Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 03 - Conan der Söldner

Conan-Saga 03 - Conan der Söldner

Titel: Conan-Saga 03 - Conan der Söldner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Offutt
Vom Netzwerk:
darüber nach! Und jetzt kümmere dich um deine herzlose Herrin, ehe sie sich mit einem ihrer wertvollen Edelsteine schneidet – hah! «
    Letzteres galt dem Versuch des einzigen überlebenden Diebes, Conan mit weitausholendem Schwert den Kopf abzuschlagen. Dieser Hieb verwandelte des Kothiers Klinge in einen horizontalen Silberstreifen.
    Auf beiden Knien warf Conan sich zu Boden. Er hörte den Luftzug der vorbeisausenden Klinge unangenehm nah über seinem Kopf. Und dann zeigte der Cimmerier dem kölnischen Dieb, wieso ein solcher Hieb unklug war und viel zu riskant. Er richtete sich auf, und ehe der Dieb verzweifelt zum Rückschwung ansetzte, stach Conans Klinge bereits geradeaus zu.
    Der Rückschwung fand nicht mehr statt. Des Kothiers Arm zuckte, seine Augen weiteten sich vor Schmerz und Entsetzen, und sein Atem kam in gequältem Schluchzen. Unwillkürlich zog er sich von dem kalten Stahl zurück und prallte gegen eine Lehmziegelmauer. Sie allein stützte ihn noch. Finsteren Blickes beobachtete Conan ihn.
    Der Arm des Räubers sank schlaff herab, der Schwertgriff entglitt den schwächer werdenden Fingern. Genauso langsam rutschte der kothische Dieb von Shadizar an der Wand entlang auf den Boden. Sein Kopf hing auf die Schulter, und die leblosen Augen stierten vor sich hin.
    Conan kehrte zu seinem ersten Gegner zurück und sah, daß er sich in Schmerzen wand.
    »Das wird nie wieder heilen!« brummte er. »Aber du sollst dich nicht länger quälen müssen.« Er gab dem Räuber den Gnadenstoß und wischte die Klinge an der Kleidung des Toten ab.
    »Bei Ischtar!« entfuhr es dem Wächter. »Wieviel Blut du vergießt!«
    Conan betrachtete den großen jungen und durchaus nicht häßlichen Mann im Helm mit gelbem Federbusch und in feiner kothischer Kettenrüstung, obgleich er ganz sicher kein Kothier war.
    »Ich hatte nur Erbarmen mit ihm«, sagte Conan ruhig und holte tief Atem, um seiner Stimme die Aufregung des Kampfes zu nehmen. »Gibt es denn in Shem kein Erbarmen? Würdest du einen Menschen lieber eines qualvollen, unendlich langsamen Todes sterben lassen?«
    In diesem Augenblick riß die ringgeschmückte Hand der Frau in der Sänfte die Vorhänge zur Seite. Die Frau streckte den Kopf hastig heraus und wurde ohnmächtig.

2. Anstellung für einen Dieb
    2
     
    ANSTELLUNG FÜR EINEN DIEB
     
     
    Conan schaute sich um. Nichts rührte sich in der Khaurangasse und auch nicht auf der Thronstraße Erliks. Zweifellos hatten die Bewohner der anliegenden Häuser das Kampfgetümmel gehört, aber sie waren nicht nur nicht zur Hilfe geeilt, sondern hatten vermutlich auch noch alle Lichter in den Häusern gelöscht. Und jeder, der beabsichtigt hatte, die beiden Straßen zu betreten, war schnell wieder umgekehrt.
    Jetzt blickte er auf die Frau, die noch halb aus der Sänfte hing. Sie sah wahrhaftig ungewöhnlich aus. Conan war sicher, daß er ihre Heimat noch nicht besucht und auch niemanden von dort bisher kennengelernt hatte.
    Ihr schwarzes Haar war so hochgesteckt, daß die seidig glänzende Pracht offensichtlich um einen Kegel auf ihrem Kopf gewunden sein mußte. Perlenstränge waren eingeflochten, und im nächtlichen Dunkel blitzten und funkelten Edelsteine, die vermutlich die Köpfe langer Nadeln waren. Ein hoher Kragen aus Golddraht und Goldstoff, der mit unzähligen Perlen besteckt war, bedeckte ihren Hals und den oberen Teil der Brust, während der Busen selbst von fast durchsichtiger weißer Seide umhüllt war. Der breite Gürtel darunter war ebenfalls dicht mit Edelsteinen besetzt und hielt einen langen weiten blaßgelben Rock, der zumindest auf der sichtbaren Seite einen hohen Schlitz aufwies. Das Bein, das dadurch offenbart wurde und sich gerade aus der Sänfte schob, war wohlgeformt, und der Fuß in goldener Sandale zierlich. Der hohe Absatz klickte, als die Frau ihn auf dem Pflaster absetzte. Golddraht war durch beide Ohrläppchen gezogen, von denen je zwei Stränge mit vier großen Perlen baumelten. Durch jahrelanges Tragen einer so wertvollen Last waren die Ohrläppchen stark in die Länge gezogen. Das Gesicht, das etwas geschwächt zu Conan hochblickte, gehörte einer Frau von etwa vierzig. Es war ein nicht gerade hübsch, aber angenehm aussehendes Gesicht mit feinen Wangenknochen und erstaunlich schönen Augen unter langen schwarzen, mit Lack gesteiften Wimpern. Beide Arme waren gut zur Hälfte unter Edelsteinen verborgen.
    »Einer Eurer Träger ist geflohen«, erklärte ihr Conan. »Und der andere dürfte tot

Weitere Kostenlose Bücher