Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 03 - Conan der Söldner

Conan-Saga 03 - Conan der Söldner

Titel: Conan-Saga 03 - Conan der Söldner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Offutt
Vom Netzwerk:
schlecht aus. Lady Khashtris wiederum war reich und verließ sich, trotz seiner Jugend, auf Conans Wort. Immerhin hatte er ihr ja das Leben gerettet und machte eine beeindruckende Figur in seinem ärmellosen Kettenhemd.
    »Was ist mit dem Leibwächter, der gestern davongelaufen ist?« fragte Conan.
    »Der jämmerliche Feigling hat sich nicht mehr sehen lassen«, antwortete Shubal.
    »Das hatte ich auch nicht erwartet.« Er und Shubal wechselten einen Blick und ein grimmiges Lächeln. Es bedeutete, daß die beiden Männer, die mit vier Gegnern fertiggeworden waren, es dem Burschen nicht raten würden, sich blicken zu lassen, wenn er Wert auf sein Leben legte.
    Der andere Leibwächter war seiner Verwundungen wegen nicht reisefähig. Er würde später allein nach Hause folgen müssen, wenn er dazu imstande war. Khashtris konnte nicht auf ihn warten, da ihre Kusine einige der Mittel benötigte, die sie hier erstanden hatte. Conan nickte und betrachtete abschätzend die vier schwerbeladenen Packtiere und dann Shubals Pferd, einen edlen Fuchs, der selbst eines aquilonischen Ritters würdig gewesen wäre. Großmütig erlaubte der Cimmerier, daß die gerade freien Sänftenträger abwechselnd auf seinem Packpferd reiten dürften.
    »Es wäre alles viel einfacher, wenn auch Frauen reiten würden«, sagte er, während er und Shubal Khashtris in ihre Sänfte halfen mit den gelben Vorhängen, die mit rote Früchte tragenden grünen Bäumen bestickt waren.
    »Khauranisches Edelvolk setzt sich nicht auf ein Pferd«, erklärte sie mit natürlicher Würde, die weder hoffärtig noch beleidigend war.
    »Auch die Männer nicht, Lady?« erkundigte sich Conan.
    »Nur wenn sie in die Schlacht ziehen.«
    Conan nickte. »Lady – gestattet, daß ich frage, ob die edle Lady Khashtris den König von Khauran kennt?«
    Sie seufzte, und betrübte Nachdenklichkeit zeichnete ihre Miene. »Khauran der unglücklichen Königinnen hat keinen König«, antwortete sie. »Die Königin ist die Tochter meiner Mutter Schwester.«
    Conans Gesicht leuchtete erfreut auf. Seine Arbeitgeberin war die Kusine einer Königin! Der schreckliche Diebstahl, den Hisarr Zul an ihm begangen hatte, konnte nur durch jemanden wieder gutgemacht werden, der eine Krone trug. Wie hatte der zum Sandleichnam verdammte Zauberer, dem er schließlich die Erlösung gebracht hatte, genau gesagt? Eine gekrönte Persönlichkeit! Davon, daß es ein Mann, ein König sein mußte, war keine Rede gewesen. Conan blickte Lady Khashtris ernst an und sagte eindringlich:
    »Lady, es gibt etwas, das nur Eure Kusine für mich tun kann. Es ist einfach für sie und kostet sie nichts, für mich aber bedeutet es alles. Wenn Ihr mir helft, daß sie es tut, gebe ich Euch gern Euren Ring zurück und diene Euch ein halbes Jahr lang ohne Bezahlung.« Er streckte ihr den feingeschmiedeten Silberring mit dem Mondschein entgegen.
    Ihr war seine Eindringlichkeit nicht entgangen.
    »Aber Conan – solche voreiligen Versprechungen sind nicht nötig. Daß ich heute noch lebe, verdanke ich allein Eurem Mut und Eurer Fechtkunst. Ich werde dafür sorgen, daß Euch meine königliche Kusine eine Audienz erteilt, und ich werde für Euch sprechen. Ihr werdet mir doch sagen, was nur sie für euch tun kann, die Königin eines Landes, von dem Ihr gestern zum erstenmal gehört habt?«
    »Edle Lady, das werde ich ganz bestimmt.«
    Er griff nach ihrer Hand und drängte ihr den Ring auf. Dann machte er ein paar Schritte zurück und salutierte vor der Überraschten mit dem Treuezeichen, wie er es noch für niemanden getan hatte, seit dem Tag vor zwei Jahren, kurz vor dem Angriff auf Venarium, als er zum Krieger ernannt worden war.
    Er hatte jetzt weit mehr Grund, das Leben dieser Frau zu beschützen, als das Gold, das sie ihm dafür bezahlen würde, denn sie bedeutete für ihn die Möglichkeit, seine Seele zurückzubekommen.
    Und nun hatte Lady Khashtris, die Kusine der Königin von Khauran, als Leibwächter den Sohn eines barbarischen Schmieds, und mit seiner Geste hatte er ihr eine tiefere Treue geschworen, auch wenn sie es nicht wußte, als sie je von einem Menschen erwartet hätte. Doch da sie es nicht wußte, bedankte sie sich nur mit einem freundlichen Lächeln und zog den Vorhang vor. Alle vier Träger hoben die Sänfte auf die Schultern. Voraus ritt der Shemit Shubal, hinter der Sänfte folgten die fünf Packtiere, vier davon beladen, und den Abschluß machte der Riese im ärmellosen Kettenhemd und dem turanischen

Weitere Kostenlose Bücher