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Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung

Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung

Titel: Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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topasfarbenen Linien kreuzten sich noch vor dem Ende des Stakeout Canyon. Dann rückten die hohen Felswände wieder dichter zusammen, und die Instabilitäten, die am Rumpf seines Gleiters zerrten, nahmen zu. Draußen wurde es von Minute zu Minute dunkler, als die Wolkenfetzen, die der Sturm mit sich gerissen hatte, zu einem einzigen dicken, wild wirbelnden Band hoch über dem Boden zusammengedrückt wurden. Gewaltige Regentropfen prassel-ten in einer plötzlichen Woge gegen das Cockpit. Der Hyperglider ächzte unter dem Anprall. Oscar hatte Mühe, das kleine Flugzeug wieder aufzurichten. Er musste die Flügelgröße reduzieren und die Kontrolle auf Kosten der Beschleunigung vergrößern, die die letzte Kurve ihm verliehen hatte. Es gab keinen feststellbaren Geschwin-digkeitsrückgang, und es war einfacher, den Weg zurück in die Mitte des Canyons zu erzwingen, wenn er sich oberhalb der sich windenden, brodelnden Wolke hielt. Das Radar entdeckte das Ende des Canyons zwanzig Kilometer voraus, eine vertikale Klippe, die sich bis jenseits der Auflösung des Schirms erstreckte.
    Oscar überprüfte erneut die Positionen der beiden anderen Hyperglider. Anna flog mit mechanischer Präzision. Sie hatte die Flügel nicht getrimmt; trotzdem blieb sie irgendwie auf Kurs und näherte sich Wilson rasch. Sie musste sich keine Gedanken über die richtige Position am Ende des Canyons machen, um in die Vertikale überzu-gehen. Sie war nicht länger von menschlichen Sorgen und Nöten ge-plagt. Ihr Hyperglider schoss durch den Canyon wie eine Rakete.
    Wilson konnte ihr nicht entkommen. Wenn er den unglaublichen Wasserfall aus Luft hinaufjagen wollte, der aus dem Canyon strömte, dann musste er seinen Kurs absolut präzise einhalten.
    Das Geschick irgendeines längst verstorbenen Piloten hatte sich inzwischen in Oscars Bewusstsein ausgebreitet und gestattete ihm, den Joystick im Einklang mit dem Hyperglider zu bewegen. Er stellte fest, dass er eine geradezu unterbewusste, instinktive Kontrolle über die Aerodynamik der Maschine besaß. Mitten zwischen dem dunklen Himmel und dem kampflüsternen Brüllen des Sturms sah er den Expresszug von StLincoln, der in einem öligen, qualmenden Feuerball verging. Er sah, wie sich die Waggons falteten und zerdrückt wurden, und die verkohlten, zerfetzten Leichen, die überall verstreut herumlagen. Er kannte sie inzwischen alle. Jede Nacht seit vierzig Jahren hatten ihre Gesichter seinen einen, sich immer wie-derholenden Traum ausgefüllt.
    Oscars virtuelle Hand manipulierte die Flügelkonfiguration erneut und verwandelte sie in eine breitete, längere Plattform innerhalb der roten Warnsymbole, die das Onboard-Array vorgab. Seine Geschwindigkeit nahm zu, und er drückte die Nase nach unten in Richtung des Stroms aus weißem Schaum, der zwei Kilometer über dem Canyonboden durch die Schlucht raste.
    »Wilson?«, rief er über den kakophonischen Lärm hinweg.
    Wilde Ströme brandeten über den Rumpf des Hypergliders, nur um von den rasiermesserscharfen Flügeln zerteilt zu werden. Hoch oben stieg die Sonne über dem Gipfel des Mount Herculaneum auf.
    »Ich höre dich, Oscar.«
    Das Sonnenlicht zerteilte sich auf dem Wasser und verwandelte es in eine brodelnde Wolke aus flüchtigen Regenbögen. Unmittelbar vor ihm und ein Stück unterhalb wurde ein blendend greller weißer Umriss sichtbar, der über den funkelnden Schaum hinweg surfte.
    »Mein Name ist Gene Yaohui.« Und mit diesen Worten stürzte er sich in den strahlenden Vortex aus Licht und Wasser. Er traf Annas Gleiter voll.
    Es war schon früher geschehen, viele Male, damals, als er mit der Wild Fox Squadron geflogen war. Es war eine so verschworene Gemeinschaft gewesen, dass sie willentlich ihre Leben geteilt hatten, in der Luft und am Boden. Sie hatten gemeinsam trainiert; sie hatten gemeinsam gefeiert; sie waren gemeinsam auf die Jagd nach Frauen gegangen; sie hatten gemeinsame Missionen geflogen, und sie hatten gemeinsam in Übersee gedient. Am Boden hatte er die Frauen und Kinder jedes Kameraden gekannt, ihre Geldschwierigkeiten, ihre Streitereien, ihre Einkaufszettel, und in der Luft hatte er über die Tricks und Grenzen von jedem seiner Flügelmänner Bescheid gewusst. Sie hatten sich so nah gestanden wie Brüder.
    Wenn sie Kampfmissionen geflogen hatten, waren einige nicht zu-rückgekehrt. Das Radar hatte gezeigt, wie sie starben, mit seinen hübschen kleinen grünen Symbolen auf dem HUD und der Unter-schrift Contact lost , wenn ihre

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