Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 04 - Conan und das Schwert von Skelos

Conan-Saga 04 - Conan und das Schwert von Skelos

Titel: Conan-Saga 04 - Conan und das Schwert von Skelos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Offutt
Vom Netzwerk:
Ich weiß, welch schleimiger, selbstgefälliger Bursche du bist! Ich hatte erwartet, daß du als Einbrecher herkämst um Isparana zu finden und dir ein paar Köpfe als Trophäen anzueignen. Ich habe dich durchschaut und deshalb erwischt! Du bist ein Barbar, von den gleichen Instinkten getrieben wie ein Hund, ein Schwein oder ein Bär, verstehst du? Ich habe Ziele, ganz bestimmte Ziele. In einem Kampf zwischen zwei so verschiedenen Männern wie dir und mir muß der siegen, der vom Verstand geleitet ein Ziel verfolgt. Und so habe ich über dich gesiegt und werde auch weiterhin triumphieren, während du in den Schlamm zurückkehrst, aus dem du im Schoß einer barbarischen Hündin ausgetragen wurdest. Noch ehe ein Jahr vergeht, werde ich über Zamboula herrschen, und in ein paar weiteren Jahren steht mein Thron in Aghrapur, und ich bin der Kaiserkönig des turanischen Reiches. Nicht schlecht für einen Bauernjungen, den sein Meister prügelte, weil er seine Lektionen nicht schnell genug lernte – Zauberlektionen, die ich in Wirklichkeit viel schneller behielt, als das alte Schwein ahnen konnte! Starr mich nur an, wenn es dir Spaß macht, mit deinen funkelnden Raubtieraugen! Aber falls du auch nur versuchst, mich anzugreifen, Barbar, wirst du noch früher sterben, als ich es für dich beabsichtige!«
    »Dann eben früher!« brummte Conan. Er machte einen langen Schritt zur Seite und packte einen der schweren Lampenständer aus Messing, der so hoch wie er und an seiner schmalsten Stelle so dick wie sein Handgelenk war. Er war schwer und Conan nicht bei vollen Kräften. Mit einem Ruck leerte er ihn aus. Brennendes Öl ergoß sich auf den Boden.
    Einen Moment starrte Zafra ihn erstaunt, ja entsetzt an, doch dann hob er die Brauen und lächelte.
    »Erinnerst du dich an dieses Schwert? Ich zeigte es dir, Barbar. Ich bewies dir, wie gehorsam es ist. Hat es seinen Befehl empfangen, ruht es nicht eher, bis es getötet hat. Sieh zu, wie du dich dagegen wehrst. Töte ihn! «
    Conans Nacken prickelte, und winzige, eisige Füße schienen seinen nackten Rücken hochzurasen. Zafra gab das Schwert in seiner Hand frei. Es fiel nicht zu Boden, sondern hob seine Spitze und richtete sie auf Conan – dann kam es auf ihn zugesaust.
    Obgleich die einzige Angst, die er kannte – die vor Zauberei! – nach ihm griff, erstarrte er nicht. Das wäre sein Tod gewesen. Statt dessen warf er sich auf den Boden und hieb mit dem Lampenständer nach dem Schwert, auch dann noch, als es zu ihm herabtauchte. Kunstvoll verzierte Bronze schlug mit heftigem, streitbarem Klirren auf glänzenden Stahl – und das Schwert flog quer durch das Gemach. Das Gewicht seiner Waffe riß Conans Hände nach unten, und er lag mit gespreizten Armen und Beinen. Er hörte das Schwert hinter sich gegen die Wand prallen. Sofort taumelte er auf die Beine und nahm den Bronzeständer in beide Hände. So sprang er auf Zafra zu, dessen Augen immer weiter wurden. Aber dann starrte er an Conan vorbei, und der Cimmerier ließ sich hastig fallen, und noch im Fallen drehte er sich und hieb mit dem Ständer nach oben. Er knurrte über den Schmerz in der fast ausgerenkten Seite. Wieder prallte sein Bronzestab gegen das von niemandem geschwungene Schwert.
    Conan erinnerte sich, was Zafra gesagt hatte, und grinste breit. Diese nicht sehr schöne Grimasse weckte Furcht und Grauen in dem Zauberer, denn es war das gräßliche Fletschen eines sprungbereiten Raubtiers. Der Cimmerier erhob sich leicht torkelnd und rannte – doch nicht auf Zafra zu. Er lief zur Tür, die hinaus auf den Korridor führte.
    Sekunden, durch Tropfen der Wasseruhr angezeigt, empfand Conan wie Stunden. Er rannte drei Schritte, vier, noch einen – und warf den Lampenständer nach rechts, während er nach links tauchte. Er hatte sich nur noch zwei Schritte von der dicken getäfelten Tür entfernt befunden und schon geglaubt, er würde es nicht rechtzeitig schaffen, denn diese schreckliche Klinge richtete ihre Spitze geradewegs auf seinen Rücken.
    Das hatte sie auch getan, und diesmal war sie so knapp und mit solcher Geschwindigkeit hinter ihrem rennenden Opfer her, daß sie die Richtung nicht mehr ändern konnte, als Conan sich nach links warf. Sie bohrte sich mit solcher Gewalt in die Tür, daß die ganze Spitze steckenblieb. Stumm und ohne einen Blick auf Zafra zu werfen, sprang Conan wieder hoch, packte die Messingklinke und riß die Tür auf, während das Schwert sich gespenstisch aus dem knarrenden Holz löste. Und

Weitere Kostenlose Bücher