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Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung

Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung

Titel: Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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jemanden, der auf der Mitte der Plaza stand, waren die Regenwolken hinter den Wirbeln aus Licht und den Flecken aus Dunkelheit fast nicht mehr zu sehen. In diesen balletartigen Todestanz gigantischer Luftfahrzeuge hinein platzte Blimpbot Nummer Fünf. Er kam mit großer Geschwindigkeit und schoss über die Market Wall hinweg. Sieben, Acht und Neun zogen bereits Feuer vom Rand der Market Wall auf sich, während sie noch zur Plaza jagten.
    »Fünf und Acht haben Bomben an Bord«, sagte Stig. Er pumpte seinen Energieschirm auf maximale Stärke und legte die Arme um den Kopf. »Keely, bring das Netz der Stadt zum Absturz.«
    Blimpbot Nummer Fünf hatte mehr als zwei Drittel seiner Länge über die Plaza geschoben, als der große Zylinder aus seinem vorderen Laderaum fiel, beinahe unbemerkt in der antagonistischen Umgebung, welche die Täuschkörper-Dispenser erschaffen hatten. Der Zylinder fiel ein paar Sekunden lang in die Tiefe, bis er unterhalb der Kante von Market Wall war; dann detonierte die explosive Ladung in seinem Innern. Der Zylinder verschwand in einer dichten Wolke aus dampfförmigen Ethylenoxid, die aussah wie eine aufgeblähte Qualmwolke. Eine zweite, stärkere Explosion wurde vom Kontroll-Array der Bombe ausgelöst und entzündete die Wolke.
    Die daraus resultierende Druckwelle war nur ein wenig schwächer als die einer Nuklearwaffe.
    Stig sah sie. Er hatte die Augen geschlossen und seine virtuelle Sicht auf mittlere Helligkeit geregelt, doch der Blitz durchdrang seine Lider. Gleichzeitig verschwand jeder Sneekbot aus seinem Kon-trollgitter. Mehrere Sekunden später kam die Druckwelle und mit ihr der Schall. Stig presste die Arme fest auf den Kopf, als die Beton-wände ringsum erzitterten.
    Als er erneut aufblickte, war der Himmel wieder dunkel, auch wenn es aufgehört hatte zu regnen. Hoch oben waren eigenartige Wolkenformationen zu sehen. Kleine schleierartige Dinge schwebten durch den Nachthimmel, wie eine Schar Fledermäuse, die vor dem Geschehen flüchtete. Es gab jedoch keine Fledermäuse auf Far Away. Als Stig sich erhob, sah er eine schwelende Säule aus leuchtender Luft, die aus Richtung der First Footfall Plaza in die Höhe stieg. Dann wurde ihm bewusst, dass er den Kontakt zur Hälfte der Blimpbots der zweiten Welle verloren hatte. Zwei, die noch reagierten, waren leckgeschlagen und notgelandet.
    »Los, gehen wir!«, rief er Olwen zu. Sie rannten zum Ausgang.
    »Keely, ich brauche einen Sneekbot, der mir Bilder von der 3 F Plaza gibt.«
    »Ich tue mein Bestes. Bei allen träumenden Himmeln, das hat viel besser funktioniert, als wir gehofft haben!«
    Stig erreichte die Stufen, die nach oben zur Straße führten. Er kam an der Ecke der Nottingham Road heraus, gerade als der Regen wieder einsetzte. Aus den Augenwinkeln heraus sah er, wie etwas über die in der Nähe stehenden Reihenhäuser fiel, etwas unglaublich Großes. Er drehte sich um. »Heilige Scheiße!« Er warf den Arm um Olwen und zerrte sie mit sich zu Boden.
    Das zerfetzte hintere Drittel eines Blimpbots sank lautlos aus dem Nachthimmel und krachte in die Häuser. Es pulverisierte die drei, die direkt unter den Streben standen. Wo ist der Rest von dem Ding?
    Zerfetzte Solarpaneele, Balken, Schiefer und Glassplitter spritzten aus den zertrümmerten Häusern und über die Straße.
    »Alles in Ordnung?«, fragte er Olwen.
    »Sicher, ich hatte den Schutzschirm noch an.«
    Stig schaute auf die faustgroßen Steinbrocken und die verbogenen Streben der Trägerstruktur des Blimpbots, die ringsum verstreut lagen. Sie hatten Glück gehabt, dass nichts Größeres in ihrer Nähe heruntergekommen war. Stig konnte im Hintergrund laute Schreie hören und flehende Hilferufe.
    »Wir können ihnen nicht helfen; dazu haben wir keine Zeit«, sagte er.
    »Ja.« Olwen nickte erschüttert.
    Sie setzten sich die Nottingham Road hinunter in Bewegung. Bilder kehrten in Stigs virtuelle Sicht zurück, als Keely die zweite Tran-che von Sneekbots aktivierte, die er rings um die 3 F Plaza in Unterständen einsatzbereit gehalten hatte. Ganz gleich, auf welchen der Bots Stig zugriff, er sah nichts außer den Trümmern, über die sie kletterten.
    Sechs Blimpbots hatten überlebt. Ihre Statusberichte organisierten sich in Stigs virtueller Sicht. Eine der Maschinen hing effektiv tot in der Luft, außerstande, sich aus eigener Kraft zu bewegen und hilflos dem Wind ausgeliefert. Die verbliebenen fünf hatten ausnahmslos eine Menge Schäden erlitten, doch sie waren mobil,

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