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Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Titel: Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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fast genau zwischen der alten Welt und dem Dyson-Paar. Diese Position war ein gewichtiger Faktor für CST gewesen, die neue Phase-Drei-Erkundungsdivision hier zu lokalisieren. Boongate, sechzig Lichtjahre entfernt, besaß bereits ein zweites Gateway, das nach Far Away führte, und die Regierung hatte sich Hoffnungen gemacht, dass die Erkundungsdivision folgen würde. Doch das sollte nicht geschehen. Far Away war eine Sackgasse. Anshun würde die Grenzen menschlicher Besiedlung in Richtung des Dyson-Paars ausdehnen helfen.
    Nicht, dass in den acht Jahren seit der Errichtung der Erkundungsdivision beim planetaren CST Bahnhof viel passiert wäre – lediglich zwei neue Planeten waren freigegeben worden -; doch auf Anshun herrschte nun eine stille Zuversicht, was die kommenden Jahre anging. Es würde ein Knotenpunkt für diesen gesamten neuen Raumsektor werden. Im Laufe des nächsten Jahrhunderts würde seine Wirtschaft und seine Bevölkerung wachsen, bis Anshun mit den erfolgreichen Phase-Eins-Welten gleichgezogen hatte. Anshuns Zukunft war gesichert, keine Frage.
    Wilson Kime grinste insgeheim angesichts des merkwürdigen Gefühls von déjà vu, als der Passagierexpress aus Los Vada durch das Gateway schlüpfte und in den planetaren CST Bahnhof von Treloar glitt, der Hauptstadt Anshuns. Die Luft draußen war heiß und stickig von der nahe gelegenen Küste, genau wie es früher in Houston der Fall gewesen war. Wilson konnte sich noch daran erinnern, wie er an seinem ersten Ausbildungstag im NASA Space Center angekommen war und wie die Sonne auf seiner nackten Haut gebrannt hatte. Die einförmigen Regierungsbauten dieses Campus hatten im grellen Licht überraschend schäbig gewirkt, insbesondere angesichts dessen, was hinter ihren Wänden geschah. Irgendwie hatte Wilson erwartet, dass die Gebäude einen nicht ganz so industriellen und dafür ein wenig grandioseren Eindruck machten.
    Auf Anshun war es genau das Gleiche. Zwei Mitglieder der CST Erkundungsdivision erwarteten Wilson auf dem Bahnsteig. Sie führten ihn zu einem kleinen Fahrzeug, das sie über das weite freie Feld innerhalb des Perimeterzauns brachte, das eines Tages der Rangierbahnhof werden würde, wo Dutzende von Gateways und Hunderte von Gleisen Güter und Passagiere nach draußen zu den neuen Sternensystemen bringen würden. Im Augenblick sah die Landschaft ringsum jedoch fast ironisch postindustriell aus. Breite Flächen aus enzymgebundenem Beton, ausgebracht vor langer Zeit, begannen sich allmählich zu wölben, Straßen für eine Ministadt, die niemals existiert hatte. Der Boden dazwischen diente trostlosen Büscheln aus einheimischem Gras und dürren Büschen als Untergrund, überzogen von Reifenspuren, die nach jedem Regenguss tiefe Pfützen bildeten. Aufgegebene, schwere Baustellenfahrzeuge standen herum, Metallwerkstücke, die Rost angesetzt hatten, Gerüste aus Komposit, die von der Sonne zu einem farblosen Weiß ausgebleicht waren, zerborstene Fensterscheiben, Reifen von der Größe von Personenkraftwagen, ohne Luft und spröde geworden. Große, einheimische Fornrush-Vögel fingen mit ihren breiten Flügeln die thermischen Strömungen ein und glitten in ausgedehnten Spiralen über das Gebiet. Sie waren geschickte Aasfresser und jagten kleinere Nagetiere, auch wenn ihre Beute hier draußen eher mager war.
    Das alles ließ die nagelneue zweispurige Fahrbahn, über die sie sich bewegten, merkwürdig fehl am Platz erscheinen, ihrer Zeit voraus. Ein zweispuriges Gleis verlief parallel zur Fahrbahn, ebenfalls neu verlegt, und verband den kleinen Rangierhof des Terminals mit dem Konstruktionskomplex für das Raumschiff direkt voraus. Wilson sah eine einzelne DFL25 Rangierlok, die langsam in die entgegengesetzte Richtung rollte und acht leere Flachbettwaggons vor sich her schob, die einzige Bewegung in einem Umkreis von acht Kilometern.
    Die Fahrt durch die menschenleere, urbane Wüste dauerte zehn Minuten, dann hatten sie den Raumschiffkomplex erreicht. Eine lange Reihe fensterloser perlweißer Gebäude materialisierte in dem kräftigen Hitzeflirren, geschützt durch einen sechs Meter hohen Zaun. Wachbots rollten in ununterbrochener Patrouille an ihm entlang, glatte konische Apparate, ausgerüstet mit im Rumpf verborgenen Waffen und Sensoren. Drei menschliche Wächter standen am Tor. Wilson wurde zweimal gescannt, bevor sie schneidig salutierten und ihn passieren ließen.
    Der gesamte Komplex roch förmlich nach Geld. Wilson war zur Genüge mit

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