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Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Titel: Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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felsiger Himmelskörper mit einem Durchmesser von dreitausend Kilometern ohne Atmosphäre. Während die visuellen Sensoren den Mond abtasteten, entstand ein Profil seiner Oberfläche. Eine Topographie aus Ebenen und Gebirgen bildete sich heraus, die auf die Phase seiner Entstehung zurückdatierte. Matter torfbrauner Regolith bildete eine dünne Schicht über einem felsigen Stratum aus Dunkelgrau und Schwarz. Tausende von Kratern übersäten die Oberfläche. Im Lauf von Äonen hatten die Meteoritenbombardements den Regolith auf den weiten Ebenen zerschmettert und pulverisiert, und der Staub hatte sich in Senken und Rissen gesammelt. Aus der Ferne erinnerte es an eine dicke, sepiafarbene Flüssigkeit, welche die Niederungen des Mondes füllte.
    In den zweihundert Jahren, seit die Erkundungsdivision von CST den Mond untersucht hatte, hatte es keinerlei Veränderungen gegeben.
    »Die Dateien aus dem Archiv stimmen mit den aktuellen Sensordaten überein«, sagte Mac. Er drehte sich zu Natasha Kershley um, die auf der Liege neben ihm lag. »Hier gibt es nichts Lebendiges. Ist es das, was Sie sich vorgestellt haben, Doc?«
    »Sieht gut aus«, sagte sie.
    »Kann ich den Satellitenstart vorbereiten?«
    »Ja, bitte.«
    Mac sandte eine Serie von Befehlen an die RI der Moscow . Modifizierte Raketenabschusssilos in der Frontsektion der Moscow öffneten sich und spieen achtzehn Sensorsatelliten aus. Die Ionenantriebe der Satelliten zündeten und schoben sie in eine ringförmige Formation im Orbit um den namenlosen Mond, was es ihnen ermöglichte, die gesamte Oberfläche gleichzeitig zu erfassen. Nachdem der einwandfreie Empfang verifiziert war, wären sie imstande, die genaue Zerstörungskraft des Quantumbusters zu messen, den zu testen sie hergekommen waren.
    »So weit, so gut«, murmelte er.
    »Absolut. Hoffen wir nur, dass wir kein Fermi-Moment haben.«
    »Kein was?« Mac gefiel die Unsicherheit in ihrer Stimme nicht.
    »Während der Trinity-Tests der allerersten Atombombe überlegte Fermi, ob die Detonation die Erdatmosphäre entzünden könnte. Sie wussten es nicht besser, verstehen Sie? Wir glauben, dass sich die Quanten-Disruption nicht propagiert. Falls doch, wird das gesamte Universum in Energie konvertiert.«
    »Oh, großartig. Danke für die Information.« Mac musterte den zum Tode verurteilten Mond mit einem zutiefst besorgten Blick.
    »Die Wahrscheinlichkeit ist wirklich äußerst gering«, sagte Natasha.
    Es dauerte zwei Stunden, bis Mac zufrieden war, dass die Satelliten korrekt positioniert und die Kommunikationssysteme miteinander verbunden waren. »Okay, Doc, Sie sind an der Reihe.«
    Natasha atmete tief durch und fütterte ihren Start-Kode in den Quantumbuster-Sprengkopf. Die Rakete wurde von einem starken magnetischen Puls aus ihrem Startsilo geschleudert. Als sie zehn Kilometer von der Moscow entfernt war, zündete ihr Fusionsantrieb und beschleunigte sie hart in Richtung des Mondes.
    »Alle Systeme funktional«, berichtete Natasha. »Ziel erfasst. Ich autorisiere die Aktivierung.« Sie sandte einen weiteren Kode an die Waffe und erhielt die Bestätigung. »Verschwinden wir von hier.«
    »Amen«, murmelte Mac.
    Die Moscow öffnete ein Wurmloch und schlüpfte rasch hinein. Fünf Sekunden später und zwei Millionen Kilometer vom Mond entfernt glitt das Raumschilf in den Normalraum zurück.
    »Empfange Satellitendaten«, sagte Mac, als die Kommunikationsschüssel das Signal gefunden hatte. »Wir schalten auf Breitband-Aufzeichnung.«
    »Zwei Minuten bis zum Einschlag«, sagte Natasha. »Alle Systeme funktionieren.«
    »Wir werden es von hier aus sehen, richtig?« Mac richtete die Sensoren des Raumschiffs wieder auf den Mond.
    »Gütiger Himmel, ja! Das Quantumbuster-Feld wird sich aktivieren, unmittelbar bevor die Rakete auf der Oberfläche auftrifft. Das sollte uns einen Querschnitt über mehrere hundert Meter liefern, ein ziemlich substantielles Volumen.«
    »Und dieses ganze Volumen verwandelt sich in Energie?«
    »Jedes Stück Materie innerhalb des Feldes, ja. So lautet die Theorie; der Effekt bricht die Kohäsion der Materie auf Quantenebene vollständig auf. Die dabei entstehende Entladungsstrahlung wird eine Dimension haben, wie wir sie noch nie zuvor beobachtet haben.«
    »Entladungsstrahlung«, sagte Mac mit einem Lächeln. »Sie meinen Explosion.«
    Natasha grinste nervös. »Ja.«
    Mac konzentrierte seine gesamte Aufmerksamkeit auf das visuelle Spektralbild, das vor seinem Gesicht projiziert wurde. Der

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