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Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Titel: Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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vielleicht nicht stellen sollte, doch es geschah nicht häufig, dass ein Barsoomianer über irgendetwas redete, geschweige denn über seine eigene Herkunft.
    »Nein. Ich wurde auf der Erde geboren, bevor Sheldon und Isaacs ihr erstes Wurmloch konstruierten.«
    »Gütiger Himmel! Ich wusste nicht, dass es überhaupt jemanden gibt, der so alt ist! Nicht einmal Johansson ist so alt!«
    »Einige von uns stammen noch aus jener Zeit. Aber nicht viele, nicht mehr.«
    »Ah.« Stig schüttelte sich und setzte sich die Treppe hinauf in Bewegung. Er beobachtete, wie ihm der Barsoomianer folgte, indem er über die staubigen Dielen des Studios glitt. Der Saum seines Umhangs hob sich ein klein wenig, als er die untere Treppenstufe erreichte, und floss dann vor den Füßen oder was auch immer sich darunter verbarg nach oben. »Ich werde mich mit dem Team in Verbindung setzen, das Mellanie und Bose beobachtet«, sagte er. »Möchten Sie dabei sein?«
    »Nein danke. Sie haben das Hotel noch nicht verlassen. Ich wollte heute eigentlich die Nationalgalerie besichtigen. Es ist eine Weile her, dass ich dort war, und ich habe Gutes über die neuen Bildhauer gehört.«
    Stig musste sich sehr zusammenreißen, um nicht über die Schulter nach hinten zu blicken. Die Barsoomianer waren einfach unberechenbar.

    Dr. Friland hatte Recht, Rescorai und Bose hatten das Hotel noch nicht verlassen. Das Team, das er zu ihrer Beschattung abgestellt hatte, berichtete, dass sie sich das Frühstück aufs Zimmer hatten bringen lassen.
    Stig befahl den Webheads, nach einem neuen, verteilt operierenden Monitorprogramm im Netz der Stadt Ausschau zu halten. Er hätte alles darum gegeben, die Anzahl der Leute zu erhöhen, die die junge Reporterin beobachteten, doch die Clans hatten nicht genügend Leute dafür in Armstrong City. Und er durfte die Prioritäten nicht allein aufgrund seiner eigenen Ahnungen ändern – Adam hatte ihm diese Lektion eingehämmert. Solange sie nichts Radikales unternahm, war Mellanie Rescorai eine Unbekannte in der Gleichung, die er als nicht feindselig betrachten musste. Außerdem musste er nach wie vor die tägliche Öffnung des Gateways abdecken und das Training und die Vorbereitungen für den Blockadedurchbruch fortsetzen. Darüber hinaus musste er die Aktivitäten des Instituts-Personals in Armstrong City gründlich im Auge behalten, und diese wurden immer mehr.
    Mit den wenigen Clan-Mitgliedern, die er erübrigen konnte, hatte er bereits Glück, wenn Mellanie sie nicht entdeckte, sobald sie endlich das Hotel verließ, um durch die Stadt zu wandern. Sie hielten sich im Hintergrund und lieferten stündlich ihre Berichte an ihn ab. Sie benahm sich wie jeder junge Reporter, auch wenn er überzeugt war, dass sie diese Rolle nur spielte. Und was Bose mit ihr zu schaffen hatte, war ihm immer noch ein Rätsel.

    Mellanie verbrachte einen vollkommen wertlosen ersten Tag in Armstrong City. Nachdem sie lange geschlafen hatte, um sich von der Reise zu erholen, war sie zum Governor’s House gegangen, wo sie mehr als eine Stunde im Pressebüro verbracht hatte, um sich mit den lokalen Ereignissen vertraut zu machen. Ihre Erwartung, dass ihre Bekanntheit aus der Michelangelo Show ihr besondere Privilegien verschaffen und die Mitarbeiter des Medienstabs dazu bewegen könnte, sie in Gerüchte und Tratsch einzuweihen, war absolut fehl am Platze gewesen. Niemand hatte je von Michelangelo gehört. Offizieller Standpunkt war, dass die Guardians ein Haufen heruntergekommener Bergbanditen waren, die für die Stadt keinerlei Bedeutung hatten. Die Medienleute des Governors betonten eifrig, wie normal das Leben auf Far Away lief und dass niemand in unnötige Panik verfiel.
    Ein sich anschließender Besuch bei der einheimischen Nachrichtengesellschaft, dem Armstrong Chronicle , der einen öffentlichen Bulletinservice unterhielt und Nachrichtensendungen im Netz der Stadt herausgab, verlief fast genauso unproduktiv. Die Reporter des Chronicle lieferten wenigstens ein paar Einzelheiten bezüglich des Hinterhalts unmittelbar außerhalb der Stadt. Mellanie war schockiert zu erfahren, dass Trevelyan Halgarth und Ferelith Alwon tot waren und dass die Sanitätertrupps ihre Memorycell Inserts geborgen hatten, um sie ins Commonwealth zurückzuschicken. Als sie sich erkundigte, ob die Guardians hinter dem Überfall gesteckt hatten, kannte niemand mehr als die offiziellen Verlautbarungen der Polizei, in denen es hieß, dass einheimische Verbrechersyndikate im

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