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Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Titel: Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Wilson, und ich muss wirklich dringend mit dir reden.«
    »Warum? Was zur Hölle hat das alles zu bedeuten?«
    »Du musst mir einen Gefallen tun.«
    Wilson fing lauthals an zu lachen.
    »Ja, ja, schon gut«, sagte Nigel säuerlich. »Sehr lustig, ich weiß. Aber was hältst du von dem hier: Wir bauen ein Raumschiff, um damit nach Dyson Alpha zu fliegen.«
    »Hab davon gehört. In den Nachrichtenströmen kommt seit einem Monat nichts anderes mehr.«
    »Aber du hast das Puzzle nicht allzu gut zusammengesetzt, wie? Wir können zwar ein Schiff bauen, aber wir haben einen extremen Mangel an erfahrenen Astronauten, um es zu bemannen – ganz besonders an erfahrenen Leuten, die es kommandieren könnten.«
    Wilsons Lachen verstummte abrupt. »Ich werd’ verrückt.«
    »Aha. Jetzt habe ich also deine Aufmerksamkeit.«
    »Warum ausgerechnet ich?« Wilson war überrascht, wie schwach seine eigene Stimme plötzlich klang.
    »Es gibt niemanden mehr außer dir, Captain Kime. Du bist der letzte Space Cadet, den es in der Galaxis noch gibt. Wir brauchen dich.«
    »Das ist Blödsinn! Du hast Zehntausende von Leuten in deiner Erkundungsdivision.«
    »Haben wir tatsächlich, zugegeben. Gute Leute, großartige Leute zum Teil. Aber keiner von ihnen war jemals ohne Kontakt zur Unisphäre, weder in seinem ersten, zweiten, dritten oder was weiß ich wievielten Leben. Du auf der anderen Seite weißt sehr wohl, wie es ist, monatelang in einer Metallkapsel eingeschlossen zu sein. Du wirst mit der Einsamkeit fertig, der Isolation, dem Stress, und du behältst die Leute unter derartigen Bedingungen unter Kontrolle. Es ist etwas ganz anderes, als Befehle durch die Hierarchie einer Company weiterzugeben und irgendeinen Knilch im mittleren Management springen zu lassen. Erfahrung ist immer wertvoll, Wilson; das weißt du genauso gut wie ich. Keine falsche Bescheidenheit – wir beide wissen, wie erfolgreich du warst. Ich meine, sieh dir bloß an, wo wir jetzt stehen! Es gibt nicht viele von uns, die es sich leisten könnten, ein achttausend Quadratkilometer großes Frankreich neu entstehen zu lassen, wie es außerhalb der romantischen Literatur niemals existiert hat. Du hast genau das, was man dazu braucht. Das richtige Zeug.«
    »Was für eine abgedroschene, verstaubte Phrase«, murmelte Wilson, während die wirklich alten Erinnerungen unaufhaltsam in ihm aufstiegen. Er schwor sich jedes Mal aufs Neue, dass er sie bei der nächsten Rejuvenation in einen sicheren Speicher übertragen und aus seinem Gehirn löschen würde, zusammen mit all dem anderen bedeutungslosen Mist, um Platz zu schaffen für ein neues Leben. Und jedes Mal brachte er es nicht übers Herz. Er hatte eine Schwäche für Nostalgie. Er war ein echter Kandidat für wahre Größe gewesen, viel mehr als der Industrie- und Wirtschaftskapitän, zu dem er heute geworden war. Selbst heute noch wussten eine Menge Leute, wer Neil Armstrong gewesen war – aber Wilson Kime? Keine Chance. Nie im Leben.
    »Na, dann staub sie mal schön ab, Mann, weil sie demnächst wieder in sein wird.«
    Wilson starrte auf den Rand des offenen Wurmlochs und den dunklen Schimmer aus Nichts, den nur sehr wenige Menschen je aus erster Hand zu sehen bekamen. »Ist das ein ernst gemeintes Angebot?«, fragte er leise.
    »Absolut, Wilson. Es ist dein großer Auftritt, wenn du es möchtest. Und ich hoffe, dass du möchtest. Ich meine das vollkommen ernst. Je mehr ich über Dyson Alpha nachdenke und darüber, wie merkwürdig das alles ist, desto mehr möchte ich jemanden dort haben, dem ich wirklich hundertprozentig vertrauen kann.«
    »Großvater?« Emily blickte in neu erwachter Ehrfurcht zu ihrem Vorfahren auf. »Wirst du das Raumschiff fliegen, Großvater? Wirklich?«
    »Sieht so aus, mein Püppchen.« Wilson tätschelte dem Mädchen den Kopf. Er hatte nicht einmal darüber nachdenken müssen; die Antwort war völlig automatisch gekommen. »Lass mir ein paar Tage Zeit«, sagte er zu Nigel. »Ich muss zuerst noch ein paar Dinge hier erledigen.«
    »Sicher, Mann.« Nigel grinste breit und streckte ihm die Hand entgegen. »Willkommen an Bord.«
    Wilson zögerte eine Sekunde lang, doch es wäre einfach nur flegelhaft gewesen, Nigels Hand nicht zu ergreifen. »Nur, damit wir uns über eines völlig im Klaren sind … Du überlegst nicht, selbst mit an Bord zu gehen, oder?«
    »Nein. Ganz bestimmt nicht.«

    Anshun lag ganz am äußeren Rand des Phase-Zwo-Raums, zweihundertsiebzehn Lichtjahre von der Erde entfernt und

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