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Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Titel: Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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können vernünftig sein«, sagte Crispin. »Wenn es ihren Interessen dient.«
    »Dieses ganze Projekt einer Raumfahrtagentur dient ihren Interessen«, erklärte Thompson. »Crispin, so sehr ich es hasse, einen Gast zu stören, wenn er sich offensichtlich so gut amüsiert, meinen Sie nicht, Sie könnten Campbell das Thema nahe bringen? Es würde wesentlich besser klingen, wenn der Vorschlag von jemandem mit Ihrer Autorität käme.«
    »Verdammt, ich habe es geahnt«, brummte Crispin und stellte seinen Gin Tonic ab. »Warum komme ich nur immer zu diesen Wochenendveranstaltungen?«
    Thompson, Patricia und Ramon blickten ihm hinterher, als er sich erhob und den Raum zu der Ecke hinter dem großen Flügel durchquerte, wo Campbell Sheldon und Isabella Halgarth ihr sehr öffentliches Tête-à-tête hatten. Crispin hielt einen Kellner an und nahm sich ein Glas Black Velvet, bevor er die beiden störte. Isabella begrüßte den Senator mit einem schnellen Wimpernschlag.
    »Ein sehr hübsches Mädchen«, bemerkte Ramon. »Sie dürfen sich glücklich schätzen.«
    »Ich weiß«, antwortete Patricia. »Aber ich bin alt und langweilig, deswegen schätze ich nicht, dass sie lange bei mir bleiben wird. Nachdem der Reiz des Neuen, sich so nah in der Umgebung der zukünftigen Präsidentin aufzuhalten, erst einmal abgeklungen ist, wird sie weiterziehen. Ich habe es auch getan, als ich in ihrem Alter war.«
    »Ich erinnere mich nicht einmal mehr an dieses Alter«, gestand Thompson. »Und nicht etwa, weil ich meine Erinnerungen hätte löschen lassen. Sie verblassen einfach nach so langer Zeit.«
    »Auf die vergessene Jugend«, sagte Patricia und hob ihr Glas. »Mögen wir uns stets daran erinnern, und sei es nur dadurch, dass wir die beneiden, die sie noch haben.«
    »Amen.« Ramon stieß mit ihr an, dann mit Thompson, und sie alle tranken.
    »Wenn du Recht hast mit deiner Vermutung, dass Chairwoman Gall zögern wird«, sagte Thompson an Ramon gewandt, »dürfen wir dann davon ausgehen, dass du dieses Thema bei ihr zur Sprache bringen wirst?«
    »Eher würde ich meinen Schwanz in einen Nahrungsprozessor stecken und ihn zu Püree verarbeiten.«
    »Du warst mit meiner Schwester verheiratet. Wie viel schwerer kann das sein?«
    Ramon legte den Kopf in den Nacken und lachte auf. »Ah. Ich hatte vergessen, wie diese Familie funktioniert.« Er schnippte mit dem Finger nach einem Kellner, und der Bedienstete kam mit einem Tablett voller Canapés herbei. »Also schön, vielleicht mache ich einen Umweg über den High Angel, wenn dieses Wochenende vorüber ist. Aber ich bin trotzdem noch nicht davon überzeugt, dass diese Raumfahrtagentur im Interesse der afrikanischen Fraktion liegt.«
    Thompsons gute Laune verschwand. »Ich bin sicher, wir finden noch etwas, um dich zu überzeugen, bevor du von hier abreist.«

    Sie trafen sich zum Abendessen im Hauptspeisesaal. Justine hatte die Sitzverteilung arrangiert, so gut es angesichts des gegenwärtigen Stands der Dinge möglich war. Nicht, dass sie während des Essens viele Manöver erwartet hätte, doch zumindest waren die Optionen vorhanden. Diesmal saß sie selbst direkt neben Campbell Sheldon, auch wenn sie stirnrunzelnd zur Kenntnis nahm, dass Isabella neben Ramon Platz nahm, der mehr als glücklich über diese Fügung zu sein schien. Isabella hatte Gerhards Platz eingenommen, und der Senator der DRNG saß neben Patricia, die Justine eigentlich mit Rafael Columbia hatte zusammensetzen wollen. Die Halgarths hatten bisher bemerkenswert wenig mit anderen Parteien verhandelt. Justine wusste, dass Larry sich am Morgen mit ihrem Vater unterhalten würde und ihm bereits vorläufige Unterstützung für die Raumfahrtagentur zugesagt hatte, doch das war alles. Zweifellos würden sie ihre Karten erst am nächsten Tag auf den Tisch legen.
    In ihrer virtuellen Sicht rollte ein Fließtext nach unten. DEIN EX STELLT SICH QUER, teilte ihr Thompson mit.
    MACH DIE SACHE NICHT SO PERSÖNLICH, schoss sie zurück. WAS WILL ER DENN?
    ICH HABE KEINE AHNUNG. ICH DACHTE, WIR HÄTTEN IHN AUF UNSERER SEITE MIT DER ERRICHTUNG DER WERFTEN BEIM HIGH ANGEL. JETZT, NACHDEM ER GESEHEN HAT, WIE SICH ALLE HINTER DIE RAUMFAHRTAGENTUR STELLEN, WILL ER PLÖTZLICH MEHR.
    ICH WUSSTE IMMER, DASS ER EINES TAGES EIN GUTER POLITIKER WERDEN WÜRDE. DU UND GORE, IHR HABT MIR NIE GEGLAUBT. WIR SPIELEN UNSERE KARTEN ZU OFFENSICHTLICH AUS. DAS MACHT UNS GEGENÜBER DENJENIGEN VERWUNDBAR, MIT DENEN WIR UNS VERBÜNDEN MÜSSEN.
    DU MUSST IHN WIEDER

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