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Conan-Saga 07 - Conan der Rebell

Conan-Saga 07 - Conan der Rebell

Titel: Conan-Saga 07 - Conan der Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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höhergelegenen Weiden getrieben hatten.
    Hurtig ergriffen sie die Flucht, als ein Trupp Krieger auftauchte. Es waren Taianer – größer, schlanker und dunkelhäutiger als die Stygier und gewöhnlich gutaussehend, trotz ihrer etwas breiten Nasen und den fast wulstigen Lippen. Ihr Haar glänzte blauschwarz und war ungelockt, Bärte waren unter ihnen selten. Die wenigsten trugen mehr als einen Kilt in der Farbe ihres Clans, mit einem Stück davon über die linke Schulter geschlungen, das des Nachts zu einer warmen Decke wurde, in die sie sich hüllen konnten. Zum größten Teil waren sie mit Dolchen, Speeren, Schleudern, Bogen und Streitäxten bewaffnet, obgleich einige unter ihnen auch stygische Kurzschwerter oder Krummsäbel aus dem Osten hatten. Viele trugen eckige, mit Häuten bespannte Schilde, die sie vom Knie zum Kinn deckten, und so manche von diesen wiesen die glühende Sonnenscheibe als Schutzzeichen auf.
    Ausar, ihr Häuptling, nährte sie mit dem langen sicheren Schritt des Bergbewohners. Sein Haar war grau und sein Gesicht von Runen durchzogen, aber ansonsten hatte die Zeit kaum ihre Spuren an ihm hinterlassen. Seine Züge waren schärfer geschnitten, als es in diesem Landesteil üblich war, und sein Teint war heller. Er war in ein Löwenfell gehüllt, und sein Stirnband schmückte das Sonnensymbol in Gold. Außer einem Dolch trug er noch eine gewaltige Streitaxt – der Schaft drei Fuß lang, das Blatt zu einer überaus scharfen Spitze zulaufend.
    Als er den Schluchtrand erreicht hatte, winkte er seinen Männern zu zurückzubleiben, während er sich auf den Boden legte und von unten ungesehen hinabspähte. Das Rauschen des Flusses klang zu ihm hoch, und seine Schaumkronen hoben sich aus den die Schlucht füllenden Schatten hell hervor. Als sein Blick dem tobenden Wasserlauf folgte, vernahm er ein anderes Geräusch, und er bemerkte ein Glitzern, das ihm ein zufriedenes Lächeln entlockte.
    Er stand auf und kehrte zu seinen Leuten zurück. Die mehrere hundert Mann hatten sich dicht zusammengeschart, und so brauchte er seine Stimme nicht übermäßig zu erheben, damit sie ihn auch alle hören konnten. »Ja«, sagte er. »Der Kundschafter täuschte sich nicht. Die Stygier sind tatsächlich weitergeritten und schlagen genau dort ihr Lager auf, wo ich damit rechnete. Es ist auch die geeignetste Stelle dafür, denn dort ist das Ufer zwischen Felswand und Fluß breiter als sonstwo. Trotzdem müssen sie notgedrungen eine lange Reihe bilden. Und da der Helu hier schmäler ist, ist er auch tiefer und seine Strömung größer. Fiele ein Stygier in voller Rüstung in das Wasser, wäre es ihm unmöglich, sich ohne Hilfe zu retten.« Er hob seine Axt. »Keine Schlachtrufe! Wir wollen sie nicht vorzeitig auf uns aufmerksam machen!« warnte er.
    Die Taianer hoben stumm, aber begeistert ihre Waffen, daß die letzten Strahlen der allmählich hinter den Bergen untergehenden Sonne ihre Klingen aufleuchten ließ.
    »Hört meinen Plan«, fuhr Ausar fort. »Sie sind uns zahlenmäßig überlegen, aber wir nähern uns ihnen hinter dem Kopf der Schlange, die sie ja sind, schlagen ihn ab und machen diese Männer fertig. Mitra gebe, daß ihr Befehlshaber unter ihnen ist. Inzwischen werden einige, die ich dazu einteile, eine Schranke über das Ufer bilden und den Rest aufhalten. Da keine Zeit für lange Diskussionen bleibt, übertrage ich diese Ehre jenen des Yaro-Clans, die anwesend sind. Nach Einbruch der Dunkelheit ziehen wir uns über die Schluchtwände zurück – diese plattfüßigen Flachländer werden es nicht wagen, uns zu verfolgen – und morgen sehen wir zu, wie wir sie weiter aufreiben können. Auf, Marsch! Für Mitra und Taia!«
    Parallel zum Schluchtrand machte er sich auf den Weg. Seine jüngste Tochter Daris beeilte sich, um mit ihm Schritt zu halten. Unverheiratete Frauen jagten in diesem Land häufig an der Seite ihrer Brüder und kämpften in Kriegszeiten neben ihnen. Obgleich Ausar nicht sehr erfreut war, daß Daris sich diesem Trupp angeschlossen hatte, hatte er es ihr nicht verwehren können, denn ihre Schwestern hatten Säuglinge, die sie nicht allein lassen konnten, und ihre Brüder waren alle auf Streifzügen unterwegs. »Halte dich ein wenig zurück«, wies er sie an. »Du bist ein ausgezeichneter Schütze und kannst so manchen der Feinde, die ihre Rüstung in der Eile nicht wieder anlegen konnten, niederstrecken, während wir sie in ein Handgemenge verwickeln.«
    Ein Dolch lag plötzlich in ihrer Hand.

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