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Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Titel: Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Evolution zu nutzen gelernt hatte. Die Stacheln waren dünn und stark genug, um gerade ausgestreckt zu bleiben, als sich die Muskeln seines Opfers spannten, und sie durchschnitten Fleisch und Gewebe wie Miniaturskalpelle. Die gesamte äußere Schicht von Rodericks Oberkörper wurde zur Konsistenz von Gallerte zerschreddert. Blut sprudelte hervor, als er auf dem Boden zusammenbrach, welches das Nostat gierig durch die hohle Seele eines jeden Stachels in sich aufsaugte.
    Die erste Kontraktion war nicht stark genug gewesen, um die Stacheln durch den Knochen von Rodericks Schädel zu treiben. Stattdessen penetrierten sie das weichere Gewebe, zerfetzten seine Augen, Ohren, die Nase und die Wangen. Das Letzte, was Roderick hörte, bevor er endgültig das Bewusstsein verlor, war ein grauenhaftes Brüllen, das von Marlon kam, und das Geräusch wild zerberstenden Mobiliars, als beide willkürlich ihre Ionenpistolen abfeuerten.

    Am Tag, nachdem er auf dem Mars gewesen war, erwachte Nigel mit seinen Frauen Nuala und Astrid neben sich im Bett. Beide waren biologisch Mitte dreißig, auch wenn sie insgesamt mehr als ein Jahrhundert alt waren. Sie waren das, was er als die tröstendsten, mütterlichsten Persönlichkeiten seines Harems betrachtete. Er suchte sie auf, wenn er ungestörten Schlaf benötigte, und letzte Nacht war das wirklich der Fall gewesen. Er hatte eine schlechte Woche hinter sich und sich mit zahllosen Problemen herumschlagen müssen, die aus dem Flüchtlingsstrom von den Lost 23 hervorgegangen waren, zusätzlich zu den politischen Intrigen im Kriegskabinett. Er hatte geglaubt, der Mars wäre eine Ablenkung von den Problemen, mit denen er in seinem Büro zu tun hatte, eine Reaktion, die typisch war für eine Midlife-Crisis, die Flucht weg vom Schreibtisch und hinein in irgendetwas Praktisches. Doch mitten in der öden, gefrorenen Landschaft hatten zu viele alte Erinnerungen gelauert und seine Emotionen noch weiter aufgewühlt. Das antike Raumschiff hatte einen völlig unerwarteten Anflug von Schuldgefühlen in ihm erweckt. Als sie schließlich vom Mars zurückgekehrt waren, war seine Stimmung vollkommen trostlos gewesen.
    Nigel hatte zuerst Paloma und Aurelie besucht, die neuesten Mitglieder seines Harems. Firstlifer, die noch keine einundzwanzig Jahre alt waren. Die beiden waren wunderschön, albern und absolut schamlos. Sie waren ausgesprochene Sexathletinnen mit persönlichen Trainern, die sie in Form hielten, und einem unbeschränkten Budget für Kleidung und Stylisten, um die Art von Eleganz sicherzustellen, die er bei all seinen Frauen genoss.
    Jedes Mal, wenn Nigel aus der Rejuvenation kam, bestand sein Harem hauptsächlich aus Mädchen wie diesen beiden. Erst wenn er auf die biologischen frühen Dreißiger zuging, kehrte die Vernunft allmählich zurück, und die stabileren, sichereren Typen bildeten die Mehrheit, um eine neue Generation von Kindern zu gebären. Als Einzelkind aufgewachsen genoss Nigel es sehr, von einer großen, unmittelbaren Familie umgeben zu sein. Das war etwas, woran keine Rejuvenation je etwas geändert hatte. Und wie stets in seinem Fall verbog sich das menschliche Universum mit der Bereitwilligkeit eines Gravitationsfelds um einen Neutronenstern, um seine Wünsche zu erfüllen. Es gab nie ein Problem damit, Frauen zu finden, die nur allzu bereit waren, in seinem Harem zu leben. Er erhielt tagtäglich Tausende von Anfragen diesbezüglich. Die Hauptschwierigkeit bestand darin, die richtigen Frauen auszuwählen.
    Im Augenblick hatte er nur fünf von den jüngeren, sexy Typen. Er wusste, dass keine von ihnen mehr als ein paar Jahre bei ihm bleiben würde. Mädchen wie sie blieben niemals – sie waren nicht dumm. Irgendwann wurden sie der Formalitäten des Haushalts überdrüssig, der Art und Weise, wie alles um Nigels Vorlieben herum strukturiert war. Solange er keine Kinder mit ihnen hatte – was jetzt unwahrscheinlich war –, würden sie irgendwann weiterziehen, genau wie Tausende vor ihnen.
    Bis es jedoch so weit war, bedeuteten sie den bestmöglichen Sex, den Nigel sich nur wünschen konnte. Und erst nachdem er nahezu zwei Stunden mit Paloma und Aurelia herumgevögelt hatte, war er gegangen, beinahe weggeschlichen, um sich zu Nuala und Astrid zu legen, die sich an ihn kuschelten und ihm jenes behagliche Gefühl von Wohlergehen schenkten, das so wichtig war für einen erholsamen, traumlosen Schlaf.
    Das Frühstück wurde auf der Terrasse serviert, wie immer, wenn der Haushalt

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