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Conan-Saga 01 - Conan

Conan-Saga 01 - Conan

Titel: Conan-Saga 01 - Conan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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ich von dieser Marmorbank aus, was er mich hieß, und schwärzte so meine Seele mit kosmischen Sünden, befleckte meine Weisheit mit grauenvollen Untaten, da ich keine andere Wahl hatte. Doch nicht alle meiner alten Geheimnisse vermochte er mir zu entreißen. Meine letzte Gabe wird der Zauber des Blutes und des Juwels sein.
    Ich spüre, daß mein Ende nahe ist. Du sollst die Hand des Schicksals sein. Nimm, ich bitte dich, das Juwel, das du dort auf dem Altar siehst!«
    Conan drehte sich zu dem Altar aus Gold und Elfenbein um, auf den das Geschöpf mit dem Elefantenkopf deutete, und hob den riesigen runden Edelstein auf, der so klar wie blutroter Kristall war. Das mußte das sagenhafte Elefantenherz sein.
    »Nun zu dem großen Zauber, dem mächtigen Zauber, dessengleichen die Erde nie zuvor erlebt hat und nie wieder durch Millionen von Millionen Jahrtausenden erleben wird. Mit meinem Lebensblut beschwöre ich ihn, mit dem Blut, das der grünen Brust Yags entstammt, Yag, die verträumt in der blauen Unendlichkeit des Alls dahinzieht.
    Nimm dein Schwert, o Mensch, und schneide mir das Herz heraus. Dann presse es so stark, daß das Blut über den roten Stein fließt. Danach gehst du diese Stufen hinunter in das Ebenholzgemach, in dem Yara sich den verderbten Träumen der Lotosblüten hingibt. Ruf seinen Namen, und er wird erwachen. Leg dieses Juwel vor ihn und sprich: ›Yag-kosha schickt Euch eine letzte Gabe und einen letzten Zauber.‹ Darauf mußt du dich sofort aus dem Turm entfernen. Fürchte dich nicht, nichts wird deinen Weg behindern! Das Leben eines Menschen ist nicht gleich dem eines Yags, noch ist der Tod, wie die Menschen ihn kennen, mit dem Tod eines Yags gemein. Befreie mich aus diesem Käfig zerbrochenen, blinden Fleisches und ich werde wieder Yogah von Yag sein, morgengekrönt und leuchtend, mit Schwingen zum Fliegen, und Füßen zum Tanzen, und Augen zum Sehen, und Händen zum Greifen.«
    Zögernd nur trat Conan an das fremde Wesen heran, und Yag-kosha oder Yogah, der offenbar seine Unsicherheit spürte, zeigte ihm, wo sein Schwert treffen mußte. Conan biß die Zähne zusammen und stieß die Klinge tief in des Fremden Brust. Blut strömte über Schwert und Hand. Yogah zuckte noch einmal, dann blieb er reglos liegen. Nachdem er sich vergewissert hatte, daß das Leben, zumindest, was er darunter verstand, dem fremden Leib entwichen war, machte Conan sich an sein blutiges Werk und brachte etwas zum Vorschein, das zweifellos des Yags Herz war, auch wenn es auf keine Weise dem menschlichen Herzen glich. Er hielt das noch pulsierende Organ über das funkelnde Juwel und quetschte es mit beiden Händen, bis sich ein Blutregen über den Stein ergoß. Zu seiner Überraschung rann es nicht daran hinab, sondern wurde von dem Stein wie von einem Schwamm aufgesogen.
    Er nahm das Juwel vorsichtig in die Hand und verließ das ungewöhnliche Gemach. Er schaute nicht zurück, als er die Silbertreppe erreichte. Er spürte instinktiv, daß sich mit der Gestalt auf dem Marmorbett eine Verwandlung vollzog, die nicht für den Anblick menschlicher Augen gedacht war.
    Er schloß die Elfenbeintür hinter sich und stieg ohne Zögern die Stufen hinunter. Er dachte nicht einen Herzschlag lang daran, die Anweisungen zu mißachten. An der Ebenholztür, deren Mitte ein silberner Totenschädel zierte – oder verunstaltete –, blieb er stehen und schob sie auf. Er schaute hinein in das Gemach aus Ebenholz und Gagat, und sah auf einem schwarzen Seidendiwan einen hochgewachsenen, hageren Mann liegen. Die Augen Yaras, des Priesters und Zauberers, waren offen und vom Rauch des gelben Lotos' geweitet. In unendliche Fernen und tiefe Abgründe jenseits aller menschlichen Vorstellung schien er zu blicken.
    »Yara!« rief Conan wie ein Richter, der das Urteil verkündet. »Wacht auf!«
    Sofort wirkten die Augen klar, kalt und grausam wie die eines Geiers. Die große, in Seide gehüllte Gestalt erhob sich und schaute finster auf den Cimmerier herab.
    »Hund!« Seine Stimme klang wie das Zischen einer Kobra. »Was suchst du hier?«
    »Er, der Euch dieses Juwel sendet, bat mich, Euch folgende Worte auszurichten: ›Yag-kosha schickt Euch eine letzte Gabe und einen letzten Zauber.‹«
    Yara zuckte zurück. Sein dunkles Gesicht wurde aschfahl. Das Juwel war nicht länger kristallklar. Sein düsteres Innere pulsierte, und seltsame rauchige Wellen wechselnder Farbe wogten über seine glatte Oberfläche. Wie hypnotisch davon angezogen, beugte Yara

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