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Conan-Saga 02 - Conan und der Zauberer

Conan-Saga 02 - Conan und der Zauberer

Titel: Conan-Saga 02 - Conan und der Zauberer
Autoren: Andrew Offutt
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Aufwachen gehabt hatte, noch ehe der Hexer ihm den Spiegel gezeigt und seine Bedeutung erklärt hatte.
    Nach zwei Tagen verfluchte Conan den Zauberer immer noch, der im wahrsten Sinne des Wortes Herr seiner Seele geworden war.
    Doch hin und wieder verfluchte er auch sich selbst. Er hätte sich auf so manche Weise überlegter verhalten müssen, und zumindest hätte er die Leiche Ajhindars ihrer Kleidung entledigen sollen – das hätte ihm als Sieger zugestanden. Das langärmelige Hemd und die Pluderhose hätten ihm einige Münzen sparen helfen, die für Proviant besser angelegt worden wären.
    Er ritt das beste Pferd, das er sich hatte leisten können, trug die billigste, gerade noch schützende Kleidung, die sich hatte auftreiben lassen, und besaß nur sein spitzenloses Schwert zur Verteidigung.
    Sowohl sein Geld als auch der Inhalt von Ajhindars Säckel und seine meisterhafte Ilbarsiklinge hatte Conan gegen die Kleidung und sparsamen Proviant eingetauscht. Ajhindars Gürtel und der wirklich ausgezeichnete Dolch hatten für weiteren Proviant für die Reise herhalten müssen, die möglicherweise vierzehn Tage dauern mochte (länger durfte er einfach nicht brauchen – er mußte innerhalb eines Monats in Arenjun zurück sein!).
    Also hatte er die Stadt der Diebe verlassen, im Bewußtsein, wohlberitten, mittelmäßig bewaffnet und kärglich ausgerüstet zu sein für einen erbarmungslosen Ritt durch die glühende Wüste, die ihm zur tödlichen Gefahr wurde.
    Am Nachmittag des zweiten Tages zeigte sein Hengst, den Conan nur ›Pferd‹ nannte, die ersten Zeichen von Ermüdung, höchstwahrscheinlich aus Wassermangel. Conan war sicher, die Oase nach zwei Tagen Ritt zu erreichen und hatte daher nur wenig Wasser mitgenommen. Ein Mensch konnte viel aushalten, wenn es sein mußte, das wußte der Cimmerier, und ein Pferd ebenfalls. Und dann war auch schon die Oase in Sicht, und ›Pferd‹ roch den süßen Duft der wassergeschwängerten Luft. Da brauchte Conan nichts weiter zu tun, als stillzusitzen. ›Pferd‹ wußte schon die Richtung.
    Also hatte ›Pferd‹ ihn zur Oase gebracht, und er hatte das Tier zurückhalten müssen, damit es nicht zuviel Wasser auf einmal soff.
    Während dieser vergangenen zwei Tage hatte Conan viel Zeit zum Nachdenken gehabt. Der Beruf eines Diebes und Einbrechers war recht unsicher. Das waren natürlich viele andere Berufe ebenfalls, aber gerade dieser Beruf brachte besonders viele Risiken mit sich: die ergrimmten Bestohlenen und natürlich das Gesetz und ihre Hüter. Jetzt wußte er, nachdem er Isparana, Karamek und Ajhindar kennengelernt hatte, daß andere Diebe, gute Diebe wie er, Auftraggeber hatten. Sie stahlen für andere aus dem einen oder anderen Grund. Sie wurden bezahlt, vermutlich ausgestattet und erhielten obendrein Schutz oder Rückhalt, wenn sie dem Gesetz in die Hände fielen. Jetzt wußte er auch, daß sogar Könige Diebe anheuerten.
    Das war doch bestimmt eine bessere Methode als seine eigene, um im erwählten Beruf weiterzukommen.
    Ein junger Mann aus den Bergen mochte zwar von Kronen und feinen Frauen träumen, doch es war unwahrscheinlich, daß er je das eine tragen oder mit dem anderen im Bett liegen würde.
    Wenn erst dieser gemeinerweise nichts einbringende Auftrag hinter sich gebracht war und er seine Seele zurück hatte, würde er sich näher mit den Möglichkeiten beschäftigen, sich zu verbessern, und zusehen, daß er begüterte Auftraggeber fand.
    Inzwischen aber hatten Pferd und er den Bauch voll Wasser, und morgen würden sie mit einem tüchtigen Vorrat aufbrechen. Natürlich wäre es besser, in der Kühle der Nacht zu reiten, aber ›Pferd‹ brauchte dringend Rast.
    Gedanken, die sich einfach nicht verdrängen ließen, beschäftigten Conan und raubten ihm den Schlaf, während er in dieser Oase lag, die keinen eigentlichen Namen hatte, wie man ihn auf einer Karte verzeichnen würde, die manche jedoch ›Arenjuns Atem‹ und andere ›Kherdpurs Aussicht‹ nannten, je nach dem Ziel des Reisenden. Zugedeckt hatte Conan sich mit dem alten Umhang, den er vor drei Nächten gestohlen hatte, denn die Nacht in der Wüste war kalt. ›Pferd‹ war neben ihm an eine Palme gebunden.
    Auf der anderen Seite des Oasenteichs mit seinem guten, klaren Wasser, umwachsen von kräftigem Gras und schattenspendenden Palmen, lagerten die Männer, die Conan bereits bei seiner Ankunft vorgefunden hatte. Die drei Männer hatten nur wenige Worte miteinander gewechselt.
    Wahrscheinlich hatten
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