Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 03 - Conan der Söldner

Conan-Saga 03 - Conan der Söldner

Titel: Conan-Saga 03 - Conan der Söldner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Offutt
Vom Netzwerk:
große feindliche Überzahl beschützen, aber ich muß zugeben, der Hauptgrund ist, daß Ihr versprochen habt, ein gutes Wort für mich bei der Königin einzulegen.«
    »Wollt Ihr mir jetzt erzählen, um was es geht?«
    »Ja, kurz und bündig. In Arenjun fiel ich einem gewissen Hisarr Zul, einem Zauberer, in die Hände.« Conan sah keinen Grund zu erwähnen, daß er dabei gewesen war, diesen Zauberer zu bestehlen und dabei in dessen Falle geraten war. »Er stahl mir meine Seele. Ich ...«
    »Eure Seele? « fragte Khashtris ungläubig.
    Conan schaute sich um und warf einen Blick auf das dicke Kissen hinter dem Sattel. »Ja, genau. Ich glaube, seither ist mir kein einziges echtes Lächeln geglückt, noch fand ich auch nur eine einzige Nacht wirklich tiefen Schlaf wie zuvor. Meine – Seele ist in einem Spiegel gefangen. Dadurch zwang der Zauberer mich, einen Auftrag für ihn durchzuführen. In dessen Verlauf gelang es mir, einem ruhelosen Geist – einem Sandleichnam in einer Wüstenschlucht zwischen Arenjun und Zamboula – zum Frieden zu verhelfen. Von ihm erfuhr ich, wie Hisarr Zul getötet werden konnte. Als ich zu ihm zurückkehrte, versuchte er mich umzubringen, aber es glückte mir, seinen eigenen Todesstaub gegen ihn zu verwenden. Er ist zwar jetzt tot, aber meine Seele ist immer noch in dem Spiegel gefangen, in den er sie verbannt hat. Natürlich hätte er sie befreien können, doch es blieb mir nichts übrig, als ihn zu töten, wollte ich nicht mein Leben verlieren. Falls der Spiegel zerbricht, bleibe ich zwar am Leben, bin jedoch seelenlos. Ich habe solche seelenlose Kreaturen gesehen – sie mußten dem Zauberer dienen. Ehe ich so werde, bin ich lieber tot und lasse mich von den Aasgeiern verschlingen. Wird der Spiegel aber von einer gekrönten Persönlichkeit zerbrochen, kehrt meine Seele zu mir zurück. Das verriet der Sandleichnam mir, der Hisarrs Bruder gewesen und von ihm ermordet worden war.«
    »O Conan! Bei Ischtar und Aschtoreth – wie schrecklich!« Khashtris blieb stehen und wandte sich ihm zu. Ihre kunstvolle Frisur reichte ihm bis zur Stirn. »Ich wollte, ich trüge eine Krone, ich würde Euch hier und jetzt helfen, Ihr Ärmster. Aber meine Kusine wird Euch sofort nach unserer Ankunft wieder zu Eurer Seele verhelfen, daran besteht kein Zweifel, Conan. Das ist so sicher wie nur irgend etwas.«
    Und jetzt wißt Ihr, meine bezaubernde Lady von vierzig Jahren, warum ich Euch selbst gegen den Teufel Set beschützen würde, dachte Conan, während er zu seinem Pferd zurückkehrte, um besser in der Lage zu sein sie zu schützen, falls seine Dienste als Leibwächter, nicht als Gesprächspartner benötigt wurden.
    Das wurden sie an diesem Tag jedoch nicht mehr.
     
    In dieser Nacht weckten Conan Geräusche, die es eigentlich nicht geben durfte. Er wußte sofort, was es war, das er gehört hatte. Obgleich Shubal nur wenige Fuß entfernt im Schlaf schwer atmete, zog Conan es vor, ihn nicht zu wecken. Lautlos erhob er sich. Ohne sich Zeit zu nehmen, in das gepolsterte Wams oder das Kettenhemd zu schlüpfen, schnallte er sich den Waffengürtel über den Lendenschurz, und auch das mit einer unnachahmlichen Lautlosigkeit. Genauso lautlos schlich er aus dem Zelt. Wenn er Shubal selbst nur mit dem Fuß angestoßen hätte, wäre der vermutlich mit einem Ächzen oder Schrei aufgeschreckt und hätte den gewarnt, der sich vor dem Zelt um größte Heimlichkeit bemühte. Conan folgte seinem Beispiel.
    Nicht mehr als zehn Schritte lagen zwischen Khashtris' und ihrem Zelt. Dahinter ein wenig seitwärts, ein ungleichschenkeliges Dreieck bildend, hob sich das Zelt der Träger vom Nachthimmel ab. Nur des Barbaren scharfe Augen vermochten die Männer dort zu sehen – und einen einzelnen Mann mit dem Rücken zu ihm, keine fünf Schritte von ihm entfernt. Dieser Bursche beugte sich über eine auf dem Boden liegende stille Gestalt, und von der Klinge in der Hand des Stehenden tropfte Blut auf den Gefallenen. Sein unterdrückter oder abgewürgter Schmerzens- oder Todesschrei war es gewesen, was den Cimmerier geweckt hatte. Der Mondschein ließ die offenen glasigen Augen aufblitzen, und Conan erkannte den Toten als einen der Ophiten, die er als Träger angemustert hatte.
    Wie ein jagender Panther schlich Conan sich heran.
    Herzschläge später lagen zwei Körper auf dem Boden. Der Mann, den Conan getötet hatte, war einer der von Khashtris angeheuerten Träger, und er hatte den Ophiten umgebracht. Geduckt und mit gefletschten

Weitere Kostenlose Bücher