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Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung

Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung

Titel: Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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dann?«
    »Jungs, langsam, langsam«, sagte Cat. »Bitte. Der Gestank nach Te-stosteron wird allmählich unerträglich hier hinten. Wenn ihr mich fragt, so klingt das alles nach einer sehr langweiligen Lektion in Komplexitätstheorie. Niemand von euch hat irgendwelche handfes-ten Beweise, um mit dem Finger auf irgendjemanden zu zeigen.
    Wenn es so offensichtlich wäre, wer der Agent des Starflyers ist, dann hätten wir ihn inzwischen längst enttarnt.«
    Trotz seiner Verärgerung über ihren Tonfall musste Stig einräumen, dass sie Recht hatte. Eine Erinnerung regte sich in seinem Un-terbewusstsein, irgendetwas, das er im Commonwealth über Cat ge-hört hatte. Ihre Verbrechen hatten sie berüchtigt gemacht, doch die hatte sie vor langer Zeit begangen. Tatsächlich war es so lange her, dass sich kaum noch jemand daran erinnerte. Doch dann fiel es ihm plötzlich wieder ein. Bei den träumenden Himmeln, und sie soll auf unserer Seite stehen? In einem gepanzerten Kampfanzug von dieser Güte?
    »Adam hat uns um Hilfe gebeten«, sagte er laut und entschlossen, sich nicht von Cats Ruf einschüchtern zu lassen. »Wir tun, was in unseren Kräften steht, um ihm zu helfen.«
    Sie lachte, und er zuckte unwillkürlich zusammen.
    »Der arme, alte Adam«, kicherte sie. »Ich schalte besser meinen Kurzwellensender ein. Lauf, Adam! Lauf in die Berge und sieh dich nicht um!«
    »Das hat sie nicht wirklich getan, oder?«, fragte Stig erschrocken an Keelys Adresse gewandt.
    »Nein.«
    »Was schlagen Sie vor, Ms Stewart?«, fragte Bradley Johansson völlig unbeeindruckt.
    »Meine Güte, der Boss. Es ist wirklich ganz einfach. Adam hat um Informationen gebeten. Was wir von unserer Seite aus tun können, ist, ihm zu sagen, dass wir Monroe und die Myo verdächtigen. Mehr wissen wir nicht. Was er mit dieser Information macht, ist seine Sache. Er ist schließlich erwachsen.«
    »Also schön. Solange niemand weitere wichtige Informationen be-züglich der Leute in Adams Team besitzt, werden wir genau das tun.«
    Stig wartete und hoffte, dass noch irgendjemand etwas sagen, sich an irgendetwas erinnern würde, doch außer Schweigen kam nichts mehr.
    »Na schön, dann werde ich Adam informieren«, sagte Bradley.
    Am späten Vormittag hatten die Volvos das Ende der landwirt-schaftlichen Zone erreicht und fuhren durch eintönige Flächen nasser Wiesen und wuchernden Gestrüpps, die nach und nach vom äquatorialen Grasland abgelöst wurden. Anguilagras, das die Blimpbots über dem südlichen Bereich der Aldrin Plains ausgesät hatten, war zu einem weiten Meer aus hellgrüner einförmiger Vegetation gediehen, die an ein stilles Meer erinnerte, welches sich langsam nach Norden ausbreitete. Hier draußen gab es keine menschlichen Siedlungen mehr, keine Bäume und keine Sträucher und nur wenige Sichtungen von lebenden Tieren.
    Die Tanks waren inzwischen halb leer; also entschied Adam, dass es besser war, bei der nächsten Gelegenheit nachzufüllen, bevor sie den letzten Abschnitt in Angriff nahmen. Sie hielten in einer Siedlung namens Wolfstail, die aus etwa zwanzig einstöckigen Block-häusern an einer Kreuzung bestand. Es gab mehr Katzen als Menschen, und die meisten davon waren wild. Angesichts der Lage am Rand der voranschreitenden Prärie erweckte Wolfstail den Eindruck eines Küstendorfs am falschen Ort. Die Straße, die von Armstrong City hierher führte, gabelte sich hier nach Osten und Westen. Die neue Straße verlief parallel zu den Dessault Mountains, die sich Hunderte von Kilometern hinter dem Horizont erstreckten.
    Adam stieg aus der Fahrerkabine und streckte sich ausgiebig. Die Geräusche, die sein alter Körper nach sieben Stunden zusammenge-krümmtem Sitzen von sich gab, bereiteten ihm alles andere als Freude. Es spielte überhaupt keine Rolle, wie adaptiv die Polsterung aus Plyplastik auch sein mochte – seine Gliedmaßen waren taub, und seine Gelenke schmerzten von der Inaktivität. Die Hitze hier drau-
    ßen, außerhalb der Klimaanlage der Kabine, war erstickend. Innerhalb weniger Sekunden war Adam in Schweiß gebadet. Rasch setzte er seine Sonnenbrille auf.
    Ein vielleicht zehn Jahre altes Mädchen in Arbeitshose und mit einer schmuddeligen Manchester-United-Kappe kam aus dem Werk-stattgebäude und betankte die Volvos mit Diesel aus der einzigen Zapfsäule.
    »Mach bitte so schnell du kannst«, sagte Adam zu ihr und wedelte mit einer Zehn-Dollar-Note vor ihrem Gesicht. Sie grinste erfreut und zeigte eine Zahnlücke; dann eilte sie

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