Con molto sentimento (German Edition)
tiefer drang Alexis in ihn ein. Einmal mehr war Federico darum dankbar, dass er aktiv Sport betrieb. Gut gedehnte, flexible Beine waren von Zeit zu Zeit doch nützlich.
Schlussendlich wurden ihre Bewegungen immer hektischer, sie wollten und konnten sich nicht mehr beherrschen oder ihre Körper kontrollieren. Stirn an Stirn gelehnt verharrten sie, während sich ihre Körper das letzte Mal aufbäumten und anspannten. Die Frucht der ganzen Anstrengung landete dann auf Federicos Brust und floss über Alexis‘ Hand, die noch immer seinen Schwanz umfasst hielt.
Sie blieben noch einige Sekunden in dieser Position. Keiner wollte sich bewegen, diese innige Zweisamkeit, diesen perfekten Moment zerstören. So war es auch regelrechtes Bedauern, als es dann Alexis war, der sich zurückzog und nach dem Handtuch tastete, das er zuvor aus dem Badezimmer mitgebracht hatte und am Fußende des Bettes liegen musste.
Ein leises Ächzen kam Federico über die Lippen, als Alexis ganz aus ihm herausrutschte. Nun waren sie wieder zwei Personen, die innige Verbindungen war beendet. Nicht nur, dass Federico es körperlich als Verlust wahrnahm, irgendetwas fehlte jetzt und er fühlte sich regelrecht leer. Nein, auch auf einer etwas höheren, emotionaleren Ebene fühlte er sich leer und ausgepumpt.
Erst als sich Alexis neben ihn legte und seine Arme um ihn schlang, wurde es besser und genüsslich sog Federico den Geruch von Alexis‘ Haut ein. Alexis roch immer so gut.
Doch auch dies konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass ihr Lager recht schmal und nicht für zwei Personen ausgelegt war.
Sehnsüchtig blickte Federico ein paar Minuten später auf das zweite Bett an der anderen Wand. Auch wenn es seinen Reiz hatte nach dem Sex etwas zu kuscheln – in der Regel schlief Federico danach sofort ein – es war immerhin noch eine recht warme Nacht und die kühlen Laken auf der anderen Seite des Zimmers waren eine zu große Verlockung. Unter Alexis‘ Murren befreite er sich aus dessen Umarmung und stieg dann in das bis jetzt noch unbenutzte Bett. Er schüttelte das Kopfkissen auf und bettete sich dann so, dass er Alexis noch ungehindert betrachten konnte.
»Bleibst du eine Weile in Genf?«
Auch Alexis drehte den Kopf und nickte langsam. »Das hatte ich vor, ich dachte, ich könnte dich auf der Tournee begleiten.«
Nicht, dass Federico da etwas einzuwenden hatte, aber wie würde sich das mit Alexis‘ Promotion vereinbaren lassen? Natürlich fragte er seinen Freund genau das.
Alexis winkte ab und tat absichtlich bescheiden: »Ich habe sie vorgestern in den Druck gegeben.«
»Nein!« Federico saß beinahe senkrecht im Bett, als er dies vernommen hatte. »Und das sagst du mir erst jetzt?«
»Ich wollte dich damit überraschen und außerdem, wann hätte ich es dir denn sagen sollen. Wir hatten heute ja kaum einmal ein paar Minuten für uns... von gerade eben einmal abgesehen.«
»Gratulation!« Dann hatte es Alexis tatsächlich noch geschafft, vor seinem dreißigsten Geburtstag zu promovieren. Natürlich musste die Arbeit jetzt erst noch von den Professoren begutachtet werden, ganz zu schweigen von dem Rigorosum, aber das war im Vergleich zu der schriftlichen Arbeit doch ein Zuckerschlecken.
»Danke, aber es gibt noch einen Anlass zur Gratulation.«
»Bitte?«
»Nun, ich habe eine Wette gewonnen, oder?«
Federico wusste ganz genau, welche Wette Alexis hier meinte. »Oh nein! Nein, nein, nein«, beeilte er sich es abzustreiten.
»Oh ja! Wir hatten darum gewettet, ob Claude den Kleinen noch vor oder erst nach der Konzertreise entjungfert. Heute Nacht hat er es doch getan und es war ganz eindeutig nach der Reise.«
»Heute Nacht hat er es eben nicht getan. Er hat selbst gesagt, dass er nicht völlig«, Federico räusperte sich und gestikulierte vage. »Du weißt schon.«
»Oh, bist du kleinlich«, murrte Alexis. »Mittlerweile glaube ich ja, dass du gar nicht mit mir zusammenziehen möchtest.« Ihr Wetteinsatz hatte ja darin bestanden, dass sie sich in England ein Häuschen kauften. Nun ja, Häuschen war wohl das falsche Wort, wenn man mit einem Arrowfield über Immobilien sprach. Es würde wohl eher in eine Stadtvilla oder Ähnliches ausarten.
»Blödsinn, wir leben doch schon seit fast drei Jahren zusammen.« Das war jetzt ein bisschen übertrieben, so richtig zusammen gelebt in einer Wohnung hatten sie nur während der Zeit in St. Petersburg.
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