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Conan-Saga 03 - Conan der Söldner

Conan-Saga 03 - Conan der Söldner

Titel: Conan-Saga 03 - Conan der Söldner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Offutt
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sein. Ich verstehe nicht, wie Ihr Euch mit all diesen Edelsteinen, die wie Kronjuwelen aussehen, überhaupt hierhergewagt habt – und mit nur einem Wächter noch dazu!«
    Sie blickte ihn unter diesen langen steifen Wimpern an. Sie glitzerten.
    »Oh – Ihr seid sehr jung, nicht wahr?«
    Conan blickte sie kopfschüttelnd an. »Ausgerechnet das müßt Ihr zu mir sagen!« Er betrachtete ihren Leibwächter.
    »Wer bist du?« fragte der Mann.
    »Und dir fällt auch nichts Besseres ein!« brummte Conan. »Ihr lebt beide nur noch, weil ich eine Warnung, dieser Gegend fernzubleiben, mißachtet habe, aber etwas Gescheiteres, als daß ich jung und euch unbekannt bin, bringt ihr nicht heraus.«
    Aus den Augenwinkeln bemerkte er eine Bewegung. Er blickte seitwärts hinunter und sah, daß sich ihm eine Hand entgegenstreckte, eine Hand mit vier Ringen, obgleich Daumen und Zeigefinger unberingt waren. Die Fingernägel waren scharlachrot. Conan ließ sich absichtlich Zeit, sein Schwert in die Hülle zurückzuschieben. Erst als die ausgestreckte Hand zu schwanken begann, nahm er sie und half der, der sie gehörte, aus der Sänfte. Zwar war ihr shemitischer Wächter fast so groß wie Conan, aber sie war erstaunlich klein. Möglicherweise waren alle ihres Volkes von so kleinem Wuchs, und sie trug nur deshalb eine so hohe Frisur, um etwas größer zu wirken.
    »Ich bin Lady Khashtris von Khauran. Und das ist mein Leibwächter Shubal. Wir sind Euch wahrhaftig außerordentlich dankbar. Zieht an meinen Ringen, dann lassen sie sich von meinen Fingern lösen.«
    »Ich bin Conan, ein Cimmerier. Ich werde Euch ganz sicherlich nicht Eurer Ringe berauben, Lady Khashtris.«
    Sie gab seine Hand frei und benutzte ihre andere, um sich selbst drei der vier Ringe abzustreifen. Sie hielt sie Conan entgegen. Nach kurzem Zögern nahm er sie als Belohnung für die Lebensrettung.
    Und das sprach sie jetzt auch aus. »Ihr habt mir das Leben gerettet, Conan von Cimmerien. Und sein Leben ebenfalls.« Sie deutete auf den Shemiten. »Was ist da dieser Tand dagegen!«
    Conan öffnete die Faust, um die glitzernden geschliffenen Steine zu betrachten. »Wollt Ihr damit sagen, daß die Ringe nicht aus Gold und Silber mit Topas, Mondstein und Rubin sind?«
    »Nein, das wollte ich nicht sagen. Die Ringe sind selbstverständlich echt und wertvoll, aber jetzt eben nur ein kleines Zeichen meiner Dankbarkeit. Wir kamen von Khauran hierher, um Schönheitsmittel und andere seltene Dinge aus den östlichen Ländern zu erstehen. Obgleich einer meiner Wächter krank war, war ich so töricht, mir gerade diese Straße – die Khaurangasse – ansehen zu wollen, ehe wir morgen in unsere Heimat zurückkehren. Ein zweiter Wächter nahm die Beine in die Hand und floh, als wir angegriffen wurden. Ihr habt ihn wohl nicht gesehen, nehme ich an. Ich bin gar nicht so geizig und herzlos, wie Ihr glaubt. Und Shubal ist bestimmt einer der zwei tapfersten Männer in Shadizar. Er stellte sich den vier Räubern, obwohl er wußte, daß es schließlich seinen Tod bedeuten würde. Ich würde es als großes Glück betrachten, Conan von Cimmerien, wenn Ihr möglicherweise gerade eine Anstellung suchtet, zu – sagen wir – zwanzig Stück des besten Silbers für den nächsten Monat, dann hätte ich beide der tapfersten Männer in Shadizar zu meinem Schutz gegen die gefährlichen Gesetzlosen dieser verruchten Stadt, die mir fremd ist und so ganz anders als unser freundliches Khauran.«
    Etwas langatmig und übertrieben, dachte Conan, obwohl er sich durch Khashtris' hübsche Worte durchaus geschmeichelt fühlte. Außerdem schien sie sie ernst zu meinen. Er befürchtete nur, daß er Khaurans – wenn dort alle so umständlich redeten wie sie – bald müde sein würde, in einem Monat, möglicherweise ... Es hatte ihn nicht in Verlegenheit gebracht, und er empfand es auch nicht als Grund zur Beunruhigung, daß sie seine Worte über ihre scheinbare Herzlosigkeit und ihren Geiz zitiert hatte. Hätte sie Ärger darüber gezeigt, würde er sich entschuldigt haben. Doch da sie es nicht getan hatte, hielt er eine Entschuldigung auch nicht für erforderlich.
    »Ihr spracht davon, uns beide als Leibwächter anzustellen«, sagte er und bemerkte den finsteren Blick, mit dem Shubal von Shem ihn bedachte.
    »Ganz richtig.«
    »Und Shubal, der sah, wie Ihr mich belohnt habt, bekommt doch gewiß ebenfalls eine Belohnung als tapferster Mann in Shadizar?«
    Lady Khashtris von Khauran nickte. »Selbstverständlich.

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