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Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Titel: Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Weise hätte verbergen können, wie das Gewand über seinen Bauch fiel. Sein körperliches Alter ging auf die Sechzig zu, und an seinen Schläfen erschienen weiße Haare. Auf den Wangen prangten mitternachtsschwarze OCTattoos, die immer wieder kurz aufleuchteten, um anschließend dunkel zu werden.
    »Wie viel Gewicht schleppst du unter deiner Robe mit dir herum?«, fragte Justine.
    Ramon faltete die Hände wie zum Gebet und richtete den Blick gen Himmel. »Einmal Frau, immer Frau. Ich halte mich in Form.«
    »Was für eine Form? Ein Strandball? Rammy, du weißt, dass du Schwierigkeiten mit deinem Herzen kriegst, wenn du zu viel zunimmst.«
    »Es ist das Schicksal der Senatoren, an jedem Wochentag zu gewaltigen Dinners eingeladen zu sein. Ich nehme an, auch du wirst uns heute Abend ein Menü mit acht Gängen vorsetzen, habe ich Recht?«
    »Du wirst definitiv keine acht Gänge bekommen, und ich werde mit dem Küchenchef über deine Diät für den Rest des Wochenendes sprechen. Ich möchte dich nicht in einer Wiederbelebungszelle besuchen müssen, Rammy.«
    »Ja, ja, Frau. Ich bin sowieso bald fällig für die Rejuvenation, und dann klärt sich alles von ganz alleine. Hör auf, dich zu sorgen.«
    »Haben sie bereits eine spezifische Retrosequenz für deinen jetzigen Zustand?«
    Ramon machte eine ungeduldige Bewegung mit dem traditionellen Fliegenwedel. »Ich habe seltene Gene. Es ist eine schwierige Arbeit für die Ärzte, das Problem zu isolieren und zu korrigieren.«
    »Dann lass sie wenigstens eine Sequenz für ein besseres Herz einbauen. Das dürfte doch wohl nicht so schwer sein, oder?«
    »Ich bin, was ich bin, meine Liebe. Du weißt das. Ich möchte nicht das Herz eines anderen.«
    Justine atmete tief ein, um einen resignierenden Seufzer auszustoßen, doch bevor sie dazu kam, legte Ramon seinen dicken Zeigefinger unter ihr Kinn. »Hör auf, mit mir zu schimpfen, Justine. Es ist so schön, dich wiederzusehen. Senator zu sein, ist nicht annähernd so wunderbar, wie alle behaupten. Ich hatte gehofft, dass wir an diesem Wochenende ein wenig Zeit miteinander verbringen können, du und ich, ganz allein.«
    »Das werden wir, keine Sorge.« Sie tätschelte seinen Arm. »Ich wollte sowieso mit dir über Abby reden.«
    »Was hat unsere Urenkelin diesmal wieder angestellt?«
    »Später.« Sie las die Uhr in ihrer virtuellen Sicht. »Ich muss noch mal zu Dad und Thompson, bevor der Abend endlich anfangen kann.«
    »Dein Vater ist ebenfalls hier?« Plötzlich schien Ramon zu zögern, sich dem Haus zu nähern.
    »Ja. Ist das ein Problem?«
    »Du weißt, dass er mich noch nie gemocht hat.«
    »Das ist deine Unsicherheit und Einbildung, weiter nichts. Er hat dich immer akzeptiert.«
    »Wie ein Löwe ein Gnu.«
    Justine lachte laut auf. »Du bist ein Senator des Commonwealth, Rammy, und mein Vater schüchtert dich immer noch ein?«
    Ramon nahm sie beim Arm und führte sie in die Eingangshalle. »Ich werde ihn anlächeln und für genau drei Minuten höfliche Konversation mit ihm betreiben. Und wenn du mich bis dahin nicht gerettet hast, dann …«
    »Ja?«
    »Dann lege ich dich übers Knie.«
    »Aha. Hört die himmlischen Engel ihr frohes Lied anstimmen: Die guten alten Tage sind wieder da.«

    Gore Burnelli hatte seine Parallel-Persönlichkeit in das große Array von Sorbonne Wood dekomprimiert und sich im Haus ausgebreitet, wie es andere Menschen in einem behaglichen Lehnstuhl tun würden. Im Gegensatz zu den meisten anderen Menschen, die sich regelmäßig einer Rejuvenation unterzogen, legte er seine alten Erinnerungen nicht aus nostalgischen Gründen in einem sicheren Speicher ab. Er trug sie in hoch verdichtenden Inserts mit sich herum und lud sie in lokale Arrays, wohin auch immer er ging. Sie waren für ihn von essentieller Bedeutung: Um die Geschäfte abzuschließen, die seiner Familie einen angenehmen Weg in die Zukunft ebneten, musste er über vergangene Geschäfte Bescheid wissen und die Gründe, die dahinter gesteckt, ob sie funktioniert hatten und welche Probleme es gegeben hatte. Andere – wie seine Tochter – verließen sich auf Briefings und Datenbankzugriffe mit Hilfe eines E-Butlers, während er die tatsächlichen Ereignisse in Echtzeit parat hatte dank der homogenisierten Zugriffsroutinen, mit denen seine alten Erinnerungen verknüpft waren.
    Geschäfte und die Positionierung der Familie im Markt waren heute seine Konstanten. Die Technologie ermöglichte es ihm, sich den größten Teil des Tages damit zu

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