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Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Titel: Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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ein kleiner griechischer Gott in einem schicken blauen Anzug. Die sexuelle Spannung zwischen den beiden war so stark, dass jeder mit breitbandigem TSI, der die Show verfolgte, die Pheromone beinahe riechen konnte, die beide in die Studioluft pumpten.
    Es reichte jedenfalls aus, um in Mark unbehagliche Erinnerungen an jenen Tag zu wecken, als er der Rescorai oben bei der Blockade in den Dau’sing Mountains begegnet war.
    »Sie waren während der Evakuierung vor Ort, Mellanie«, sagte Michelangelo. »Was sagen Sie zu diesen Vorgängen?«
    »Es ist unausweichlich. Ich habe die Zeit in Randtown wirklich genossen. Die Menschen dort waren ein wenig schrullig, wie wir alle wissen, doch die Bilder von dem, was die Primes mit ihrer Stadt und dem Trine’ba gemacht haben, waren absolut niederschmetternd für mich. Sie haben bekommen, was sie verdient haben. Ich hoffe nur, dass die anderen Truppen der Navy genauso effektiv arbeiten.«
    »Sie sagen effektiv, Mellanie, doch sie haben kurz nach ihrer Landung zwei Teammitglieder verloren. Diese bemerkenswerte Aufzeichnung, die unsere Show exklusiv ausstrahlt, zeigt die gewaltige Übermacht, der unsere Truppen am Boden gegenüberstehen.«
    Das Bild wechselte vom Studio zur körnigen, monochromen Aufzeichnung einer Berglandschaft mitten in der Nacht, zusammengesetzt aus Datenströmen verschiedener Sensoren. Im Zentrum des Bildes lag Randtown mit dem Schutzschirm der Aliens, der über dem Küstenstrich hing wie eine phosphoreszierende, transparente Schale aus Perlmutt. Dann gingen die taktischen Nuklearbomben hoch und erfüllten den Raum unter dem Schirm mit blendend weißem Licht. Für eine kurze Sekunde hielt der Schutzschirm noch und schloss die Wucht der Explosion ein. Dann versagte er, und eine Pilzwolke stieg aus dem brodelnden schwarzen Chaos in den Nachthimmel hinauf.
    »Jetzt können wir wirklich nie wieder zurück«, sagte Mark ernst.
    Liz hob ihr Glas. »Blicken wir nicht zurück.«
    »Amen.«
    Sie blieben noch eine Weile bei der Show, während Mellanie ausgiebig die Truppen lobte, die von der Navy ausgeschickt worden waren. Morton hatte weitere Aufzeichnungen nach Hause ins Commonwealth geschickt. Erkenntnisse über die Aliens und ihre Anlagen in Randtown. Der heroische letzte Kampf von Doc Robers und Parker gegen die Flieger der Aliens. Simon Rand und die anderen Flüchtlinge. Gemeinsam mit Michelangelo diskutierte sie die Strategie der Navy.
    Marks E-Butler meldete, dass sich jemand der Wohnungstür näherte.
    »Um diese Zeit?«, fragte Liz.
    Das Array des Hauses zeigte ihnen ein Bild von Giselle Swinsol, die wartend vor der Tür stand.
    »Meine Güte«, jammerte Mark. »Was ist denn jetzt schon wieder?« Er hatte ein schlechtes Gewissen wegen all der hartnäckigen Fragen, die er auf der Arbeit gestellt hatte.
    Giselle kam direkt in die Lounge und lehnte den angebotenen Drink dankend ab. Sie setzte sich auch nicht hin. »Sie haben eine Menge Fragen gestellt, Mark.« Es war eine Anschuldigung.
    Mark war entschlossen, sich nicht von ihrer starken Persönlichkeit einschüchtern zu lassen. »Ich arbeite an einem faszinierenden Projekt«, sagte er. »Es ist doch völlig normal, dass ich neugierig bin. Ich kann durchaus verstehen, dass Nigel Sheldon nicht möchte, dass das Commonwealth davon erfährt. Sie können sich darauf verlassen, dass ich nichts sagen werde.«
    »Sehr gut, Mark. Die Antwort auf ihre grauenhaft unsubtilen Fragen lautet übrigens Ja. Ja, Sie und Ihre Familie haben Anspruch auf Kojenplätze an Bord der Lifeboats, sollte das Commonwealth unterliegen und sollten wir vor der Vernichtung stehen.«
    »Danke sehr.« Das kam mit einem so erleichterten Seufzer, dass er sich beinahe schämte. Einmal mehr hatte sie sich als die Stärkere erwiesen.
    Giselles geglosste Lippen verzogen sich zu einem schwachen Lächeln. Sie war sich ihrer Position bewusst. »Und nun werden Sie auf Level Zwei voranschreiten.«
    »Was bedeutet das?«, fragte Liz misstrauisch.
    »Es bedeutet, dass Mark gute Arbeit in Factory 8 geleistet hat und dass wir der Meinung sind, seine Expertise wäre besser geeignet für andere, kritischere Bereiche des Projekts.«
    »Welche Bereiche?«, sprudelte Mark hervor.
    »Die Assemblierung von Raumschiffen. Packen Sie Ihre Sachen. Der Bus wird Sie morgen Früh um acht Uhr abholen.«
    »Wir ziehen um?«, fragte Liz alarmiert. »Aber die Kinder haben sich doch gerade erst in der Schule eingewöhnt!«
    »Die nächste Schule ist genauso gut.«
    »Und wohin

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