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Conan-Saga 04 - Conan und das Schwert von Skelos

Conan-Saga 04 - Conan und das Schwert von Skelos

Titel: Conan-Saga 04 - Conan und das Schwert von Skelos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Offutt
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Echse.
    »Frisches Fleisch zum Abendessen!« rief er.
    »Puh!« Conan schüttelte sich.
    »Nun, dann kaut eben weiter das verfluchte Salzfleisch.«
    Khassek lachte und zwängte die Echse durch die Schlinge am Stiefelschaft, ehe er sich wieder in seinen hochzwieseligen Sattel schwang.
    Conan schwieg. Er wußte, daß die Echse so gut wie feinste Lende schmecken würde, wenn sie sie über etwas Kameldung brieten, den sie unterwegs aufgeklaubt hatten. Und er würde sie voll Genuß essen. Sie ritten weiter. Die Sonne stierte auf sie herab, und ihr riesiges Auge brannte. Conans Nase hatte sich vor Tagen gehäutet – und gestern schon wieder.
    »Conan, diese Isparana ... Nach allem, was Ihr mir von ihr erzählt habt – dieses heimtückische Biest! –, habt Ihr sie doch von Euren samaritischen Freunden befreien lassen.«
    »Ich wünsche niemandem Sklavenketten, Khass. Sie diente ihrem Herrn, und ich war ihr Rivale, ihr Feind, bin ihr Feind! Sie versuchte, ihren Auftrag auszuführen. Ich hatte die Macht, sie zu befreien oder zur Sklaverei zu verdammen. Ich haßte sie nicht so sehr, daß ich sie als Sklavin sehen wollte. Also tat ich, was ich tun mußte.«
    »Was Ihr glaubtet, tun zu müssen ...«
    Conan nahm sein Haarband ab und wand den Schweiß aus. »Für einen Cimmerier ist es ein und dasselbe.« Blinzelnd streifte er sich das Band wieder über.
    »Ich hätte sie nicht befreien lassen«, gestand Khassek nachdenklich. »Für einen Iranistanier ist es nicht das gleiche.«
    »Daran werde ich mich erinnern, Khassek von Iranistan.«
    »Conan!« Khasseks Ton klang anklagend.
    »Bleibt nur ein wenig voraus, wo ich Euch gut im Auge behalten kann, Khassek, mein Freund.«
     
    Viele glühende Tage später, da die Sonne sie in ihrem eigenen Schweiß schmorte, hatte Conan Khasseks Frage, wo er das Amulett aufbewahrte, immer noch nicht beantwortet. Aber Khassek glaubte es zu wissen. Und immer noch ritt er ein Stück voraus, als sie aus der langen Schlucht kamen, die von zwei hohen Dünen gebildet wurde. Wasser war knapp, und die beiden Männer gestanden sich allmählich ihre Besorgnis ein.
    Der Iranistanier sah die beiden entgegenkommenden Reiter als erster. Alle drei waren überrascht und erschrocken. Geschirr klingelte, und Leder knarrte, als Hände an Zügeln zerrten.
    Conan sah einen bärtigen Soldaten mit Spitzhelm und neben ihm einen kleineren Reiter, vermummt in einer Jallaba, deren Kapuze fast das ganze Gesicht bedeckte. Von diesem unsichtbaren Gesicht kamen die ersten Worte:
    »Sarid! Es ist Conan!«
    »Was zum ...« Khassek griff nach seiner Klinge. Sein Pferd tänzelte nervös. Die gelbe und jetzt sehr schmutzige Pluderhose des Iranistaniers flatterte ein wenig im heißen Wind.
    Aufgeschreckt durch die Worte seiner Begleiterin, zog Sarid als erster die Waffe.
    Die Ilbarsiklinge des Iranistaniers war noch nicht ganz aus der Scheide, als Sarids Schwert auf Khasseks Gesicht zuschnellte. Der Iranistanier brüllte etwas durch das spritzende Blut, aber die Worte, die er nicht mehr formen konnte, verwandelten das Blut in roten Schaum. Stücke von Zunge und Lippen fielen auf seine Brust.
    Er taumelte zurück. Sarids Rückhandhieb traf erneut das Gesicht des anderen.
    Mit einem Ruck riß Sarid das Schwert frei, als der Iranistanier aus dem Sattel fiel. Mit gespaltenem Kopf stürzte er wie ein Mehlsack, den ein Hafenarbeiter sorglos hatte fallen lassen, in den Sand. Er lebte nur noch wenige Herzschläge lang.
    Khasseks Pferd bäumte sich in dem schmalen Schlund der Dünenschlucht auf, als Sarid sein Pferd vorwärts lenkte. Er hatte bei den Worten seiner Begleiterin zugeschlagen, ohne lange zu überlegen, und so erkannte, der gutausgebildete Soldat erst jetzt seinen wirklichen Gegner. Isparana hatte ihm alles über diesen Hundesohn von einem Cimmerier erzählt. Nun versuchte Sarid an dem reiterlosen Pferd vorbeizukommen. Es prallte, sich immer noch aufbäumend, rückwärts gegen Conans Rotbraunen. Der Cimmerier fluchte. Er hielt sich am Zügel fest und umklammerte sein schnell gezogenes Schwert. Er erinnerte sich an die Zügel der Packtiere und löste sie hastig vom Hinterzwiesel seines Sattels. Die Tiere blieben unruhig tänzelnd stehen.
    »Verdammtes Vieh – weg – zur Seite!« brüllte Sarid und bemühte sich immer noch, an dem reiterlosen Eisenschädel vorbeizugelangen. Das Tier wieherte und bäumte sich erneut halb auf.
    Hinter Sarid hatte Isparana ihre Kapuze zurückgeschlagen. Auch sie hielt jetzt ein Schwert in der Hand.

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