Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung
Mauer und bedienten sich selbst in den verlassenen Cafés und Bars. Kurz nach zwei Uhr öffnete sich das Gateway, und sein perlmuttfarbner Energievorhang begann, schwarz zu schimmern, als die Nacht von Half Way sichtbar wurde. Zwei Leute in Druckanzügen gingen hindurch.
»Nichts bewegt sich dort unten«, sagte Stig, der die Bilder überwachte. Er und Olwen hatten einen provisorischen Kommandopos-ten im Ballard Theatre eingerichtet, zwei Meilen östlich der 3 F Plaza. Sie hatten sich für das Theater entschieden, weil es ein Dachre-staurant mit Glaswänden besaß, die ihnen eine wunderbare Aussicht über die gesamte Stadt ermöglichten. Auf der anderen Seite fühlte sich Stig dadurch verwundbar. Er wechselte immer wieder zwischen den Bildern der Sneekbots und gewöhnlicher visueller Beobachtung, während er zu den Blimpbots hinaufstarrte, die die Stadt umkreisten wie fette ungeduldige Haie.
An einem gewöhnlichen Tag hätte sicher irgendjemand die zweiundzwanzig dunklen Schatten bemerkt, die in beinahe feierlicher Prozession und ungewöhnlich geringer Höhe unablässig die Stadt umkreisten. Bis jetzt hatte jedoch niemand im Aerodrom angerufen, um sich zu erkundigen, was das sollte. Die Leute blieben entweder zu Hause, eingeschüchtert durch die Patrouillen der Polizei und der Institutssöldner in den Range Rover Cruisern, oder sie waren damit beschäftigt, diesen Patrouillen maximale Scherereien zu bereiten.
Auf verschiedenen größeren Straßen hatten sich Menschenmengen versammelt und warfen jedes Mal Steine und Flaschen, wenn eines der Fahrzeuge in Sicht kam.
Das Institut schien sich nicht groß darum zu scheren, solange niemand sich der geräumten Route aus der Stadt zum Highway One näherte, um dort seinen Protest zum Ausdruck zu bringen. Dort schlugen seine Truppen hart und erbarmungslos zu, ohne erst die Polizei zu Hilfe zu rufen. Das machte es schwierig für die Guardians, ihre Scharfschützen in Position zu bringen. Stig versuchte noch immer, drei Teams in Stellung zu bringen, welche die Straße verminen sollten. Die Strecke, die das Institut geräumt hatte, ging über die Tangeat Bridge, die den Belvoir River überspannte. Das war die beste Stelle für Sprengfallen, und es war offensichtlich, dass der kommandierende Offizier des Instituts dies ebenfalls wusste.
Neun Range Rover Cruiser parkten auf der Brücke, und ihre Sensoren scannten unablässig das Wasser unten.
»Es muss dieser Zyklus sein«, sagte Olwen. »Ansonsten würden sie bestimmt nicht so viel Aufwand betreiben.«
»Stimmt.« Stig blickte erneut nach draußen über die Dächer. Im Süden, ein gutes Stück weit entfernt, glitt einer der Blimpbots ungestört über den Highway One. Die schwache rosafarbene Grafik, die sich über das visuelle Bild in seiner virtuellen Sicht legte, verriet ihm, dass es einer der sechs Bombenträger war. »Ich muss die Flugbahnen ändern«, erklärte er. »Das Institut wird die Blimpbots irgendwann entdecken, wenn sie weiter so über den Highway One fliegen.«
»Okay«, sagte Olwen. Sie wusste aus Erfahrung, wie sinnlos es war, mit ihm zu diskutieren, wenn seine Nerven so viel Entschlossenheit in seiner Stimme produzierten.
Stig setzte sich an einen der Tische und zündete sich eine Zigarette an. Er inhalierte ein paar Züge; dann begann er, gesicherte Verbindungen zu den Blimpbots zu öffnen. Anstatt in einem großen Kreis um Armstrong City zu fliegen, teilte er sie in zwei Gruppen auf, die eine im Osten, die andere im Westen. Im Norden lag das Meer –
wenn sie sich dort versammelten, würden sie ganz sicher bemerkt werden und ihre Anwesenheit in Frage gestellt.
Es dauerte nahezu zwei Stunden und elf Zigaretten, bis Stig zufrieden und sämtliche Blimpbots auf ihren neuen Warteschleifen waren.
Der Wind setzte von See her ein, was den Propellern der Blimpbots zusätzlich Arbeit verschaffte, um auf Kurs zu bleiben. Stig gefiel das Aussehen der Wolken nicht, die sich vom Horizont her näherten; sie wurden zunehmend dunkler. Er kannte das Wetter von Armstrong City inzwischen gut genug, um zu erkennen, wenn es Regen geben würde.
Eine Stunde später fielen die ersten Wassertropfen auf das grün getönte Glas des Restaurants. Sie ließen die Lichter aus, während es draußen immer dunkler wurde.
»Das könnte die Dinge verkomplizieren«, bemerkte Stig. »Wasser macht die Blimpbots ein ganzes Stück schwerer. Sie können bei Regen nicht so niedrig fliegen.«
»Keely meldet, dass es starke Verkehrsbewegungen
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