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Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Titel: Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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hundertacht Jahren abbezahlt. Ich habe die meisten Mahlzeiten in der Personalkantine eingenommen. Ich kaufe sechs Kostüme und ein paar Freizeitklamotten im Jahr, das ist alles. Nach Abzug meiner R&R Pension geht sämtliches übrige Geld in einen von der SI gemanagten Fonds. Selbst wenn man die Inflation berücksichtigt, hat es sich seit damals beträchtlich vermehrt. Ich brauche kein Gehalt, danke, wirklich nicht.«
    »Und wie soll ich dir dann helfen?«
    »Freidenker sind doch angeblich so objektiv, wenn es um das größere Gesamtbild geht. Ich wollte deine Meinung hören, was ich tun soll. Auch wenn das einer Absolution verdammt nahe kommt.«
    »Was ist schon Religion … Nein, vergiss das. Willst du damit sagen, ich soll dir erzählen, was du als Nächstes machen sollst?«
    »Mich überzeugen, wenn es möglich ist. Und ja, ich wäre dankbar, wenn du die Einzelheiten weglassen würdest.«
    »Ich bin nicht mal sicher, ob ich in deinem Fall das Gesamtbild zusammen bekomme. Welche Möglichkeit hast du schon? Es liegt in deiner Natur, niemals aufzugeben. Du weißt, dass Johansson vor Gericht und ins Gefängnis gehört. Benutz dein Talent, Paula. Schnapp ihn.«
    »Soll ich das tatsächlich?«, murmelte sie, und noch während die Worte über ihre Lippen kamen, lief ihr ein eisiger Schauder über den Rücken.
    »Warum denn nicht?«
    »Was, wenn er Recht hat? Wenn es tatsächlich einen Starflyer gibt, ein bösartiges Alien, das unsere Politiker beeinflusst hat?«
    »Meine Güte, wie groß ist denn die Wahrscheinlichkeit dafür? Wenn du mich fragst, es klingt verdächtig nach einer Verschwörungstheorie.«
    »Ich weiß. Aber es gibt eine zunehmende Anzahl von Ungereimtheiten in dem Fall, mit denen ich meine Schwierigkeiten habe. Bis jetzt sah es immer danach aus, als hätte Johansson ein sehr einfaches Motiv, als wären seine Guardians in erster Linie gegründet worden, um ihm beim Diebstahl in Las Vegas zu helfen und anschließend seine Spuren zu verwischen, während er von der Beute lebt. Aber falls Johansson Recht hat, falls der Starflyer uns irgendwie beeinflusst hat, damit wir nach Dyson Alpha fliegen, dann würde das eine Menge Dinge erklären. Zum einen hat Johansson nie auch nur eine Sekunde gezögert, seinen unerschütterlichen Glauben an die Existenz dieses Wesens kundzutun. Der einzige andere Mensch, den ich kenne, der so lange Zeit auf seiner Position beharren würde, bin ich selbst.«
    »Ah, jetzt verstehe ich, warum du hergekommen bist. Es ist eine moralische Frage. Du willst wissen, ob du deine Verfolgung Johanssons aufgeben sollst, obwohl du genau weißt, dass er Verbrechen begangen hat, und dich stattdessen auf die Suche nach dem Starflyer machen, dessen Existenz bis zu diesem Zeitpunkt nicht bewiesen ist.«
    »So ungefähr, ja.« Paula erwähnte nicht, dass es niemand anderen gab, mit dem sie über dieses Problem hätte sprechen können. Sie wusste nicht, wem sie vertrauen konnte und wem nicht.
    »Wie schmeichelhaft dein Erscheinen heute auch sein mag, ich glaube kaum, dass ich qualifiziert bin, eine fundierte Beurteilung abzugeben. Ich besitze weder Kenntnisse von noch Verständnis für die Politik des Commonwealth. Und genau darum scheint es zu gehen.«
    »Nein, tut es nicht. Zugegeben, die Politik hat bei dieser Geschichte die Finger im Spiel, sogar sehr stark im Fall von Columbia; aber es ist nicht ihr Gerangel um Macht, das mir Sorgen bereitet. Es sind die Resultate dieses Gerangels. Und selbst wenn du die Existenz des Starflyers bezweifelst, so schlage ich vor, dass du dir Nigel Sheldon genauer ansiehst. Er ist irgendwie in diese Geschichte verwickelt. Wie auch immer man es betrachtet, Johansson hat eine politische Machtgruppe konfrontiert und eine in seinem Rücken. Das würde erklären, warum er mir immer wieder entkommen konnte. Irgendjemand in der Regierung des Commonwealth hat ihm all die Jahre geholfen.«
    »Warte mal … Ich dachte, du hättest erzählt, dass Nigel Sheldon derjenige ist, der bisher verhindert hat, dass sämtliche Fracht nach Far Away inspiziert wird, oder?«
    »Das hat Thompson Burnelli mir gesagt. Ob es stimmt, weiß ich nicht.«
    »Also könnte er derjenige sein, gegen den Johanssons Operationen zielen?«
    »Ich weiß es nicht. Wahrscheinlich nicht, nein. Das heißt, falls Burnelli Recht hatte. Wenn es Johansson gelungen wäre, Nigel Sheldon davon zu überzeugen, dass der Starflyer eine real existierende Bedrohung darstellt, dann wäre es nicht nötig gewesen, die Guardians

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