Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 02 - Conan und der Zauberer

Conan-Saga 02 - Conan und der Zauberer

Titel: Conan-Saga 02 - Conan und der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Offutt
Vom Netzwerk:
die beiden anderen sich bereits ausgeruht, weil sie des Nachts mit ihren beiden Kamelen und dem edlen jaspisfarbigen Pferd weiterziehen wollten. Conan war genausowenig wie sie auf ein Gespräch erpicht gewesen und hatte sein Pferd an das Südufer des Weihers gedrängt, eher er ihm zu trinken gestattete.
    Er selbst hatte sich lang neben das laut schlürfende Pferd gelegt und den Kopf über das Wasser gehalten und auf diese Weise getrunken. Einer der beiden Reisenden auf der anderen Teichseite hatte ihm dabei zugesehen, vermutlich weil er ganz einfach nichts anderes zu tun hatte, nahm Conan an. Er erhob sich, schob das nachgeahmte Auge Erliks zurück in den Kittel, aus dem es beim Niederlegen gerutscht war, und versuchte ›Pferd‹ davon abzubringen, den Teich leerzusaufen. Der andere Mann mit der Hakennase, vermutlich ein Hyrkanier, blickte weg. Er sah nicht einmal mehr herüber, als Conan sich gezwungen sah, ›Pferd‹ mit Gewalt vom Wasser wegzuziehen. Daß der armselig gekleidete junge Mann dazu fähig war, hätte den Hyrkanier zweifellos überrascht, wäre seine Aufmerksamkeit auf ihn gerichtet gewesen. Ganz sicher aber erstaunte die Kraft seines Herrn das Pferd.
    »Wir lassen uns beide den Bauch noch mal vollaufen, ehe wir im Morgengrauen aufbrechen, Wasserschwein!« hatte Conan ›Pferd‹ erklärt, das von nun an einen neuen Namen trug.
    Und nun schlief Wasserschwein, während sein mit dem köstlichen Naß so geizender Herr verzweifelt versuchte, die Gedankenfluten seines unruhigen Geistes einzudämmen. Ohne großes Interesse wunderte er sich, weshalb die beiden anderen Männer immer noch nicht aufgebrochen waren.
    Wäre der Cimmerier schneller eingeschlafen, hätte es wahrscheinlich kein Erwachen mehr gegeben. Die eigentlich namenlose Oase, von manchen ›Kherdpurs Aussicht‹ und von anderen ›Arenjuns Atem‹ genannt, stand im Begriff, zur Oase des Todes zu werden.
    Conan wußte es zwar nicht, und es hätte ihn auch nicht interessiert, aber die beiden Männer, mit denen er den Segen der Oase teilte, stammten aus Samara im Nebelgebirge des Südostens. Sie waren Unternehmer besonderer Art. Gegenwärtig reisten sie nach Shadizar in Zamora, um ein buntes Sortiment an Waren zu verkaufen, von denen kein Stück durch ehrlichen Handel in ihren Besitz gekommen war. Auf dem Rückweg würden sie sich vielleicht schon vier oder fünf Kamele leisten können ...
    Einer der beiden, Uskuda, hatte Zamboula bereits mehrmals über die Karawanenroute vom Colchiangebirge aus besucht und dabei jedesmal den Statthalter, der Zamboula für Turan regierte, das Amulett tragen sehen. Natürlich hielt er es für wertvoll, da es ja einem Herrscher gehörte. Und jetzt hatte er doch tatsächlich das gleiche Amulett – so glaubte er jedenfalls – am Hals dieses Fremden gesehen. Zweifellos würde ein solches Schmuckstück die Einnahmen verdoppeln, die sein Partner und er sich in der verruchten Stadt Shadizar versprachen.
    Ganz offensichtlich war der Neuankömmling müde. Uskuda wartete eine lange Stunde und mehr.
    Und nun schlich Uskuda, der Samaritier, um den fast kreisrunden Teich und näherte sich Conan von der dem Pferd gegenüberliegenden Seite. Seinen Dolch hatte er noch nicht gezogen, das tat er erst, als er keine zwei Mannslängen von dem unter seinem Umhang Liegenden entfernt war.
    Mit dem Dolch in der Hand richtete Uskuda sich auf. Die Seidenhose unter dem Wüstengewand knisterte.
    Das Knistern war jedoch nicht das erste Anzeichen von Gefahr, das den Cimmerier aufmerken ließ. Er konnte sich zwar nicht vorstellen, daß jemand auf die Idee käme, ihn ausrauben zu wollen, aber er war trotzdem wie immer mißtrauisch und wachsam. Er hatte seine Rechte vorsichtig ausgestreckt, um den Schwertgriff gelegt und die Klinge lautlos unter seinen Umhang gezogen, während die Linke sich zum Rand seines rostfarbenen Umhangs schob.
    Wenige Menschen hätten das Schleifen von Uskudas Dolch vernommen, als er ihn aus der Scheide zog – Conan vernahm es. Und außerdem hörte er das Knistern der Seide und dann die Schritte des Heranschleichenden.
    Conans Linke riß den Umhang zur Seite, während seine Rechte das Schwert hob. Gleichzeitig spannten seine Bauchmuskeln sich an, und sein Oberkörper schnellte hoch.
    Sein ausgestrecktes Schwert drang unterhalb des Nabels in den Körper des Meuchlers.
    Die Wucht des Angriffs warf Conan zurück auf den Boden und ließ die Luft des Angreifers zischend der Lunge entweichen. Uskuda war durch das spitzenlose

Weitere Kostenlose Bücher