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Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung

Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung

Titel: Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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ihrem Zustand?«, fragte Oscar, während sie zur Ladeninhaberin gingen, um zu bezahlen. »Keine Chance. Sie ist kaum bei klarem Verstand.«
    »Das ist mir sehr wohl bewusst. Wenn es nicht vorgetäuscht ist.«
    »Was hast du vor?«, fragte Oscar grimmig. »Dich in dein Schwert stürzen? Wenn es tatsächlich so ist, wie sie sagt, ist das möglicherweise die einzige Art und Weise, wie sie geheilt werden kann.«
    »Wäre das so unehrenhaft?«
    »Hey, komm schon, mach keine Witze darüber!«
    »Nachdem die Guardians gewonnen haben, was mache ich dann?
    Wohin soll ich gehen? Es gibt niemanden mehr, der mir Unterschlupf gewähren würde. Niemanden, von dem ich Hilfe annehmen würde, heißt das.«
    »Das kann nicht dein Ernst sein!«
    »Nein, ist es nicht.« Doch die Tatsache, dass er so etwas gedacht hatte, gefiel ihm nicht besonders. Echte Verzweiflung.
    »Gut! Wir finden es heraus, du und ich, das alte Team. Verdammt, es gibt nur drei mögliche Kandidaten! Wie schwierig kann das schon sein?«
    Adam dachte lange darüber nach, während der scheinbar endlose Nachmittag verging. Sie hatten die betonierte Piste bei Wolfstail hinter sich gelassen und fuhren auf einem steinigen Feldweg geradewegs nach Süden, bis dieser ein paar Kilometer später unter dem immer weiter vordringenden Anguilla-Gras verschwand. Nachdem sie die Vegetationszone erst erreicht hatten, wurde das Gras rasch dichter und höher, und Adams anfänglicher Eindruck von einer See verstärkte sich noch. Anguilla-Gras war eine stark modifizierte Variante des irdischen Bermuda-Grases mit Stängeln, die so dick waren wie die von Weizen und die so dicht wuchsen, dass sich die gesamte Masse selbst trug und in gigantischen Wogen wiegte, wo der Wind in Böen darüber hinwegging. Keine andere Pflanze konnte in dieser alles durchdringenden, unbezähmbaren Wurzelmasse Fuß fassen.
    Das Gras war vom Revitalisierungs-Projekt maßgeschneidert worden, um in der vorherrschenden Hitze und Feuchtigkeit der Region zu gedeihen, und das war in einem Ausmaß gelungen, mit dem seine Schöpfer nie gerechnet hatten.
    Gefiederte Spitzen reichten bis zu den Fenstern der Volvos hinauf.
    Kieran, der wieder hinter dem Steuer saß, musste das Radar des Wagens benutzen, um die Umrisse des Bodens unter der Flut von Gras zu erkennen. Es hatte hier einmal eine Piste gegeben, vor Jahrzehnten, als Wolfstail an der Kreuzung erbaut worden war, die die Dessault Mountains mit dem unbewohnten Land im Norden verbunden hatte. Inzwischen war sie vollkommen unter dem Anguilla-Gras verschwunden, und ihre sich auflösende Oberfläche war durchdrungen von Wurzelwerk. Die Guardians benutzten die Route immer noch. Hauptsächlich McMixons und McKratzs, die aus den Bergen herunter gefahren oder geritten kamen, um mit der normalen Bevölkerung von Far Away Handel zu treiben oder die Kontra-bande und die illegale Waffentechnologie zurück in die Berge zu schaffen, die Adam und seine Vorgänger durch das Gateway auf der First Footfall Plaza nach Far Away geschmuggelt hatten.
    Sie hatten besonders präparierte Trisilicon Marker entlang der ver-borgenen Straße aufgestellt, steife meterhohe Pfosten, die im Gras unsichtbar waren, aber hell wie Bojen leuchteten, wenn sie von einem korrekt kodierten Radarpuls getroffen wurden. Die unver-wechselbaren, leuchtenden Markierungen wanderten über den Dis-playschirm, und ein extrem genaues Trägheitsnavigationssystem er-möglichte es den Volvos, mit beinahe einhundert Stundenkilometern durch das grüne Meer zu rasen – einer Geschwindigkeit, die ohne die Gewissheit einer festen Fahrbahn unter der Wurzelmasse völlig unmöglich gewesen wäre. Adam verglich es damit, an einer Klippe entlang zu rennen. Gott mochte ihnen gnädig sein, wenn sie auch nur einen Meter von der exakten Linie abwichen, die von der Trägheitsnavigation vorgegeben wurde. Ihm wäre lieber gewesen, wenn die Kontrolle der Wagen an die Arrays übergeben worden wäre, doch ihre Programme hätten mit der hiesigen Landschaft Schwierigkeiten gehabt und die Geschwindigkeit auf Schritttempo heruntergesetzt. Abgesehen davon zogen die Guardians ein perverses Vergnügen daraus zu demonstrieren, was für harte Burschen sie waren. Jeder Einzelne von ihnen behauptete, die Route mindestens schon ein Dutzend Mal gefahren zu sein. Adam glaubte nicht ein Wort davon.
    Er kümmerte sich um Paula, während sie durch das Gras ihrem Ziel entgegenrasten. Sie war in einem furchtbaren Zustand und verlor in immer kürzeren

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