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Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Titel: Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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der verdächtigen Mini-Lawine. Er bog ein paar Mal scharf ab, um die Verwirrung zu erhöhen. Dadurch würden seine Verfolger ihre Deckung verlassen müssen, und sobald sie dies taten, wären sie ein offenes Ziel für Rob.
    Inzwischen konnte er die Alien-Basis vor sich sehen. Im düsteren Zwielicht und den blau-weißen Scheinwerferstrahlen glänzte die große Metallkonstruktion. Aliens bewegten sich hin und her und über Laufstege, die keinerlei Geländer oder sonstige Sicherung aufwiesen. Sie alle trugen ihre schützenden Panzeranzüge. Die Navy besaß noch immer keine Bilder davon, wie die Aliens wirklich aussahen.
    Morton überprüfte seine Anzeigen. Der Schutzschirm, der die Basis umgab, begann etwa hundertfünfzig Meter vor ihm. Sämtliche Bauwerke im Raum dazwischen waren vollständig eingeebnet worden und bildeten eine Fläche aus schwarzen, schwelenden Fragmenten, die an einen von Öl überzogenen Strand erinnerten. Morton studierte die Fläche einige Momente lang kritisch. Es gab keine Möglichkeit, sie ungesehen zu überwinden. Er befahl seinem E-Butler, einen Stadtplan anzuzeigen und die Wartungs- und Versorgungstunnel zu markieren. Wie erwartet gab es mehrere, die er benutzen konnte.
    »Ich sehe sie«, meldete Rob. »Zwei von ihnen tragen Waffen und bewegen sich in Richtung Basis. Sie suchen nach dir.«
    »Kannst du sie ausschalten?«
    »Kein Problem. Die Frage ist – wie?«
    »So unauffällig wie möglich. Wir wollen die anderen nicht alarmieren, dass wir hier sind.«
    »Okay. Eine elektronische Störsonde, um ihre Kommunikation zu stören, gefolgt von fokussierten Energieraketen.«
    »Das ist zu auffällig«, sagte Morton. »Ein kinetischer Schuss sollte ihre Panzer durchdringen.« Er war damit beschäftigt, den Stadtplan zu studieren. Die größeren Versorgungstunnel waren zweifellos gegen Eindringlinge verdrahtet. Von den kleineren war ein Abwasserkanal wahrscheinlich breit genug, dass er hindurchkriechen konnte. Er verabscheute derart beengte Örtlichkeiten, doch der Anzug und die Waffen, die er mit sich führte, verschafften ihm die Möglichkeit, sich ziemlich schnell aus allen Schwierigkeiten zu befreien.
    »Ich bin nicht nahe genug, um festzustellen, ob sie Schutzschirme haben«, sagte Rob.
    »Wie schnell bewegen sie sich? Ich muss zu einem Schachtdeckel, bevor sie mich sehen können.«
    »Sie sind in zwei Minuten bei dir. Ich kann ein paar Sneekbots nahe genug heranführen, um herauszufinden, ob sie Schutzschirme haben.«
    »Ich würde vermuten, dass sie ausgeschaltet sind. Sie schleichen genauso durch die Gegend wie wir. Sie wollen nicht, dass wir sie entdecken, und Schutzschirme sind gottverdammt einfach zu entdecken.«
    »Also soll ich deiner Meinung nach kinetische Projektile einsetzen?«
    »Herrgott noch mal, Jungs!«, meldete sich eine muntere Stimme. »Wir wollen ein wenig Spaß haben, oder etwa nicht? Sie haben uns all diese wunderbaren Waffen zum Spielen gegeben … Wartet mal, was haben wir denn bis jetzt noch nicht benutzt? Oh, ich weiß …«
    Morton überprüfte seine virtuelle Sicht, um herauszufinden, wo sie war. »Cat, nicht …« Hinter ihm verwandelten sich Stadt und Himmel in ein strahlendes Weiß. Der Boden erzitterte wild, und die Schockwelle dröhnte …
    Die Umgebung löste sich in Statik auf. Eigenartig kitzelnde Wogen krochen über seine Haut. Dann war nur noch das Standby-Signal in seiner virtuellen Sicht, eine Reihe blauer Liniensymbole, die vor einem dunklen Hintergrund schimmerten. Morton hörte seinen eigenen Atem, verstärkt durch seinen Helm. Seine Arme und Beine waren ausgestreckt und wurden von Plastikbändern gehalten.
    »Gottverdammt!«, stöhnte Morton.
    Das Plyplastik um seine Arme dehnte sich aus. Er nahm die Hand hoch und zog den Helm aus. Über ihm schaltete sich die Beleuchtung ein und gab den Blick auf die kleine Nullsense-Kammer frei. Das Simulationsteam starrte ihn durch ein geschwungenes Fenster hindurch an. Alle wirkten mächtig sauer. Morton erwiderte achselzuckend ihre Blicke. Was konnte er schon tun? Er stand im Zentrum eines glänzenden Gyrowheels, einen Meter über dem Boden, die Füße sicher von Stiefeln aus Plyplastik gehalten. Sie gaben seine Füße frei, und er sprang hinab.
    In der Kammer gab es vier weitere Gyrowheels, ein jedes mit einem anderen Teammitglied besetzt, die gegenwärtig aus der Simulation kamen. Morton ging zu The Cat hinüber. Ein hübsches, herzförmiges Gesicht grinste auf ihn herab, weiße Zähne, die durch braune Haut

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