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Conan-Saga 01 - Conan

Conan-Saga 01 - Conan

Titel: Conan-Saga 01 - Conan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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in den Gürtel. Mit dem Schwert in der Hand betraten sie den Palast.
    Die gelben Flammen der Fackeln spiegelten sich in den glänzenden Wänden aus schwarzem Stein, aber unter ihren Füßen lag der Staub zollhoch. Mehrere Fledermäuse, die von ausgehauenem Zierwerk an der Decke hingen, quiekten verärgert und zogen sich flatternd in tiefere Dunkelheit zurück.
    Gräßliche Statuen standen in Nischen an den beiden langen Seitenwänden. Dunkle Korridore zweigten links und rechts ab. Die beiden Männer kamen in den Thronsaal. Auch der Thron selbst, aus demselben schwarzen Gestein wie der Rest des Palasts gehauen, war unversehrt. Das sonstige Mobiliar, wie Diwane und Stühle aus Holz, war zu Staub zerfallen. Von ihm kündeten nur noch die Beschläge, der Zierrat aus Metall, und die Halbedelsteine mit denen sie besteckt gewesen waren.
    »Der Palast muß schon seit Tausenden von Jahren leer stehen«, flüsterte Nestor.
    Sie durchquerten mehrere Räume, die die Privatgemächer des Königs gewesen sein mochten, aber dadurch, daß auch hier alle Möbelstücke verrottet waren, ließ sich das nicht mehr feststellen. Schließlich gelangten sie zu einer geschlossenen Tür. Conan hielt eine Fackel nahe daran.
    Es war eine dicke Tür in einem Steinbogen, aus ehemals massivem Holz, das mit Beschlägen aus grünspanbedecktem Kupfer zusammengehalten wurde. Conan stocherte mit dem Schwert daran. Die Klinge drang ohne Schwierigkeiten ein. Holzstaub rieselte auf den Boden.
    »Völlig morsch«, brummte Nestor und stieß mit dem Fuß dagegen. Sein Stiefel glitt fast genauso leicht durch das Holz wie Conans Klinge zuvor. Ein Kupferbeschlag fiel auf den Boden und schlug dumpf klackend auf.
    In Augenblicken hatten sie die morschen Bohlen in Holzmehl verwandelt. Geduckt streckten sie die Fackeln durch die so geschaffene Öffnung. Das Licht glitzerte von Silber, Gold und Edelsteinen wider.
    Nestor schlüpfte durch die Öffnung, doch dann wich er so plötzlich zurück, daß er gegen Conan prallte. »Da sind Männer!« zischte er.
    »Laß mich nachsehen!« Conan steckte den Kopf durch das Loch und schaute nach links und rechts. »Sie sind tot. Komm schon!«
    Im Innern starrten sie mit großen Augen um sich, bis die Fackeln fast ihre Hände verbrannten und sie ein neues Paar anzünden mußten. Sieben gigantische Krieger, jeder zumindest sieben Fuß groß, ruhten in riesigen Sesseln. Ihre Köpfe lehnten gegen die Sesselrücken. Sie trugen die Rüstungen einer längst vergessenen Zeit. Die Kupferhelme mit den Federbüschen und die Kupferschuppen ihrer Brustharnische waren grün vom Alter. Ihre Haut war braun und wachsartig wie die von Mumien, und graumelierte Bärte hingen ihnen bis in den Schoß. Piken und Lanzen aus Kupfer lehnten neben ihnen an den Wänden oder lagen auf dem Boden.
    In der Mitte des Raumes erhob sich ein Altar aus schwarzem Basalt wie der Rest des Palastes. Neben dem Altar hatten mehrere Schatztruhen auf dem Boden gestanden. Ihr Holz war zu Staub zerfallen und die Kleinodien lagen auf dem Boden verstreut.
    Conan stellte sich neben einen der leblosen Krieger und berührte den Fuß des Mannes mit der Schwertspitze. Der Körper regte sich nicht. Der Barbar murmelte:
    »Die Alten müssen sie mumifiziert haben, so wie die Priester es in Stygien mit ihren Toten machen, wie ich hörte.«
    Nestor blickte mit ungutem Gefühl auf die sieben stillen Gestalten. Die schwachen Flammen der Fackeln waren nicht imstande, die lastende Dunkelheit zu den schwarzen Wänden und der Decke zu verdrängen.
    Der Block aus schwarzem Stein in der Zimmermitte war etwa hüfthoch. Auf seiner ebenen, polierten Oberfläche war mit schmalen Elfenbeinstreifen ein Muster aus ineinanderverlaufender Kreise und Dreiecke. Das Ganze bildete einen siebenzackigen Stern. Zwischen den Strichen waren Symbole in einer Schrift, die Conan nicht kannte. Er hatte inzwischen gelernt, Zamorianisch zu lesen und auf etwas unbeholfene Weise auch zu schreiben, er kannte auch die hyrkanischen und corinthischen Schriftzeichen, wenn er sie sah, aber Hieroglyphen dieser Art hatte er noch nie gesehen.
    Außerdem war er ohnedies mehr an dem interessiert, was sich auf dem Altar befand. In jeder Spitze des Sternes funkelte nämlich im rötlichen Schein der Fackeln ein großer grüner Edelstein, größer als ein Hühnerei, und in der Mitte hob sich die grüne Statuette einer Schlange mit aufgerichtetem Schädel ab. Sie war offenbar aus Jade geschnitzt.
    Conan leuchtete mit der Fackel über die

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