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Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Titel: Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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INS GLIED ZURÜCKBRINGEN.
    ICH TUE, WAS ICH KANN, ABER ICH MACHE MIR EHRLICH GESAGT MEHR GEDANKEN WEGEN DER HALGARTHS.
    SIE SIND VERLÄSSLICH.
    MÖCHTEST DU DARAUF WETTEN, DASS SIE NOCH EINE ÜBERRASCHUNG FÜR UNS HABEN?
    Nachdem das Essen vorüber war und die Gesellschaft sich aufgelöst hatte, kehrte Gore in seine Bibliothek zurück. Angesichts seiner neuesten retrosequenzierten Errungenschaften benötigte er allerhöchstem drei Stunden Schlaf am Tag, häufig noch weniger. Während er an den deckenhohen Bücherregalen vorbei schlenderte, roch er die anderen, als sie durch den Garten in ihre Lodges zurückkehrten. Isabella war voller Gerüche von anderen Männern, die im Laufe des Abends aus den verschiedensten Gründen an ihr vorbeigestreift waren, durchmischt vom delikaten Geruch des Parfums, das sie sich auf den Hals getupft hatte. Ihr Aroma wurde zu einer dünnen Spur, als sie über das Gras eilte, abseits der Pergolen, und sich von Patricias metallischem Geruch entfernte. Ramon DBs Melange aus Cologne und alkoholdurchsetzter Transpiration erwartete sie, und beide verschmolzen, als er die Tür seiner Lodge hinter ihr schloss. Ihr kombinierter Duft begann, sich in der Enge des Schlafzimmers zu konzentrieren; Speichelpheromone und der süß-saure Duft von Champagner mischten sich darunter.
    Hinter Gores reglosem goldenem Gesicht regte sich ein Hauch von Belustigung, als von ihren Körpern der heiße Gestank nach Sex aufstieg, während in Patricias Räumen lediglich der überwältigende Geruch nach Pinienduft herrschte, als sie in die Badewanne stieg. Kein Alkohol, keine bitteren Düfte der Enttäuschung auf ihrer Haut. Sie war zufrieden.
    Also war Isabella das Medium, das Ramon zurück ins Glied bringen würde, indem es ihm die Versprechen machte, die ihre Herrin vorher autorisiert hatte, um sich seiner Stimme zu versichern. Und natürlich besaß sie auch eine flüchtige Ähnlichkeit mit Justine. Eine Verführung sowohl des Geistes als auch des Körpers. Armer glücklicher Ramon.
    Gore fand das Buch, nach dem er gesucht hatte; der Lederrücken war durch das kontinuierliche Funkeln purpurner Informationen hindurch kaum zu erkennen, der seine Welt einhüllte. Er griff mit einer Hand voll leuchtenden Bändern aus Silber und Platin danach und zog Die Kunst der finanziellen Kriegführung von James Barclay aus dem Regal. Nicht, dass er es hätte lesen müssen – all das darin enthaltene Wissen bewegte sich frei zwischen seinen Gedanken und Managementroutinen -; doch die physische Berührung hatte eine merkwürdig beruhigende Qualität. Dieses Buch war während seines ersten Lebens seine Bibel gewesen und galt auch heute noch als ein Klassiker für jeden, der in das Finanzwesen ging. Wahrscheinlich wäre Gore ohne größere Probleme imstande, eine zweite, verbesserte und berichtigte Ausgabe zu verfassen.
    Aus irgendeinem Grund nahm er es stets aufs Neue zur Hand, wenn er im Begriff stand, komplizierte Transaktionen durchzuführen, und dies war eine der komplexesten, die er jemals in Angriff genommen hatte. Die Raumfahrtagentur hatte so viele Variablen, weit mehr als die üblichen politischökonomischen Unternehmungen, mit denen er sich ansonsten befasste. Normalerweise durfte es nicht funktionieren, konnte überhaupt nicht funktionieren und wurde bestenfalls zu einer weiteren Geld fressenden staatlichen Institution, die mit miesen Ergebnissen und verpassten Zielvorgaben vor sich hin darbte. Diese Sache war einfach zu groß für die heutige Generation blasser Berufspolitiker, um zu funktionieren. Und doch … Leute, die sich normalerweise gegenseitig in der Luft zerreißen würden, kooperierten tatsächlich und gingen Kompromisse ein, um die Verwirklichung des Projekts voranzutreiben.
    Was übersehe ich?
    Jeder seiner unglaublich scharfen Instinkte schrillte in seinem Kopf und sagte ihm, dass irgendetwas nicht in Ordnung war. Gore hätte zu gerne geglaubt, dass die menschliche Rasse erwachsen und weise genug geworden war, um sich so vorbildlich zu verhalten, ein Problem zu erkennen und sich mit Logik und Entschlossenheit seiner Lösung zu widmen. Sicher, es hatte Fortschritte im Rahmen der Evolution gegeben, das räumte er bereitwillig ein. Dank der Rejuvenationstechnologie nahmen die Menschen heutzutage langfristige Dinge wirklich sehr ernst. Und die Raumfahrtagentur war ein perfektes Beispiel dafür.
    Dann bin ich vielleicht der Anachronismus hier.
    Nicht vertrauenswürdig, misstrauisch, ständig in der Erwartung des

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