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Conan-Saga 01 - Conan

Conan-Saga 01 - Conan

Titel: Conan-Saga 01 - Conan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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Grüns entgegen, und er erwachte wie aus einem Traum. Er drehte sich unsicher zu dem geheimnisvollen Turm um, den er gerade verlassen hatte. War er, Conan, verhext oder spielten seine Sinne ihm einen Streich? Hatte er alles nur geträumt, was er in dieser Nacht zu erleben geglaubt hatte? Als er noch nachdenklich den Turm betrachtete, begann dieser zu schwanken. Die juwelenbesetzte Brüstung funkelte noch einmal im Licht des jungen Tages, ehe das Bauwerk zu glitzernden Splittern zerbarst.

In der Halle der Toten
    In der Halle
    der
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    Robert E. Howard und L. Sprague de Camp
     
     
    Als Conan der Stadt der Diebe überdrüssig ist (und sie seiner) wandert er westwärts zur Hauptstadt von Zamora, Shadizar, der Verderbten. Hier verspricht er sich reichere Beute. Eine Zeitlang hat er mit seinen Diebereien tatsächlich mehr Glück als in Arenjun – allerdings erleichtern ihn die Frauen von Shadizar schnell um seinen Reichtum als Gegenleistung für seine Einführung in die Künste der Liebe. Gerüchte über einen Schatz locken ihn in die nahegelegenen Ruinen des alten Larshas, ganz kurz bevor ein Trupp Soldaten ausgeschickt wird, ihn festzunehmen.
     
     
    Die Schlucht war dunkel, obgleich die untergehende Sonne am westlichen Horizont einen Streifen Rot, Gelb und Grün zurückgelassen hatte. Gegen dieses farbige Band konnte ein scharfes Auge die schwarzen Silhouetten der Kuppeln und Türme von Shadizar, der Verderbten, erkennen – der Stadt der dunkelhaarigen Frauen und der geheimnisvollen Türme, in denen seltsame Spinnen ihr Unwesen trieben. Shadizar – die Hauptstadt von Zamora.
    Als die Dämmerung der Nacht wich, zeigten die ersten Sterne sich am Firmament. Und wie in Antwort darauf leuchteten die Lichter in den fernen Kuppeln und Türmen auf. Doch während das Licht der Sterne blaß und schwach war, glühte das in den Fenstern von Shadizar in einem tiefen Bernsteingelb und unwillkürlich drängte sich einem bei seinem Anblick der Gedanke an grauenvolle Abscheulichkeiten auf.
    Es war still in der Schlucht, wenn man vom Zirpen der Grillen absah. Doch plötzlich durchbrachen marschierende Schritte die Stille. Ein Trupp zamorianischer Soldaten – fünf Männer in einfachen Eisenhelmen und mit Bronzeknöpfen besetzten Lederwämsern, geführt von einem Offizier in glänzendem Bronzeharnisch und einem Helm, auf dem ein hoher Pferdehaarbusch wippte – kam die Schlucht entlang. Ihre bronzenen Beinschienen streiften durch das hohe, üppige Gras des Schluchtbodens. Ihre Lederharnische knarrten, und ihre Waffen klirrten. Drei der Soldaten trugen Bogen, die beiden anderen Spieße. Kurzschwerter hingen an ihren Seiten, die Schilde hatten sie sich über den Rücken geschlungen. Der Offizier war mit einem Langschwert und einem Dolch bewaffnet.
    Einer der Soldaten sagte: »Wenn wir diesen Burschen, diesen Conan, lebend festnehmen, was werden sie dann mit ihm tun?«
    »Ihn nach Yezud schicken, um ihn dem Spinnengott zum Fraß vorwerfen, nehme ich an«, erwiderte einer seiner Kameraden. »Die wichtigere Frage ist wohl, werden wir überhaupt am Leben bleiben, um die versprochene Belohnung einstreichen zu können?«
    »Du hast doch nicht vielleicht Angst vor ihm?« spottete ein dritter.
    »Ich?« entrüstete sich der andere. »Ich fürchte nichts, nicht einmal den Tod. Die Frage ist nur, wessen Tod? Dieser Dieb ist kein zivilisierter Mensch, sondern ein wilder Barbar mit der Kraft von zehn. Also ging ich zum Magistrat, um meinen Letzten Willen beglaubigen zu lassen ...«
    »Wie erfreulich, daß dann zumindest deine Erben der Belohnung teilhaftig werden«, sagte ein anderer. »Ich wollte, ich hätte daran gedacht.«
    »Oh«, brummte der, der als erster gesprochen hatte. »Sie werden schon eine Entschuldigung finden, uns um das Geld zu prellen, selbst wenn wir den Schurken fassen.«
    »Der Präfekt hat es uns persönlich zugesagt«, warf ein anderer ein. »Die reichen Kaufleute und Edlen, die Conan ausraubte, haben sich zusammengetan und bezahlen die Belohnung aus ihren eigenen Säckeln. Ich habe den Beutel gesehen. Er ist mit Gold gefüllt und so schwer, daß ein Mann ihn kaum heben kann. Nach all dem Aufsehen, das sie damit machten, werden sie es nicht wagen, die Belohnung zurückzuhalten.«
    »Aber angenommen, wir bekommen ihn nicht zu fassen«, gab der zweite zu bedenken. »Wurde da nicht etwas erwähnt, daß wir mit unseren Köpfen dafür einstehen müßten?« Der Sprecher hob die Stimme.

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