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Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Titel: Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Adam Elvin schließlich gegen ein Uhr morgens ebenfalls eintraf, befanden sich bereits zehn Beamte im Club. Wie zuvor, so gelang es ihnen auch diesmal, sich so unter die Gäste zu mischen, dass er keinen von ihnen als das zu identifizieren vermochte, was sie waren. Einige schlüpften in die Rolle von Geschäftsleuten auf der Suche nach Ablenkung und Amüsement nach einem langen Tag im Büro. Drei hielten sich vor der Bühne auf und unterschieden sich in nichts von den anderen Lowlifes, die mit ihren schmierigen Dollarnoten in den Händen den prächtigen Körpern der Sunset Angels zuwinkten. Einem war es sogar gelungen, sich für den Abend einen Job als Aushilfskellner zu verschaffen, und er verdiente sich ein anständiges Trinkgeld. Renne Kempasa saß in einer der Nischen, und das undurchsichtige E-Seal schützte sie vor neugierigen Blicken.
    Der Rest des Teams war draußen, bereit die Verfolgung aufzunehmen, sobald das Treffen vorüber war. Paula, Maggie und Tarlo parkten eine Straße weiter in einem alten, heruntergekommen Lieferwagen mit dem Logo eines Hausmeisterdienstes an den Seiten. Die beiden Bildschirme im Heck des Wagens zeigten Bilder, die von den Beamten im Club aufgenommen wurden. Rachael Lancier war in ihrer Nische, diesmal einer anderen als beim letzten Mal. Ihr dürr aussehender Leibwächter war bei ihr; das Hauptquartier hatte ihn als Simon Kavanagh identifiziert, einen Mann mit einer langen Liste kleinerer Vergehen im Verlauf der letzten drei Jahrzehnte, fast alle in Verbindung mit körperlicher Gewalt. Bei seinem Eintreffen hatte er die Nische zweimal nach elektronischen Abhörgeräten und bioneuralen Schaltkreisen gescannt. Die passiven Sensoren der Beamten in seiner Umgebung drohten fast durchzubrennen. Kavanagh benutzte ein sehr hoch entwickeltes Equipment – wie nicht anders zu erwarten von jemandem, der für einen Waffenhändler arbeitete.
    Paula beobachtete, wie Lancier und Elvin sich misstrauisch die Hände schüttelten. Die Waffenhändlerin bedachte ihren Kunden mit einem wenig freundlichen Blick, und dann wurde das E-Seal der Nische aktiviert. Die Abschirmung wurde noch verstärkt durch die Geräte, die Kavanagh mit sich geführt hatte und die er nun aktivierte, eines davon ein illegaler starker Janglepuls, der imstande war, die Zerebralganglien jedes Insekts in einem Umkreis von vier Metern zu rösten.
    »Okay«, sagte Paula. »Dann schauen wir mal, was Mr. Elvin so Wichtiges zu sagen hat.«
    Einen Meter über dem Tisch der Nische klammerte sich eine Spindelfliege von Bratation an das pelzige Gewebe der Wandtapete. Zwischen den künstlichen roten und grünen Fasern war ihr transparenter, zwei Millimeter langer Rumpf so gut wie unsichtbar. Die Evolution ihres Heimatplaneten hatte das Tier nicht nur mit einem Chamäleoneffekt-Rumpf ausgestattet, sondern auch mit einer einzigartigen Nervenfaser, die ein photolumineszentes Molekül zur Übertragung nutzte und die Fliege dadurch immun gegen einen normalen Janglepuls machte. Die Fliege besaß darüber hinaus lediglich die halbe durchschnittliche Lebensspanne einer natürlichen Spindelfliege, weil ihr genetischer Kode von einer kleinen Spezialfirma unter dem Vertrag des Direktorats verändert worden war. Die Hälfte ihres Verdauungsapparats war durch eine komplexere organische Anordnung von Sinneszellen ersetzt worden. Im Unterleib der Fliege saß außerdem eine Spinnendrüse, die einen superfeinen Faden ausschoss. Als die Fliege aus der Nachbarnische hierher geflogen war, hatte sie den Faden hinter sich her gezogen. Sanft leuchtende Nervenpulse flossen nun durch diesen Faden zu einem standardisierten semiorganischen Array, das Renne in ihrer Jackentasche bei sich trug.
    In der Mitte von Paulas Bildschirm entstand ein körniges, grau-weißes Bild. Sie blickte auf die Köpfe der drei Personen hinunter, die um den Nischentisch herum Platz genommen hatten.
    »Was zur Hölle ist denn passiert?«, fragte Rachael Lancier. »Ich habe nicht damit gerechnet, Sie vor Erfüllung des Vertrages noch einmal zu sehen, Huw. Die Sache gefällt mir nicht. Es macht mich nervös.«
    »Ich habe ein paar neue Instruktionen«, sagte Elvin. »Wie sonst hätte ich sie Ihnen übermitteln sollen?«
    »Was für Instruktionen?«
    »Ein paar Zusätze zu der Liste. Größere Zusätze.«
    »Das gefällt mir trotzdem nicht. Ich stehe kurz davor, die ganze Sache abzublasen.«
    »Nein, tun Sie das nicht. Wir werden Sie für ihre Mühen entlohnen.«
    »Ich weiß nicht. Die Mühe

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