Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung
Keely.
»Paula, hier ist Bradley Johansson. Sie haben Renne verraten, dass sie ihr und Tarlo eine Falle gestellt hatten, in der Lobby des Almada Hotels. Es war Adam, der Oscar kontaktiert hat, weil die beiden gemeinsam für Abadan Station verantwortlich waren.« Ich frage mich, was der Starflyer wohl davon hält? Er lehnte sich auf dem Sitz zurück und schloss die Augen. Er fühlte sich plötzlich sehr, sehr müde.
»Sind Sie sicher?«, fragte Alic.
»Ich fürchte ja.«
»Aber … Oscar Monroe war ein hochrangiger Manager bei CST. Er ist Captain der Navy. Er … Er kann unmöglich irgendwas mit Abadan zu tun gehabt haben!«
»Die Menschen ändern sich«, sagte Bradley. »Was haben Sie in Ihren früheren Leben alles gemacht, Commander?«
»Das ist erst mein zweites, und ich war beide Male in der Exekutive beschäftigt. Hören Sie … Ich kann vielleicht ignorieren, was ich da gerade gehört habe, aber Paula Myo kann es nicht.«
»Das weiß ich. Wahrscheinlich war das auch der Grund, warum Adam es ihr nicht verraten hat. Er hat Oscar bis zum Ende geschützt.« Er spähte aus dem Fenster. Die Dessault Mountains waren jetzt deutlicher zu sehen. Der Himmel über ihnen nahm einen dunklen Lavendelton an. Der höchste Gipfel, der Mount StOlmer, überragte die anderen um ein gutes Stück. Seine kegelförmige, schneebedeckte Spitze leuchtete bereits in einem trüben Weiß. Die Umrisse waren Bradley noch immer vertraut, auch wenn er ihn seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen hatte. Der Anblick brachte ihn zu dem zögernden Eingeständnis, dass er seine Entscheidung nicht mehr länger aufschieben durfte. Seine virtuelle Hand berührte das Symbol von Scott McFoster, der die Guardians des Finalen Angriffs befehligte.
»Ja, Sir?«, meldete sich Scott ohne merkliche Verzögerung.
Sie kamen aus den Wäldern herunter, die die Ausläufer der Berge bedeckten, mehr als tausend Charlemagnes, jeder mit einem Clan-Kämpfer als Reiter. Sie versteckten sich nicht länger; sie wollten im Gegenteil, dass der Starflyer ihre Anwesenheit bemerkte, und so sangen sie, als sie hinaus in die Prärie trabten. Sie sangen ein langsames Marschlied, das ihnen gemeinsam mit dem Staub vorauseilte, den die Hufe ihrer Tiere aufwirbelten. Die Späher, die der Starflyer entlang der Straße postiert hatte, redeten hektisch in ihre Kommunikationslinks und rasten in die Sicherheit des Instituts-Tals fünfzehn Kilometer entfernt zurück, gejagt von Voraustrupps der Clans.
Sechshundert Reiter bildeten eine Halbmond-Formation mit dem Highway One im Zentrum, wo er den tiefsten Punkt einer kleinen Senke in der Landschaft durchzog. Sie jagten die kleine Brücke über den Bach in die Luft, und Gruppen von McSobels trabten die Straße entlang und verteilten Minen auf dem Beton und dem Land zu beiden Seiten. Granatwerfer und Raketenabschussrohre wurden auf dem höheren Gelände der Flanken in Stellung gebracht. Die verbliebenen Krieger teilten sich in Gruppen zu je zweihundert und zogen sich ein paar Meilen nach Norden in eine Warteposition zurück.
Dann ging die Sonne auf und verwandelte den Himmel in das ge-wohnte saphirblaue Zelt. Die Hitze kam auf und unterdrückte nach und nach jedes Geräusch.
Mitten in die friedliche Stille des Vormittags hinein platzte am Horizont der Konvoi des Starflyers. Dreißig gepanzerte Land Rover Cruiser, dazwischen mehrere große Laster, drei Busse und ein paar kleinere Tanker zur Treibstoffversorgung. Eine Eskorte aus zehn schweren BMW-Motorrädern brummte vorneweg, gelenkt von Gestalten in Panzeranzügen. Der große MAN-Sattelschlepper befand sich am Anfang des letzten Drittels, und sein Schutzschirm ließ die Luft um die Aluminiumhülle des Auflegers herum flimmern.
Die Motorräder wurden langsamer, als sie den Kamm der Senke überwanden und die Guardians erblickten, die ihnen den Weg versperrten. Die schweren Maschinen brüllten laut, als sie sich in Schrittgeschwindigkeit den Hang hinunter näherten. Der Rest des Konvois folgte vorsichtig nach unten. Eine halbe Meile von den Trümmern der kleinen Brücke entfernt kam der gesamte Konvoi zum Stehen.
Aus der Prärie rechts und links rückten die verbliebenen Clan-Rei-ter an und zogen sich in weiter Linie auseinander, bis der gesamte Konvoi umzingelt war. Der erste gepanzerte Wagen erschien auf dem Highway One und rumpelte voran, bis er die Gruppe von Charlemagnes erreicht hatte, die eine halbe Meile hinter dem Konvoi wartete. Olwen brachte den Wagen zum Stehen. »Endlich!«,
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