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Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Titel: Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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»Die Navy wird auf der Stelle ein Wurmloch öffnen, wenn sie erfährt, dass wir Dudley Bose bei uns haben.«
    Morton sah alle der Reihe nach an. »Ich bin nicht sicher, ob wir die Navy informieren sollten«, sagte er.
    Cat lachte verzückt auf.
    »Du machst Witze, wie?«, fragte Rob.
    »Nein.«
    »Okay … Würdest du uns dann vielleicht erzählen, warum nicht?«
    »Mellanie hat gesagt, dass wir der Navy nicht vertrauen können. Offensichtlich ist eine politische Auseinandersetzung im Gange, in die der Senat, die Großen Familien und die Dynastien verwickelt sind.«
    »Was für ein absoluter Schwachsinn!«, sagte Rob.
    »Sprechen Sie etwa von Mellanie Rescorai?«, fragte Simon. »Der Reporterin?«
    Mandy stieß ein ungläubiges Schnauben aus. »Ausgerechnet!«
    »Ja«, antwortete Morton.
    »Wie soll es dem Commonwealth helfen, wenn wir der Navy nichts sagen?«, fragte Simon.
    »Ich sage nicht, wir sollen es niemandem sagen«, erwiderte Morton. »Ich möchte nur wissen, welche Folgen es hat, wenn wir es sagen.«
    »Und wie genau sollen wir das deiner Meinung nach herausfinden?«, fragte Rob. Seine Stimme besaß eine gefährliche Schärfe.
    »Mellanie hat es so eingerichtet, dass ich verschlüsselte Botschaften in die Aufzeichnungen einfließen lassen kann, die ich an die Michelangelo Show sende. Sie ist imstande, uns zu sagen, ob es sicher ist.«
    »Sicher! Mann, du leidest unter Verfolgungswahn!«, schnaubte Rob.
    »Hör mal, ein Tag macht keinen Unterschied«, sagte Morton in sachlichem Ton. »Wir sind hier absolut sicher. Wir müssen sowieso warten, bis der Schutzschirm von Randtown ausgeweitet wird. Also hab einfach ein wenig Vertrauen, okay?«
    »Scheiße!« Rob wechselte einen wütenden Blick mit Cat. »Was sagst du dazu?«
    »Ich? Ich denke, es ist wunderbar, Darling. Mach es, Morty. Fick die Navy ins Knie! Du hast meine Stimme.«
    »Wenn es Sie interessiert«, sagte Simon, »ich vertraue Mellanie.«
    »Wieso denn das?«, mischte Mandy sich ein. »Das kleine Miststück hat unsere schöne Stadt zerstört und alles, wofür wir gestanden haben. Für deine Ideale! Das ganze Commonwealth hat uns gehasst wegen ihr.«
    »Und sie hat uns trotzdem gerettet, oder etwa nicht?«, entgegnete Simon nachsichtig. »Das ist doch wohl Buße genug?«
    »Irgendetwas ist hier passiert«, sagte das Bose-Motile. Alle drehten sich zu ihm um und starrten es an. »Das hier ist die Welt, wo MorningLightMountain mit der SI zusammengetroffen ist, das einzige Mal im Verlauf der gesamten Invasion. Deswegen habe ich mich für Randtown entschieden als den Ort im Commonwealth, zu dem ich zurückgekehrt bin. Die SI hat irgendwie eine Präsenz hier.«
    »Hatte« , korrigierte Morton. »Hatte. Mellanie arbeitet für die SI.«
    »Ah«, sagte Simon. Zum ersten Mal seit Wochen lächelte er sogar. »Ich habe mich immer gefragt, wie sie all das erreichen konnte.«
    »Deine Freundin ist eine Agentin der SI?«, fragte Rob ungläubig. »Diese … diese Tussi?«
    »Hey!«, grollte Morton.
    Cat lachte erneut. »Oh, das ist einfach fabelhaft. Ich danke dir, Morty, ich danke dir von ganzem Herzen.«
    Morton sah Rob gleichmütig an. »Berichte ich jetzt der Navy, dass wir Bose gefunden haben, oder nicht?«
    Rob sah die anderen reihum an; dann blieb sein Blick auf dem reglosen Motilen hängen. »Scheiße, Mann, tu, was du nicht lassen kannst, Morton. Für den Augenblick jedenfalls. Aber nachdem wir die Bomben gezündet haben, sollte uns deine Freundin besser einen höllisch guten Grund liefern, warum wir der Navy nicht verraten sollen, was wir hier haben. Länger warte ich nicht.«
    »Ich werde es ihr sagen.«

    Mark und Liz verbrachten den Abend in ihrer Lounge bei einer Flasche Wein und verfolgten die letzten Minuten von Randtown. Es war Wein aus dem Ulon Valley. Marks E-Butler hatte einen Lieferanten auf Lyonna gefunden, der ein paar Flaschen übrig hatte; der Preis war atemberaubend, dazu waren die Kosten für den 24-Stunden-Expressversand über MoZ gekommen. Doch was sollte man sonst trinken, während man beobachtete, wie eine Nuklearexplosion die alte Heimatstadt vernichtete?
    Mellanie Rescorai hatte sich für den Bericht zu Michelangelo in seinem Studio gesellt. Sie betonte die Nüchternheit der Situation, indem sie ein langes schwarzes Kleid mit einem Schlitz an der Seite trug, durch den ihre fantastischen Beine zu sehen waren. Sie hatte die Haare zu einem dicken, lockigen Pferdeschwanz zurückgebunden. Michelangelo saß hinter seinem Schreibtisch wie

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