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Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Titel: Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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jagten am Boden den Wurmlöchern nach, die auftauchten und sogleich wieder verschwanden, während Bots mit elektronischer Kriegführung die Kommunikation der Primes in ein Chaos stürzten, ihre Sensoren blockierten und auf diese Weise die Flieger behinderten. Die ersten Berichte zeigten an, dass die Landeoperation von Erfolg gekrönt zu sein schien, womit die Navy zum Ausdruck brachte, dass die Verluste bei der Landung unter dreißig Prozent lagen.
    Morton prallte am Boden auf. Es war nicht halb so schlimm wie die knochenbrechenden Landungen, die er im Training geübt hatte. Seine Kugel hüpfte zweimal zurück in die Luft, während sich das Plyplastik bog und dehnte, um dem Aufprall so viel von seiner Wucht zu nehmen wie nur möglich, und Druckwellen durch das Gel jagten und an ihm zerrten. Bei der dritten Landung sackte die Kugel in sich zusammen wie ein punktierter Ballon und blieb liegen. »Gelandet«, sagte er zu den anderen Cat’s Claws.
    Nach der Trägheitsnavigation zu urteilen, befand er sich innerhalb eines halben Kilometers von seinen geplanten Landekoordinaten. Das Land in seiner unmittelbaren Umgebung war flach: ein Feld, das vor langer Zeit im Frühling bestellt worden und verwildert war, bevor die Früchte reif geworden waren und angefangen hatten zu faulen. Eine Art Bohnen, nach dem gelb-braunen Brei zu urteilen, der gegen die untere Sektion von Mortons Kugel drückte. Der abrupte Klimawechsel hatte die erst vor relativ kurzer Zeit durchgeführte Urbarmachung des Landes nicht gerade gefördert. Es regnete in der Highmarsh, und eine dichte Decke aus dunklen, turbulenten Wolken zog von Osten nach Westen und bedeckte das Tal. Aus der Wolke ergoss sich ein ununterbrochener starker Regen aus grauem Wasser, das die Drainagegräben überflutete und die überlebende Saat in eine unregelmäßige Matte aus stumpfen grünen Stängeln verwandelt hatte, die flach auf dem durchnässten Boden lagen. Hohe Liipoplar-Bäume, die in langen Reihen das Tal durchzogen, waren von der Druckwelle der nuklearen Explosion und den nachfolgenden Stürmen umgeknickt. Nur wenige von ihnen waren noch intakt. Die Mehrzahl war geborsten und auf die Straßen gestürzt, an deren Rändern sie einst gestanden hatten.
    Morton blickte sich um und fand den Berg, zu dem er sich begeben sollte, in einer Entfernung von etwa drei Kilometern. Die Kugel versteifte sich wieder und kehrte zu ihrer gewöhnlichen Konfiguration zurück. Mortons virtuelle Hände huschten über eine Sequenz von Kontrollsymbolen, und die einzelne breite Raupenkette um den vertikalen Äquator der Maschine setzte sich in Bewegung. Die Kugel begann mit der stabilisierten Gegendrehung und hielt Morton auf diese Weise perfekt in der Waage. Vertiefungen und kleine Hindernisse am Boden warfen ihn von einer Seite zur anderen, doch größtenteils war es eine ruhige Fahrt, und das Gel erwies sich als ultimatives Federungssystem.
    Externe Sensoren zeigten Morton, dass Wasser zu beiden Seiten unter der Kugel hervorspritzte. Hinter ihm zog sich eine unübersehbare Fährte aus zerquetschten Pflanzen und aufgewühltem Schlamm. »Gottverdammt!«
    Die chromometrische Haut der Kugel machte einen wunderbaren Job, indem sie die schmutzig grüne Farbe der Umgebung auf der Außenhülle duplizierte. Ein Beobachter oder gewöhnlicher visueller Sensor, der auf sie herabblickte, würde nichts weiter erkennen als einen undeutlichen Fleck von genau der gleichen Farbe wie der Rest des Feldes, doch die Schlammspur und die kleine Woge aus Kielwasser war ein unübersehbares Zeichen.
    »Wir müssen auf die Feldwege!«, sagte er zu den anderen. »Der nasse Untergrund macht uns zu großen, fetten Zielscheiben!« Karten aus der Zeit vor der Invasion blitzten in seiner virtuellen Sicht auf, und er steuerte die Kugel nach rechts. Sein Körper kippte zur Seite, als würde er ein Fahrrad fahren. Die Kugel änderte ihre Richtung und nahm Kurs auf die obere Ecke des Feldes.
    »Gegner gesichtet«, warnte Doc Robers. »Vier Flieger.«
    Morton sah die Symbole in seiner virtuellen Sicht auftauchen. Sie würden am westlichen Ende ins Tal einfliegen und dem alten Highway um den Blackwater Crag herum folgen.
    Aerobots schwangen herum, um die gegnerischen Flieger zu stellen. Maserstrahlen zuckten zwischen den beiden feindlichen Geschwadern hin und her und verwandelten den strömenden Regen in Dampf. Energieschirme flammten grell auf, als sie die Strahlen ablenkten. Die Aerobots feuerten Raketensalven ab, deren feurige

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