Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Titel: Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
den Geräten, die an seinen Gürtel gehakt waren. Eines nach dem anderen zog er hervor, hielt Sensorfelder gegen die Barriere und nahm Messungen vor. Er musste jedes Gerät festhalten, bis die Messung beendet war: Das Hochtemperatur-Epoxy war völlig wirkungslos. Als er es aus der Tube drückte, prallte es genauso von der Barriere ab wie Wasser von einer Teflonbeschichtung. »Wir haben uns schon gedacht, dass es nicht funktionieren würde«, sagte Oscar. »Es gibt schließlich keine Atome, mit denen der Kleber eine Bindung eingehen kann. Einen Versuch war es immerhin wert.«
    »Sicher, aber ich verbrauche eine Menge Treibgas, während ich die Sensoren gegen die Barriere drücke.«
    »Verstanden. Bitte als Nächstes den Mesonen-Detektor.«
    »Okay.« McClain zog den dicken, kleinen Zylinder aus dem Gürtel und drückte ihn gegen die Barriere. Einmal mehr überkam ihn das starke Gefühl, dass irgendetwas auf der anderen Seite lauerte. Er kratzte an der Barriere wie eine Maus hinter einer Fußleiste, und die Hauskatze saß unsichtbar dahinter und lauschte angestrengt, kaum eine Elektronendicke von ihm entfernt. Irrational , sagte er sich entschieden. Andererseits muss doch irgendjemand wissen, dass wir hier sind? Er drehte den Kopf zur Seite, bis er die Sterne am Horizont der Barriere sehen konnte. Einen Augenblick lang hing er aufrecht an eine Wand gedrückt, eine unendlich hohe Wand, über einem bodenlosen Abgrund und unter einem Nachthimmel voller Sterne. Der vertikale Horizont zwischen Rot und Schwarz war absolut scharf und sauber. Als er nach unten sah, war unter seinen Stiefeln der gleiche Horizont. Der menschliche Verstand war einfach nicht in der Lage, die schiere Größe dieses Dings zu begreifen. Wer auch immer dieses unglaubliche Artefakt errichtet hatte, er musste einen phänomenal zwingenden Grund dafür gehabt haben.
    Verteidigung? Einschließung? Die Wetten an Bord standen achtzig zu zwanzig für erstere Möglichkeit. Doch beide Möglichkeiten implizierten Aggression, erneut in einem Maßstab, der sich dem menschlichen Verständnis entzog.
    »Alles in Ordnung, Mac?«, fragte Oscar.
    McClain wurde bewusst, dass sein Herzschlag sich wieder beschleunigt hatte, und er atmete einige Male tief durch. »Sicher, alles in Ordnung, keine Probleme. Was als Nächstes?«
    »Der Detektor für exotische Wellenformen. Tunde möchte genau wissen, woher die Infrarotemission stammt. Das sollte helfen, den Übergang zwischen Barriere und Raumzeit zu definieren.«
    »Sicher.«
    Nach vierzig weiteren Minuten steckte McClain den letzten Sensor in den Gürtel und schwebte zum Shuttle zurück. Die Physiker waren zufrieden mit den Ergebnissen; sie waren dem Verständnis der Natur der Barriere einen weiteren Schritt näher gekommen. Doch die Frage, wie sie erschaffen worden war oder aus welchem Grund, blieb weiterhin ein ungelöstes Rätsel.

    Zwei Tage nach McClains Weltraumspaziergang kamen die Führungsoffiziere der Second Chance zu dem Schluss, dass sämtliche Informationen gesammelt waren, die von einem statischen Beobachtungspunkt aus zu sammeln waren. Wilson sorgte sich allmählich, dass sie nicht genügend Fortschritte in anderer Hinsicht machten.
    »Wir wurden hergeschickt, um den Grund für die Errichtung der Barriere herauszufinden«, sagte er ein wenig steif, nachdem die übliche Zusammenfassung der Ergebnisse vom Vortag zu Ende war. »Tunde, ich weiß, dass Ihre Teams großartige Arbeit leisten, was die Charakterisierung der Barriere angeht, doch wir brauchen mehr als nur das. Jetzt, nachdem Sie angefangen haben, die Quantenstruktur zu identifizieren – gibt es einen Weg, wie wir unseren Hyperantrieb so modulieren können, dass wir durch die Barriere hindurch kommen?«
    »Nein«, antwortete Tunde. »Ich glaube offen gestanden nicht, dass es überhaupt einen Weg hindurch gibt. Wir mögen nicht imstande sein, selbst so eine Barriere zu erschaffen, doch wir verstehen genug über ihre grundlegenden Eigenschaften, um jede Möglichkeit einer Umgehung durch den Hyperraum hindurch auszuschließen. Es ist einfach unmöglich, ein Wurmloch durch sie hindurch zu öffnen.«
    »Welche Möglichkeiten haben wir, uns gewaltsamen Zutritt zu verschaffen?«, fragte Oscar. »Können wir im Normalraum durch sie hindurchbrechen?«
    »Nein, auch das ist unmöglich, absolut unmöglich. Selbst wenn es uns gelänge, Energieniveaus wie bei einem kollabierenden Stern zu erzeugen und sie direkt gegen die Barriere zu richten, würden wir damit

Weitere Kostenlose Bücher