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Con molto sentimento (German Edition)

Con molto sentimento (German Edition)

Titel: Con molto sentimento (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya T. Heinrich
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Zum Glück hatten sie ohnehin nicht sehr viel Gepäck bei sich und das Wetter war auch wieder etwas abgekühlt. Die große Hitze schien vorerst vorbei zu sein. So kamen sie am Mittag auf der Hotelanlage an. Claude hatte nicht zu viel versprochen. Die Anlage war genau so, wie er sie beschrieben hatte: Altertümliches Schloss, eine kleine Kapelle und sogar einen Pferdestall gab es. Nicht, dass einer von ihnen reiten konnte.
     
    Die Trauung würde in knapp zwei Stunden stattfinden, so dass sich Claude und Federico sputen mussten, um wenigstens die Kapelle und den dortigen Flügel in Augenschein zu nehmen. Nur, dass es kein Flügel war, sondern lediglich ein elektronisches Klavier, was in Federico wiederum wahrhafte Starallüren hervorrief.
     
    »Wenn es nicht um Klara ginge, würde ich mich weigern auf so etwas«, Federico tippte die Tasten vorsichtig an, »zu spielen. Grauenhaft!«
     
    »Alexis spielt doch ständig auf elektronischen Orgeln.«
     
    »Alexis ist auch Organist, bei denen ist es etwas anderes. Nur weil sich Alexis eine elektronische Orgel ins Wohnzimmer stellt, kann ich immer noch auf einen Flügel bestehen!«
     
    Patrice lachte still vor sich hin, während er den beiden Musikern lauschte. Die Kapelle wurde gerade für die Trauung hergerichtet, zwei Floristen schmückten die Holzbänke mit frischen Blumen, ein Fotograf begutachtete die Lichtverhältnisse. Ab und an huschte der Pfarrer durch die Bänke. Für Patrice, der noch nie auf einer Hochzeit gewesen war, war dies alles äußerst interessant. Das dachte man gar nicht, dass da so viele Personen involviert waren.
     
    Danach bezogen sie ihre Zimmer im Hotel, dabei musste Patrice feststellen, dass es in ihrem Zimmer kein Doppelbett gab, sondern getrennten Betten. Unschlüssig stand er vor den beiden betreffenden Möbelstücken. Konnte er sie zusammenschieben, wenn er diesen Nachttisch irgendwo anders hinverfrachtete, vielleicht unter den Schreibtisch schob?
     
    Oder war dies zu offensichtlich? Nein, bei Claude konnte es gar nicht offensichtlich genug sein! Patrice wollte ja, dass es heute Nacht passieren würde. Immerhin hatte er sich darauf vorbereitet. Leider ging sein Plan nicht auf, die Betten waren aus massivem Holz gefertigt und er alleine konnte sie beim besten Willen nicht bewegen.
     
    »Soll ich deinen Anzug auch noch aufbügeln?«, störte ihn Claude bei seinen diversen logistischen Überlegungen und gab das Badezimmer frei.
     
    Patrice nahm das Angebot dankend an. Er konnte nicht bügeln und würde wahrscheinlich noch ein Loch in den guten Zwirn brennen. Er beugte sich über seinen Koffer, um den Anzug zu holen und Claude musste diese Chance natürlich gleich ergreifen und die Hand auf seinen Hintern zu legen.
     
    »Nettes Stück Fleisch!«, kicherte Claude.
     
    »Was glaubst du...«
     
    »Salut Claude!«
     
    Patrice fuhr herum, als er die Frauenstimme hörte. Es war wohl augenscheinlich die Braut, die da plötzlich in ihrem Zimmer stand und nun mit einem halbnackten Claude Küsschen austauschte als ob das ganz normal wäre. Federico tauchte hinter ihr im Türrahmen auf und so langsam wurde es doch etwas eng.
     
    Die Braut, Klara, war verständlicherweise völlig außer sich. Sie war zwar bereits geschminkt, die Haare zu einer komplizierten, aber dennoch schlichten Frisur hochgesteckt, jedoch das wichtigste Utensil, das Brautkleid fehlte noch. Dabei ging es doch in weniger als einer Stunde los!
     
    »Ach, ich wollte nur schauen, ob ihr auch da seid! Federico, du siehst gut aus!«
     
    Federico umarmte sie freundschaftlich, darauf bedacht ihrem Gesicht nicht zu nahe zu kommen und das Make-up zu zerstören.
     
    »Was spielt ihr nun?« Klara schien Patrices Gegenwart gar nicht richtig wahrzunehmen, sie hatte ihm nur kurz die Hand geschüttelt. Nun ja, sie war ja auch mit Sicherheit nervös und aufgekratzt so kurz vor ihrer Trauung.
     
    Federico stöhnte nur und es war an Claude Auskunft zu geben: »Da du ja so ein großer Celine Dion Fan bist, dachte ich an My Heart will go on.«
     
    »Oh, ich liebe Titanic.«
     
    »Ja, ich weiß. Wir mussten ihn mit dir zweimal ansehen. Mindestens!«, gab Federico zurück.
     
    Patrice nickte nur, während Klara seufzte: »Ach, das waren noch Zeiten. Ich war damals wahnsinnig in dich verknallt.«
     
    Das war jetzt auch nicht unbedingt ein Geständnis, das Patrice von einer werdenden Ehefrau erwarten würde, noch dazu so kurz vor ihrem Ja-Wort.
     
    »Aber es hat nicht sollen sein und jetzt

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