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Conan-Saga 01 - Conan

Conan-Saga 01 - Conan

Titel: Conan-Saga 01 - Conan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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Geschaffenes.
    Bei einem schnellen Schritt entlang der Wand stolperte er in der Finsternis über einen dieser Gegenstände. Während er stürzte, zersplitterte das Ding krachend unter seinem Gewicht. Ein Stück des geborstenen Holzes ritzte seine Haut auf und fügte einen Kratzer mehr zu denen, für die Buschwerk und Wölfe verantwortlich waren. Fluchend fing er sich und tastete nach dem Ding, das er zerbrochen hatte. Es war ein Stuhl gewesen aus so morschem Holz, daß er auch unter einer geringeren Last als seiner zerfallen wäre.
    Etwas vorsichtiger machte er sich weiter auf Entdeckung. Seine tastenden Hände berührten einen größeren Gegenstand, den er schließlich als einen ehemaligen Streitwagen erkannte, dessen Räder mit dem Verrotten ihrer Speichen zusammengefallen waren, so daß die Plattform zwischen Speichen und Felgenstücken auf dem Boden lag.
    Conans suchende Hände stießen auf etwas Kaltes, Metallisches, vermutlich ein Stück der Wagenbeschläge. Das brachte ihn auf eine Idee. Er drehte sich um und tastete seinen Weg zum inneren Durchschlupf zurück, den er in der allumhüllenden Dunkelheit nur ganz schwach erkennen konnte. Vom Boden der Vorkammer sammelte er eine Handvoll morsche Zweigstücke und mehrere Steinchen auf. Im inneren Raum häufte er das Holz auf und rieb die Steinchen auf dem Eisen. Nach längerem vergeblichem Bemühen fand er schließlich einen Stein, der ausreichend Funken schlug.
    Bald brannte ein kleines rauchiges Feuer, das er mit den Stuhlstücken und den Holzteilen der Wagenräder fütterte. Nun konnte er sich entspannen, ein wenig ausruhen von seiner langen Flucht, und seine durchgefrorenen Glieder aufwärmen. Das hell lodernde Feuer würde auch die Wölfe abhalten, die immer noch heulend vor dem äußeren Spalt herumstreiften. Sie zauderten, ihn in die Dunkelheit der Höhle zu verfolgen, wollten jedoch ihre Beute nicht aufgeben.
    Die Flammen verbreiteten ein warmes gelbes Licht und warfen ihre Schatten tanzend über den roh behauenen Stein. Conan schaute sich um. Der Raum war quadratisch und noch größer, als er gedacht hatte. Spinnweben verbargen die hohe Höhlendecke fast. Mehrere noch ganze Stühle standen an den Wänden, auch zwei geborstene Truhen, die mit Kleidung und Waffen gefüllt waren. In dem riesigen Felsenraum roch es nach Tod – nach lange verwesten, unbegrabenen toten Kreaturen.
    Plötzlich stellten sich dem Jungen die Härchen im Nacken auf und eine Gänsehaut überlief ihn, als er die mächtige Gestalt eines nackten Mannes auf einem Steinthron am anderen Ende des Raumes sah. Ein blankes Schwert lag auf den Knien des Mannes, dessen fast fleischloser Schädel ihn durch die flackernden Flammen anstarrte.
    Bei einem näheren Blick erkannte Conan, daß der nackte Riese tot war, lange schon. Die Gliedmaßen der Leiche waren so braun und verwittert wie dürre Stöcke. Das Heisch um die Knochen war ausgedörrt, geschrumpft und hing in Fetzen von den entblößten Rippen.
    Diese Erkenntnis trug jedoch nicht dazu bei, Conans Grauen zu mindern. Zwar fürchtete der Junge, der über seine Jahre hinaus mutig war, den Kampf weder gegen einen menschlichen Feind, noch gegen wilde Tiere, auch Schmerzen und den Tod fürchtete er nicht, aber er war ein Barbar aus den nordischen Bergen Cimmeriens, und wie alle Barbaren graute ihm vor den übernatürlichen Schrecken des Grabes und der Nacht mit all ihren Mahren und Druden und Dämonen und den monströsen Kreaturen der tiefen Finsternis und des Chaos, von denen die Wilden glauben, sie machten die Nacht jenseits des Kreises ihrer Lagerfeuer unsicher. Viel lieber hätte Conan sich sogar den hungrigen Wölfen gestellt, als hier mit diesem Toten zu bleiben, der von seinem steinernen Thron auf ihn herabstarrte, während die flackernden Flammen seinem Totenschädel scheinbares Leben verliehen und die Augenhöhlen funkelnd aufglühen ließen.
     
     
    3
     
    DER LEICHNAM AUF DEM THRON
     
    Obgleich sein Blut schier zu Eis erstarrte und ihm die Nackenhärchen aufstanden, beherrschte der Junge sich mit aller Willenskraft. Er verfluchte seine verdammte Angst vor dem Übernatürlichen und schritt mit leicht steifen Beinen durch den Höhlenraum, um sich den schon so lange Toten näher anzusehen.
    Der Thron war ein eckiger Block aus glänzendem schwarzen Gestein, der grob zur Sesselform auf einem fußhohen Podest herausgehauen war. Der Nackte war entweder auf dem Thron sitzend gestorben oder nach dem Tod dort abgesetzt worden. Welche Gewänder

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