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Conan der Schwertkämpfer

Conan der Schwertkämpfer

Titel: Conan der Schwertkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp , Lin Carter , Björn Nyberg
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sicher.«
    Der Astrologe nickte.
     
    Die dicke Mondsichel, die am Zunehmen war, leuchtete bleich durch die Bäume, als die drei Männer sich in einem Hain im Nordosten der Stadt von ihren Pferden schwangen. Eine Pfeilschußweite entfernt hob die mit Zinnen geschützte Stadtmauer sich schwarz gegen den Sternenhimmel ab. Conan holte ein Bündel Fackeln – lange Stöcke aus Fichtenholz, die an einem Ende mit ölgetränkten Lumpen umwickelt waren – aus einer Satteltasche.
    »Bleibt bei den Pferden, Rhazes«, bat Conan. »Fronto und ich werden den Geheimgang betreten.«
    »O nein, General«, protestierte der Astrologe. »Ich komme mit euch. Die Tiere sind sicher angekoppelt. Und wer weiß, ob ihr nicht meinen Sack mit Zaubertricks benötigt, um Khossus lebend herauszubekommen.«
    »Er hat recht, General«, pflichtete Fronto Rhazes bei.
    »Er ist zu alt und fett, um sich als Akrobat zu betätigen«, brummte Conan.
    »Ich bin agiler, als Ihr glaubt«, widersprach Rhazes. »Außerdem steht in den Sternen, daß Ihr meine Hilfe braucht, um Euer Unternehmen zu einem guten Ende zu bringen.«
    »Also gut«, knurrte Conan. Trotz seines Unglaubens hatten einige von Rhazes Vorhersagen, die das Wetter und Unterkunft in Herbergen betrafen, ihn beeindruckt. »Aber wenn Ihr zurückbleibt und von den Ophiten geschnappt werdet, dürft Ihr nicht erwarten, daß ich umkehre, um Euch zu retten.«
    »Ich bin bereit, dieses Risiko auf mich zu nehmen«, erklärte Rhazes.
    »Dann laßt uns endlich aufbrechen!« zischte Fronto zappelig. »Ich kann es kaum erwarten, meinen Dolch in einen von Moranthes' Henkersknechte zu stoßen.«
    »Kein Töten nur um des Vergnügens willen!« warnte Conan. »Nicht deshalb sind wir hier. Also, kommt jetzt!«
    Brummelnd führte der Dieb seine Begleiter durch den Hain und in ein Dickicht, ein paar Fuß vor der Palastmauer entfernt. Über ihnen funkelte Mondschein auf den Helmen und Speeren der Wachen, die ihre Runde auf der Schutzwehr zogen. Alle drei erstarrten wie gejagtes Wild. Sie verhielten sich absolut reglos, bis die Posten weitergezogen waren.
    In der Mitte des Dickichts, das von allen Seiten durch kreisförmig angepflanzte Büsche geschützt war, fanden sie eine Stelle, an der das Gras nur spärlich wuchs. Fronto tastete herum, bis er einen Bronzering fand. Er zog daran, doch nichts geschah.
    »General«, flüsterte er. »Ihr seid stärker als ich. Versucht Ihr, ihn zu heben.«
    Conan holte tief Luft, beugte sich, faßte den Ring und zog. Langsam, mit schleifendem Geräusch öffnete sich die Falltür. Conan spähte hinunter in die modrig klamme Tiefe. Der Mond warf seinen Schein auf die hinunterführenden Stufen.
    »Mein Vater hat den Gang gut geplant«, sagte Fronto leise. »Selbst ein Mann von Eurer Größe, General, kann darin aufrecht gehen, ohne an die Decke zu stoßen.«
    »Warte hier«, befahl Conan, »und schließ die Falltür, wenn ich unten eine Fackel angezündet habe.« Er tastete sich die Treppe hinab.
    Unten machte er sich mit Feuerstein und Stahl an die Arbeit. Nachdem er eine Weile ohne Erfolg versucht hatte, Feuer zu schlagen, knurrte er:
    »Bei Croms Teufeln! Der Regen ist mir an meinen Zunder gekommen. Hat einer von euch noch trockenen?«
    »Ich habe etwas, das sich an seiner Statt benutzen läßt«, versicherte ihm Rhazes. »Tretet ein wenig zurück, ich bitte Euch.«
    Aus seinem Ledersack holte der Astrologe eine Rute, die er unter unverständlichem Gemurmel an die Fackel hielt. Das Ende der Rute leuchtete rot auf, dann wurde sie gelb und schließlich weiß. Ein Strahl grellen Lichtes fraß sich in die Fackel, die zu rauchen, zu glühen und schließlich hell zu brennen anfing. Das Glühen der Rute verblich, und Rhazes steckte sie in seinen Ledersack zurück.
    »Schließ die Falltür, Fronto!« bat Conan. »Leiser, Narr! Wenn du sie zuschlägst, werden gleich die Wachen herbeieilen.«
    »Tut mir leid, meine Hand rutschte aus«, entschuldigte sich der kleine Dieb und eilte spinnengleich die Treppe hinunter. »Gebt mir die Fackel. Ich kenne den Weg.«
    Schweigend schlichen die drei Männer durch den nur von der Fackel erhellten Gang. Boden und Wände bestanden aus Steinplatten, und schwere Balken stützten die Decke. Moos und Pilzbewuchs drangen durch die Spalten der Platten und überwucherten sie teilweise, so daß sich ein platschendes Geräusch unter ihren Füßen ergab. Ratten quiekten und flohen. Ihre roten Augen glitzerten wie Rubine in der Dunkelheit. Ihre Krallen scharrten bei

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