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Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Titel: Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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hindurch anstarrte, würde sie noch eine ganze Weile verfolgen, das wusste sie. Aber ich habe erreicht, was ich mir vorgenommen hatte.
    Sie nahmen ein Taxi vom Bahnhof zu einem Otways Hotel im abseits gelegenen Vevsky District, wo Mellanie ein Zimmer gebucht hatte, sobald sie durch das Half Way Gateway gekommen waren und wieder Verbindung mit der Unisphäre gehabt hatten. Otways war eine Kette der mittleren Preisklasse, standardisiert und wenig bemerkenswert, was ihr sehr gelegen kam, bis sie eine bessere Bleibe gefunden hatte. Sie wollte nicht in ihre eigene Wohnung zurück – Alessandra hatte bestimmt jemanden abgestellt, der sie beobachten würde.
    Dudley ging zu Bett, sobald sie eingecheckt hatten. Sein Magen hatte sich wieder ein wenig beruhigt, doch er hatte während des Rückfluges nach Shackleton an Bord der Carbon Goose keine Minute geschlafen. Das gigantische Flugboot war mit Hunderten von Passagieren bis zum Bersten gefüllt gewesen, alle ausnahmslos aufgeregt und erleichtert, dass ihnen die Flucht von Far Away gelungen war. Sie hatten ununterbrochen geredet. Es hatte Mellanie nichts ausgemacht, die ihren Sitz nach hinten geklappt, ein paar Ohrstopfen benutzt und sieben Stunden an einem Stück geschlafen hatte.
    Jetzt lehnte sie sich auf den Fenstersims und blickte auf das helle Gitter von Darklake City hinaus, das so viel lebendiger war als die Straßen von Armstrong City. Die Zimmerbeleuchtung war ausgeschaltet und ermöglichte es Dudley, ungestört auf dem Bett zu schlafen. Angesichts der vertrauten Stadt draußen erschien Mellanie die zurückliegende Woche mehr und mehr wie ein TSI-Drama, in das sie sich versenkt hatte, und nicht wie etwas Reales. Die einzige Gewissheit, die ihr blieb, war, dass sie nun imstande war, direkt mit den Guardians in Verbindung zu treten.
    Sie trat vom Fenster weg und setzte sich auf die schmale Couch. Ihre virtuelle Hand griff nach dem Symbol der SI.
    »Hallo Mellanie. Wir sind froh, dass du heil und gesund zurückgekehrt bist. Unsere SI-Subroutine hat eine verschlüsselte Nachricht gesendet und deinen Aufenthalt in Armstrong City in kurzen Worten zusammengefasst.«
    »Sie war mir eine große Hilfe, danke sehr. Ich glaube nicht, dass der Starflyer besonders glücklich ist über mich.«
    »Sicherlich nicht. Du musst vorsichtig sein.«
    »Kannst du aufpassen, was um mich herum vorgeht, und mir Bescheid geben, wenn sich irgendwelche Agenten nähern?«
    »Das werden wir, Mellanie.«
    »Ich werde die Guardians anrufen. Ich habe eine Einmal-Adresse. Kannst du mir sagen, wer antwortet und wo er ist?«
    »Nein, Mellanie.«
    »Du musst doch dazu imstande sein! Die SI-Subroutine konnte in Armstrong City alles finden!«
    »Es ist keine Frage des Imstandeseins, Mellanie. Wir müssen auf den Umfang unserer Einmischung achten.«
    Unvermittelt kam Mellanie die Unterhaltung mit Dr. Friland von den Barsoomianern wieder in den Sinn. »Was soll das heißen? Wie weit willst du dich denn einmischen?«
    »Wir wollen so unauffällig wie irgend möglich bleiben, Mellanie.«
    »Aber du stehst doch auf unserer Seite, oder?«
    »Seiten sind etwas, das physische Wesenheiten einnehmen, Mellanie. Wir sind keine physische Wesenheit.«
    »Der Planet, auf dem du deine Arrays gebaut hast, ist ziemlich physisch, und er liegt im Commonwealth-Raum. Ich verstehe das nicht – du hast mir und jedem anderen auf Randtown geholfen. Du hast mit MorningLightMountain gesprochen, und alles, was es getan hat, war zu drohen, dass es dich und jede andere Rasse in der Galaxis ausrotten würde.«
    »MorningLightMountain hat in Unwissenheit gesprochen. Es weiß nicht, wem es in der Galaxis noch alles gegenübersteht. Letztendlich wird es niemals gewinnen.«
    »Doch, wird es, wenn du uns nicht hilfst.«
    »Du schmeichelst uns, Mellanie. Wir sind nicht omnipotent.«
    »Was ist das?«
    »Gottähnlich. Allmächtig.«
    »Aber du bist mächtig.«
    »Ja. Und das ist der Grund, warum wir diese Macht klug und mit Bedacht nutzen müssen. Das ist etwas, das wir aus der menschlichen Philosophie übernommen haben. Wenn wir euch bei jedem Anschein von Schwierigkeiten zu Hilfe eilen, dann wird eure Kultur letztendlich abhängig von uns, und wir würden zu euren Meistern werden. Falls es je so weit käme, würdet ihr rebellieren und euch auf uns stürzen, denn das ist der bestimmende Teil eurer Natur. Wir wollen nicht, dass diese Situation entsteht.«
    »Aber du hilfst mir! Du hast gesagt, du würdest über mich wachen!«
    »Und das werden

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