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Conan-Saga 04 - Conan und das Schwert von Skelos

Conan-Saga 04 - Conan und das Schwert von Skelos

Titel: Conan-Saga 04 - Conan und das Schwert von Skelos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Offutt
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war noch nicht einmal achtzehn, aber er lernte und reifte.
    Ein Teil seines kühnen Planes war auch nicht nach Balads Geschmack. Er und seine Ratgeber wollten Conan klarmachen, daß sein Wunsch – es war sein fester Entschluß, aber sie nannten es Wunsch –, in den Palast einzudringen, um Isparana zu befreien und den Angriff von innen zu beginnen, töricht und eigenwillig war.
    Doch er, der den starrköpfigen Hajimen überredet und so weise beraten hatte, blieb hartnäckig bei seinem Plan und war selbst nicht zur Vernunft zu bringen.
    Und so erklomm ein paar Nächte später ein geschickter Einbrecher zwei Mauern und stieg in den Palast Akter Khans ein. Weniger als zwei Stunden später war er der Gefangene des Mannes, der inzwischen zum wirklichen, wenn auch heimlichen Herrscher Zamboulas geworden war: Zafras, des Magiers.
     

19. »Töte ihn!«
    19
     
    »TÖTE IHN!«
     
     
    Er erinnerte sich an die Folterqualen. Schwach, benommen erinnerte er sich daran, als hätte man ihm ein Mittel in sein Wasser gemischt oder wie unter einem lähmenden Zauber. Er erinnerte sich der hartnäckigen Berührung einer Schwertspitze in seinem Rücken, genau in der Mitte oberhalb seines Steißbeins. Er erinnerte sich, zwischen zwei Pflöcke gebunden worden zu sein, die weniger als zwei Fuß voneinander entfernt im Boden steckten.
    Die Schwertspitze bohrte sich gegen seinen Rücken, während ein zweiter Mann je ein Fußgelenk und einen Oberschenkel an die Pflöcke band, die so dick wie seine eigenen Waden waren. Die Schwertspitze stupste ihn immer wieder, um auf sich aufmerksam zu machen, und so bewegte er sich nicht, während seine Handgelenke gefesselt wurden. Der Druck mit der Schwertspitze wurde stärker und zwang ihn nach vorn. Doch da seine Beine gebunden waren, konnte er sich nicht in Bewegung setzen, nur aus den Hüften konnte er sich nach vorn beugen. Die Schwertspitze drang durch die Haut. Blut begann über sein Gesäß zu sickern. Er spürte es. Er beugte sich noch weiter hinab. Die aneinandergefesselten Handgelenke wurden zwischen seine gespreizten Beine gezogen. Tiefer mußte er sich beugen. Der lange Strick an den Handfesseln wurde von hinten ergriffen und hinter ihm straff gezogen. Er knurrte. Jetzt befestigte man den Strick an einem eisernen Feuerbecken, das etwa sieben oder acht Fuß hinter ihm in die Wand eingelassen war. Der Boden unter seinen nackten Füßen war eisig, oder vielmehr war es anfangs gewesen. Er erinnerte sich, daß er sich schließlich angenehm kühl anfühlte. Er wurde gezwungen, sich noch tiefer hinabzubeugen. Das Blut stieg ihm heiß in den Kopf und rötete sein Gesicht. Seine Sicht verschwamm, und er sah rote Kreise vor den Augen. Seine Bande hielten ihn in dieser Position, und er konnte wegen der starken Schnüre, die seine Oberschenkel und Fußgelenke an die Pfosten banden, nicht nach vor fallen. Er erinnerte sich, daß er Haß empfand. Das Rot vor seinen Augen wurde immer undurchdringlicher, und sein Schädel fühlte sich angeschwollen an und pochte. Als sich schließlich mehr und mehr Blut in seinem Kopf sammelte, glitt er in die tiefe Schwärze der Bewußtlosigkeit.
    Er erinnerte sich, wie die Peitsche herabknallte und in den unteren Teil seines Rückens schnitt. Er erinnerte sich, wie er nach Luft geschnappt hatte, denn die Peitsche raubte ihm den Atem, wie ihm der Schweiß im Gesicht ausbrach und aus den Achselhöhlen quoll. So ging es weiter. Die Peitsche schnellte hoch, zischte durch die Luft und knallte hernieder. Unbarmherzig verbiß ihre schwarze Zunge sich in seinem Fleisch. Er spürte, wie die Striemen anschwollen. Seine Augen brannten vor Wut auf die schlangengleiche Peitsche und den, der sich ihrer bediente. Seine Brust, die durch die Stricke straff wie ein Trommelfell gespannt und hart wie die eines Bären war, hob und senkte sich, und seine Nasenflügel blähten sich und zitterten. Er erinnerte sich nicht, daß man ihm irgendwelche Fragen gestellt hätte, man fügte ihm lediglich Schmerzen zu. Er wußte noch, daß er sich bemüht hatte, nicht aufzustöhnen.
    Aber es war alles dumpf und ungenau. Es hätte ein Traum sein können. Er biß sich auf die Lippe, fest. Es schmerzte. Es war kein Traum. Er konnte nicht verhindern, daß sein gebundener Körper zuckte, seine schmalen Hüften schwankten und die Rückenmuskeln sich spannten. Er war nackt. Schweiß floß in Strömen über seinen Rücken, die Seiten hinab, über sein Gesicht und tropfte auf den Boden. Alles krümmte sich unter

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