Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas
Arbeit geleistet hatte; Nelson, der Sicherheitschef der Dynastie und Nigels zwanzigstes Kind, geboren zu einer Zeit, als Nigel gerade angefangen hatte, mehr als eine Frau zur gleichen Zeit zu haben, und Perdita, eine Medienspezialistin, die eine Menge Operationen gemeinsam mit Jessica, durchführte, der Senatorin von Augusta, und diese Position seit siebzig Jahren inne hatte. Als Nigel sich umblickte, wurde ihm bewusst, dass alle aus den ersten drei Generationen seiner Nachfahren stammten. Vielleicht ist es an der Zeit, auch die vierte bis in diese Stufe aufsteigen zu lassen. Es gibt keine schlimmere Sünde als Selbstgefälligkeit, geboren aus zu großer Sicherheit. In diesem Fall – warum die vierte? Warum nicht die fünfzehnte oder die zwanzigste Generation? Es ist schließlich nicht so, als wären sie unfähig.
Benjamin Sheldon war der Letzte, der im Büro eintraf. Nigels erster Enkel und Rechnungsprüfer der Dynastie. Nigel hatte stets vermutet, dass Benjamin leicht autistische Züge hatte; seine Liebe zu Details war unerträglich, und seine Ehen hielten niemals lange. Er schien irgendwie nicht ganz in diesem Universum zu leben. Finanzen waren sein Leben. Er hatte die Buchhaltung von CST bereits an seinem achtundzwanzigsten Geburtstag übernommen und betrachtete die Phasen, die er in Rejuvenation verbrachte, als großes Ärgernis. Seine Gedächtniserweiterungen, die er sich hatte einpflanzen lassen, gehörten mit zum Umfassendsten, was je in einen Menschen implantiert worden war, und hatten seine Schädelgröße um zehn Prozent erhöht. Da er seinen Körper nicht remodelliert hatte, außer dem Hals, um die Proportionen aufrechtzuerhalten, zog sein Erscheinungsbild unausweichlich starrende Blicke auf sich.
Daniel Alster nahm einen Platz ein wenig hinter den drei Sesseln ein, in welchem die Älteren saßen, und die elektronische Abschirmung kam online und versiegelte den Raum.
»Irgendwelche neuen Probleme?«, fragte Nigel.
»Danke nein, wir sind damit ausgelastet, die alten im Griff zu behalten«, antwortete Campbell.
»Wenn wir von einem Gleichgewichtsmodell ausgehend unsere gegenwärtige Situation extrapolieren, haben wir in elf Jahren alles zurückgewonnen, was wir verloren haben«, erklärte Benjamin. »Die Wachstumsvektoren sind positiv, sobald die Umsiedelung der Vertriebenen abgeschlossen ist.«
»Es wird kein Gleichgewicht geben«, sagte Nelson. »Die Primes werden erneut angreifen, um weitere unserer Welten in Besitz zu nehmen. Die Kosten, um das zu verhindern, werden phänomenal sein.«
»Und das auch nur, wenn wir erfolgreich sind«, murmelte Nigel.
Die übrigen Ältesten starrten ihn gelinde überrascht an – der Priester, der in der Kirche fluchte.
»Es ist die eine Option, die ich ernst in Betracht gezogen habe, seit dieses Debakel seinen Lauf genommen hat«, fuhr Nigel fort. »Das ist der Grund, aus dem ich das Lifeboat-Projekt gestartet habe.«
»Hast du die Parameter für den Einsatz abrufbereit?«, fragte Jessica.
»Ich denke, wir werden den Augenblick erkennen, wenn er gekommen ist. Auf der anderen Seite produziert unser Projekt zur Entwicklung fortgeschrittener Waffensysteme endlich Resultate. Ich bin guter Hoffnung, dass wir die Primes auf die ein oder andere Art schlagen können.«
»Hat das Kriegskabinett nicht den Genozid genehmigt?«, fragte Perdita. »Die öffentliche Meinung ist gegenwärtig sicher dafür.«
»Wir sind im Prinzip übereingekommen, dass eine solche Maßnahme nur ein letzter Ausweg sein kann.«
»Typisch Politiker«, grunzte Nelson.
Jessica lächelte zuckersüß. »Oh, danke sehr.«
»Ein Blutzoll von nahezu vierzig Millionen Menschenleben, und es ist ein letzter Ausweg? Das ist wohl kaum unsere stärkste Stunde, schätze ich.«
»Offensichtlich steckt auch eine moralische Dimension in dieser Entscheidung«, sagte Nigel. »Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, dass die Quantumbuster aus Seattle nicht ausreichen, um diese Aufgabe zu erfüllen. Die Primes sind zwar irrsinnig antagonistisch, aber sie sind nicht dumm. Sie haben inzwischen sicherlich auch andere Sternensysteme in Besitz genommen. Es wird nicht leicht, einen totalen Genozid zu erreichen und zu verifizieren.«
»Du meinst, wir müssen der Navy unsere Waffe zur Verfügung stellen?«, fragte Nelson.
»Das sehe ich noch nicht«, beschied ihm Nigel. »Das ist wirklich eine Waffe, von der ich nicht möchte, dass irgendjemand anderes davon erfährt, geschweige denn, in ihren Besitz gelangt.
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