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Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Titel: Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Sieg gebührend feiern! Der längste Flug bisher und die großartigste Landung. Ich schätze, du solltest dich irgendwo setzen; bestimmt fällt es dir schwer, richtig zu gehen, nach all dem Unterricht, den du ihm erteilt hast.« Sie blickte ostentativ zu dem Zelt, das sich inzwischen wieder zu einem Ball zusammengerollt hatte. All die leeren Verpackungen und Flaschen lagen ringsum verstreut, ausgestoßen von den schrumpfenden Wänden. »Hast du während der ganzen Zeit überhaupt einen Blick nach draußen geworfen?«
    »Wieso? Gibt es dort etwas zu sehen?«
    Estella kicherte erneut und kletterte die kurze Leiter zur Kabine des Telmar Ranger hinauf. »Also stimmt es? Steigt in der geringen Gravitation alles höher?«
    Justine ignorierte Estellas Bemerkung und suchte ein letztes Mal die dichte Mauer aus Grün ab, die den Rand der Lichtung markierte. Von Kazimir war nirgends eine Spur zu sehen, nicht einmal im Infrarotbereich. Wenigstens das hatte er von ihr gelernt, wenn schon nichts anderes.
    »Lebwohl, Kazimir«, flüsterte sie.
    Er war irgendwo dort draußen. Beobachtete sie. Wahrscheinlich würde er sich inzwischen ein wenig dumm vorkommen. Doch so war es wahrscheinlich am Besten. Ein glatter, schneller Schlussstrich und eine goldene Erinnerung für sie beide. Kein Bedauern.
    Und vielleicht, aber nur vielleicht, habe ich ihm ja tatsächlich etwas über das Leben beigebracht. Vielleicht fängt er ja an, seine idiotische Doktrin von den Guardians of Selfhood zu hinterfragen.
    In der Kabine knallte ein Champagnerkorken. Justine kletterte hinein und schloss hinter sich die Tür. Sie genoss die Kühle der Klimaanlage, als sie endlich der rohen Hitze des Dschungels entkommen war.

 
    Fünf
     

    Von ihrem zugegebenermaßen elitären Standpunkt aus betrachtet behaupteten die Bewohner von York5 häufig, dass ihre Welt eine der besseren im Phase-Eins-Raum des Commonwealth sei. Diese spezielle Welt hatte niemals Umweltverschmutzung oder Bevölkerungsdruck erfahren, und finanzielle Unregelmäßigkeiten waren ihr genauso erspart geblieben wie korrupte Politiker. Eine Laune der Evolution hatte weit weniger Pflanzen- und Tierspezies hervorgebracht als durchschnittlich. Diese Bedingungen hatten die Etablierung nicht-heimischer Flora und Fauna auf der Oberfläche zu einer nur wenig anspruchsvollen Aufgabe gemacht. Für Menschen, die ihr Land und ihren Besitz auf ihre eigene Art und Weise entwickeln wollten, war ein Grundstück auf York5 eine höchst erstrebenswerte Angelegenheit.
    Als CST 2138 verkündete, dass die Welt zur Besiedelung freigeben wäre, machte das Konsortium aus Familien hinter dem Big-15-Planeten Los Vada ein Angebot, mit dem es effektiv den gesamten Planeten kaufte. CST wurde sofort für die Erforschungskosten entlohnt, und York5 wurde niemals für gewöhnliche Einwanderer geöffnet. Die Familien der Big 15 waren zu unterschiedlich, um als Intersolare Dynastie zu gelten, auch wenn die Tatsache, dass sie inzwischen alle auf ein und derselben Welt lebten, mitsamt der sich daraus ergebenden zukünftigen genealogischen Dynamik letztendlich dazu führen würde, dass sie dereinst als Dynastie enden würden, genau so, wie es im klassischen Modell definiert war.
    York 5 besaß keine Hauptstadt – jedenfalls nicht im ursprünglichen Sinne -; die größte urbane Gegend war eine kleine Stadt voller Techniker, die für die Wartung und den Betrieb des CST Gateways sowie des Flughafens zuständig waren, der sich direkt neben dem Terminal befand. Zu keiner Zeit waren Fabriken eingeführt worden, und es gab keinerlei industrielle Anlagen. Alles, was die Bewohner benötigten oder haben wollten, angefangen bei Besteck bis hin zu Pflastersteinen, von Elektronik bis Kleidung, musste von anderen Welten importiert werden. Es gab weder Straßen noch Eisenbahnen und keine echte Transport-Infrastruktur, lediglich Flugzeuge im Besitz der hier wohnenden Familien. Im Laufe der gesamten zweihundertvierzigjährigen Geschichte des Planeten hatte die Bevölkerungszahl nie die Zehn-Millionen-Grenze überschritten, und davon war fast ein Drittel Personal, das von den Familien beschäftigt wurde. Das Land war in gewaltige Grundstücke aufgeteilt, wo jede Familie Residenzen, Herrenhäuser, Lodges und Strandhäuser errichtete, wie und wo sie gerade wollte, und wo jedes dieser Häuser von einer Fauna und Flora nach Lust und Laune des jeweiligen Besitzers umgeben war. In der Folge davon waren die Kontinente zu prachtvollen Flickenteppichen aus

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