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Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Titel: Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Verdacht standen.
    Mellanie ging in eines der Fitnesscenter, die so blühende Geschäfte machten, und fertigte einen Mitschnitt für Michelangelo an, der zeigte, wie wohlhabende Bewohner ihre Körper trainierten, um ein Leben auf einer Welt mit gewöhnlicher Schwerkraft führen zu können. Er war so kraftlos, dass es ihr peinlich war, ihn abzuschicken, als sich das Wurmloch gemäß seines Zyklus öffnete.
    Am Nachmittag führte sie ein paar nichtssagende Interviews mit dem »einfachen Mann auf der Straße«. Sie waren ein wenig ergiebiger, und mehrere Leute sagten, dass ihrer Meinung nach die Guardians hinter den jüngsten Überfällen auf das Eigentum und die Fahrzeuge des Instituts steckten. Falls dem so war, schloss Mellanie, dann mussten die Guardians einige Späher in der Stadt haben.
    Als sie zurück im Hotel war, ging sie die mageren Informationen durch, die die SI-Subroutine zwischenzeitlich für sie gesammelt hatte. »Ich habe keinerlei direkte Beweise für irgendjemanden, der zu den Guardians gehören könnte«, sagte sie zu Mellanie. »Als allerdings das Wurmloch heute Nachmittag geöffnet wurde, floss eine große Zahl verschlüsselter Nachrichten ins Netz der Stadt. Die meisten waren an das Governor’s House gerichtet und an das Institut.«
    »Und der Rest?«
    »Adressiert an Individuen. Angesichts der geringen Größe des einheimischen Netzes sollte es für mich möglich sein, den physischen Aufenthaltsort eines jeden Empfängers zu korrelieren.«
    »Ich habe nicht die Zeit, um bei jedem Empfänger einer verschlüsselten Nachricht an die Tür zu klopfen.«
    »Selbstverständlich nicht. Aber nachdem ich das Gebäude identifiziert habe, wo eine verschlüsselte Nachricht empfangen wurde, kann ich die elektronische Hardware darin auf Beweise untersuchen. Allerdings gibt es einen Ort in der Stadt, zu dem ich nicht durchdringen kann, und das ist die Residenz der Barsoomianer im chinesischen Viertel. Es gibt bei diesem Knoten eine Reihe eigenartiger Prozessoren, die mit dem Netz verbunden sind und in denen meine Routinen nicht richtig funktionieren. Ich habe mich völlig aus diesem Bereich zurückgezogen.«
    »Die Barsoomianer – das ist doch so eine Art ultra-grüner Radikaler, nicht wahr?«
    »Das war eines ihrer Gründungskonzepte, ja. Sie sind Menschen, die das Potential ungezügelter genetischer Modifikation ihrer selbst und ihrer Umgebung zu ergründen trachten. Deswegen haben sie die gewöhnliche Gesellschaft hinter sich gelassen. Far Away war damals der ideale Planet für sie, um sich niederzulassen. Ohne eine globale Regierung kann er die Art von Restriktionen gegen genetische Manipulation nicht erzwingen, die die meisten Welten des Commonwealth besitzen.«
    »Stehen sie mit den Guardians in Verbindung?«
    »Das weiß ich nicht. Es erscheint allerdings eher unwahrscheinlich, dass beide Gruppen nichts voneinander wissen. Es gibt eine Reihe von Berichten in den Archiven des Armstrong Chronicle , dass die Guardians ungewöhnlich große Pferde benutzen. Die Barsoomianer wären eine offensichtliche Quelle für derartige Züchtungen.«
    »Das ist interessant. In Ordnung, gib mir Bescheid, sobald du etwas über diese Gebäude herausgefunden hast.«
    Mellanie und Dudley aßen in der Restaurantbar des Hotels. Das Curry, für das sie sich entschieden hatte, war ein gutes Stück schärfer gewesen als alles, was sie je zuvor gegessen hatte, doch es gelang ihr, es herunterzuschlucken, während ihr bewusst war, dass der Kellner grinsend im Hintergrund stand, als sie die Backen aufblies und irrsinnige Mengen von kaltem Mineralwasser schluckte, um die Schärfe zu vertreiben. Dudley hatte nicht so viel Glück. Er klagte über Magenschmerzen, noch bevor sie ihre Suite wieder erreicht hatten.
    »Ich glaube mich zu erinnern, dass ich scharfes Essen gemocht habe«, murmelte er, nachdem er schon zum zweiten Mal von der Toilette zurückkam.
    »Es hat wahrscheinlich irgendwas mit der Akklimatisierung zu tun«, sagte Mellanie. »Dein neuer Körper ist noch nicht so weit, Curry zu verdauen.« Sie nahm ihr kurzes weißes Cocktailkleid aus der Reisetasche, keines aus ihrer eigenen Kollektion, sondern ein Nicallio, das ihr auf den Leib geschneidert war. Sie wusste, dass sie sensationell darin aussah. Das glänzende Gewebe hatte ein paar Falten, welche sie stirnrunzelnd in Augenschein nahm. Sie würden den Effekt mindern, den sie hervorzurufen plante. Sorgfältig hängte sie das Kleid in den Schrank – das Gewebe sollte bis zum

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