Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung
Absprung-Kampfteam soll sich bereit machen.«
Wilson war sicher, dass er Jubelrufe vom obersten Deck hörte, als er die Flugbahn der Carbon Goose um ein paar Grad änderte. Am liebsten hätte er mitgemacht. Oscar grinste böse neben ihm. Anna legte ihm die Arme um die Schultern und gab ihm einen Kuss.
Eine Kamera im unteren Deck zeigte zehn Gestalten in Kampfanzügen, die langsam zur rückwärtigen Luke stapften, als diese sich erneut öffnete. Die Cat’s Claws und das Pariser Team trugen alle die gleiche Sorte von Anzügen, während die vier Guardians, die sich ihnen angeschlossen hatten, die beste Ausrüstung trugen, die es auf dem Schwarzmarkt zu kaufen gab.
»Besser sie als ich«, sagte Oscar. »Habt ihr Gore Burnellis kleinen Sprung auf die Park Avenue hinunter gesehen? Dieser Assassine sah ziemlich schlimm aus, als er unten aufkam.«
»Die Anzüge der Navy halten das aus«, erklärte Wilson. »Ich erinnere mich an die Spezifikationen, die wir ausgearbeitet haben. Und Adam würde seine Leute nicht springen lassen, wenn er nicht zuversichtlich wäre, dass sie es schaffen können.«
»Hoffentlich.«
Wilson ging weitere hundertfünfzig Meter höher. Die Klippe, die die große Insel umgab, war an mehreren Stellen über hundert Meter hoch. Er war schon früher blind geflogen – ja, richtig, vor dreihundertfünfzig Jahren –, und die goldene Regel lautete, immer genügend Sicherheitsabstand über feindlichem Territorium zu lassen. Die Avionik der Carbon Goose verfügte über ein ausgezeichnetes internes Navigationssystem, doch sie war kaum auf derartige Manöver ausgelegt worden.
Er schaltete sämtliche internen Lichter aus, einschließlich der Cockpitbeleuchtung. »Eine Minute bis zur Küste«, verkündete er über Interkom.
Oscar deaktivierte den optischen Limiter der Windschutzscheibe, und Wilson schaltete seine Retinaimplantate auf maximale Verstärkung. »Ich glaube, ich sehe die Klippe«, sagte er.
Rote Warnlichter blinkten in der Funktionssektion des Flugzeugs auf.
»Es mag nicht, wo wir uns befinden«, brummte Oscar. »Damit sind wir schon zu zweit.«
Wilsons virtuelle Hände bewegten sich, um die Warnungen abzuschalten. Er hatte drei von ihnen eliminiert, als sich das aktive Radar der Carbon Goose einschaltete. »Scheiße!« Das Bild der reflektierten Strahlen füllte die Hälfte seiner virtuellen Sicht aus, ein grün-rotes Abbild der See und der sich nähernden Klippen. »Anna, mach das verdammte Radar aus! Schieß auf den Kasten, wenn es sein muss!«
Sie benötigte mehrere Sekunden, um die Energiezufuhr abzuschalten und eine Reihe von Restriktionen in die Sicherheitsprogramme zur Kollisionsvermeidung zu laden, die den Flug überwachten.
»Gottverdammte Scheiße!«, fluchte Wilson, als sie über den zerklüfteten Felsen schwebten. »Adam, jetzt wissen sie, dass wir hier sind. Dieser verdammte Autopilot hat das Radar aktiviert. Es tut mir Leid. Wollen Sie die Aktion abbrechen?«
»Das steht nicht zur Debatte«, meldete sich Morton. »Halten Sie die Maschine ruhig, Wilson. Wir springen.«
Wilson presste die Hände auf die I-Spots, als könnte das allein die mächtige Maschine auf Kurs halten.
»Sie sind abgesprungen«, meldete Adam. »Bringen Sie uns hier raus, Mann!«
Wilson legte die Carbon Goose in eine scharfe Kurve nach Steuerbord und brachte sie wieder aufs Meer hinaus. Hinter ihnen taumelten zehn Männer in Kampfanzügen mit tödlicher Geschwindigkeit durch die gefrorene Nachtluft.
Der kleine Sneekbot, der sich unentdeckt entlang der Market Wall einen Weg bahnte, besaß die äußere Form einer Küchenschabe. Er arbeitete zusammen mit fünf Geschwistern, die mit verschiedenen Sensoren ausgestattet waren und ihre Ergebnisse an einen Steuerbot übermittelten, der als Ratte getarnt war. Von dort aus wurden die Daten wiederum an den Operator in sicherer Entfernung übermittelt. Die Bots waren vom Clan der McSobels gebaut worden. Sie hatten einen Rumpf aus Plyplastik um ein bioneurales Array herum, das von den Barsoomianern geliefert worden war. Mehr als achtzig der Maschinen überwachten die First Footfall Plaza für die Guardians und lieferten ein einigermaßen vollständiges Bild dessen, was das Institut dort veranstaltete.
Als der warme Nachmittag voranschritt, beobachteten sie den Halbkreis geparkter Range Rover Cruiser vor dem Gateway. Es gab keinerlei andere Fahrzeuge auf der 3 F Plaza. Mehrere Abteilungen von Institutstruppen lungerten in den Schatten der Markisen am Fuß der
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