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Conan der Schwertkämpfer

Conan der Schwertkämpfer

Titel: Conan der Schwertkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp , Lin Carter , Björn Nyberg
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Shemiten in gestreiften Gewändern und Kopftüchern geführt wurde; und einem khorajanischen Aristokraten, der das edle Gespann seines Wagens vor dem laufenden Troß mit der Peitsche antrieb.
    Endlich erreichten sie den Schutzwall der Befestigungsanlage. Von unten sah das Ganze wie massiver Fels aus, doch als sie näherkamen, sahen sie, daß die Mauer von schmalen Klüften durchbrochen war.
    Die Straße führte in eine dieser Schluchten. Als sie ihre Pferde den in die Kluftwand gehauenen Serpentinenpfad hochtrieben, verbargen die Felsen die untergehende Sonne. Bis sie den höchsten Wall erreicht hatten, war ihre rote Scheibe bereits verschwunden.
    Im Westen hoben die runden kothischen Hügel sich wie die Brüste einer schlafenden Riesin dem Himmel entgegen. In der Ferne sah Conan den Gipfel des Kroshas, dessen Rauchsäule durch das tobende Feuer in seinem Krater mit tiefem Rot durchwoben war.
    Vor ihnen stieg das Land sanft an, und hier hielt sie ein Trupp Bewaffneter in den goldenen Helmen Koths und mit den Emblemen des Landes auf ihren Umhängen an. Die Reisenden hatten die Grenze erreicht. Rhazes bat:
    »General Conan, überlaßt mir die Verhandlungen.«
    Schwerfällig kletterte der dicke Astrologe aus dem Sattel und ging auf den Befehlshaber der Grenzwache zu. Er nahm den Offizier am Ellbogen, zog ihn zur Seite und redete in schnellem, fließendem Kothisch auf ihn ein, dann wies er auf seine Begleiter. Das strenge Gesicht des Offiziers verzog sich zu einem Grinsen. Dann brach er in schallendes Gelächter aus und schlug sich klatschend auf die Schenkel, ehe er sich zu Conan und Fronto wandte und mit dem Daumen deutete.
    »Reitet weiter!« rief er.
    Als der Grenzposten mit der Entfernung immer kleiner wurde, fragte Conan: »Was habt Ihr diesem Kerl gesagt, Rhazes?«
    Der Astrologe lächelte mild. »Ich erklärte ihm, wir befänden uns auf dem Weg nach Asgalun, und wir hörten Gerüchte über einen Krieg zwischen den westlichen Staaten von Shem.«
    »Gut, aber weshalb lachte der Bursche so?«
    »Oh, ich behauptete, Fronto sei mein Sohn, und wir beabsichtigten im Tempel von Derketo zu beten, um die Götter milde zu stimmen, damit er einen Sohn zeugen könne. Ich sagte, er leide – ah – unter gewisser körperlicher Schwäche.«
    »Ihr Bastard!« entfuhr es Conan, und er brach ebenfalls in schallendes Gelächter aus, während Fronto mit finsterer Miene auf die Straße starrte.
     
    Der Mond wuchs zu seiner vollen Größe, dann schrumpfte er zu einer schmalen Sichel, während sie die endlosen Meilen durch Koth dahinritten. Sie kamen durch weites Prärieland, wo berittene Kuhhirten Langhornrinder bewachten. Das öde Zentralkoth, wo Flüsse einen See speisten, der so salzig war, daß die wenigen Pflanzen der Ufergegend mit Stacheln und Dornen bewehrt waren, umritten sie. Erst als sie fruchtbareres Land erreichten, hielten sie an, um kurz Rast zu machen.
    Conan musterte seine Begleiter. Fronto machte ihm Sorgen. Der kleine Dieb war ein williger Helfer, tüchtig und gewandt, aber er redete pausenlos über seinen privaten Kummer und seine privaten Unbillen.
    »Wenn die Götter mir die Chance gewähren«, erklärte er, »erschlage ich diesen Schurken Moranthes, auch wenn sie mich hinterher in kochendes Öl werfen.«
    »Ich kann dir deinen Wunsch nicht verdenken«, sagte Conan. »Rache ist süß, und auch ich genoß sie so manchesmal. Aber man muß überleben, um sie auszukosten.
    Vergiß nicht, daß wir nicht nach Ophir reiten, um Moranthes zu töten, selbst wenn er den Tod noch so oft verdiente, sondern um Khossus aus der Gefangenschaft zu befreien. Wenn du später zurückkehren willst, um dem König aufzulauern, ist es deine Sache.«
    Aber Fronto brummte weiter vor sich hin, kaute an seinen Lippen und verkrampfte seine Finger in der Leidenschaftlichkeit aufgestauter Gefühle.
    Rhazes war das genaue Gegenteil. Der Astrologe half bei keiner Arbeit, außer Conan las ihm die Leviten, und er war auch so ungeschickt, daß, selbst wenn er willig gewesen wäre, er sich kaum als Hilfe erwiesen hätte. Dafür war er immer guter Laune und unterhielt die beiden mit Geschichten aus alten Mythen und Belehrungen über die geheimen Künste.
    Er hatte jedoch auch ein Talent, direkte Fragen zu überhören und unbeantwortet zu lassen. Er wand sich unter ihnen davon wie eine Schlange vor einem herabkommenden Fuß. Conan empfand ein vages Mißtrauen, aber so sehr er den Mann auch beobachtete und seine Worte überdachte, fand er nichts, das

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