Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 07 - Conan der Rebell

Conan-Saga 07 - Conan der Rebell

Titel: Conan-Saga 07 - Conan der Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
Vom Netzwerk:
das Haus«, erzählte sie weiter, »und scherte mich nicht um die Gefahren, die auf der Straße drohen mochten. Die Nacht hüllte mich schnell ein. Ich suchte den Hafen. Dort tötete ich einen Wächter und stahl eine Feluke. Bald darauf setzte die Flut ein und trug mich aufs Meer.
    Glaub mir, ich hegte keine Hoffnungen, nur die Rache trieb mich. Ich erwartete den Tod im Kampf und staunte selbst, daß er nichts von mir wissen wollte. Nun, ich wurde zur Harfe, auf der Derketa spielt, um die Männer zu sich zu rufen.
    Ich muß gestehen, daß ich mich allerdings ein paar Stunden dem Traum hingab, Dan-marcah erreichen zu können. Doch bald zeigten die Götter mir, daß sie das nicht wollten. Die Südströmung ist stark; ohne günstigen Wind, den ich nicht hatte, war es unmöglich, dagegen anzukommen. Andererseits befanden sich ausreichend Proviant und Wasser an Bord – eine Fügung des Schicksals?
    Ich kehrte zur Schwarzen Küste und zu meinen Suba zurück. Die Überlebenden hatten sich, nachdem das Sklavenschiff Anker gelichtet hatte, wieder im Kral eingefunden. In seiner geringen Stärke war der Stamm leichte Beute für benachbarte Stämme, die zum Plündern und auf Sklavenfang kamen. Als Tochter Bangulus half ich meinen Freunden, wieder zu sich zu finden.
    Aber es war offensichtlich, daß die Suba nicht so schnell ihre ehemalige Größe zurückgewinnen würden. Und ich – nun, mir ging es immer noch darum, dafür zu sorgen, daß die Rechnung beglichen wurde.
    Zufällig lief ein Kauffahrer aus Shem in der Bucht ein. Wir überließen ihm, was wir an Elfenbein, Affen und Pfauen herbeischaffen konnten, und ich beauftragte den Schiffsherrn, mir für den Erlös ein Schlachtschiff bauen und ausstatten zu lassen. Und ich mußte gar nicht so lange warten, bis meine – nein, unsere, Conan – wunderschöne Tigerin in der Bucht einlief. Meine Suba-Fischer brauchten nur wenige Anweisungen, sie zu bedienen, und fast alle waren sie auch Krieger und hatten noch eine Rechnung offen wie ich. Ganz abgesehen davon ermöglicht die Beute, die sie zu Hause abliefern, ihrem Stamm einen neuen Anfang.
    Ich bin die Tochter Bangulus. Sie folgen mir, wohin immer ich sie führe. Und nun werden sie auch dir folgen, Conan.«
    Die äußerliche Ruhe, um die sie sich bis jetzt bemüht hatte, brach. Bêlit umklammerte die Reling mit beiden Händen und schrie ihren Schmerz hinauf in den Himmel: »Stygien! Argos! Shem! Und Kush! Was habt ihr mir angetan! Ich verfluche euch! Ich, Hoiakims und Shaaphis Tochter, Jehanans Schwester, Aliels Weib und Kedrons Mutter! Ihr alle, die ihr mir dieses Leid angetan habt, seid verdammt für ewig!«
    Conan zog sie fest an sich. »Liebste«, sagte er ergriffen. »Ich wollte, mein Schwert hätte an deiner Seite sein können, um dich zu beschützen. Doch zumindest ist es jetzt für deine Rache dein.«
    Bêlit drückte den Kopf an seine Brust und weinte. Nach einer langen Weile hob sie die goldbraunen Augen zu seinen eisblauen und sagte leise. »Conan, seit meiner Flucht schenkte ich mich keinem Mann, bis du kamst. In dir ist mir Glück und Hoffnung wiedergeboren.«
    »Und meine in dir«, versicherte er ihr.
    Ihre Finger zerzausten zärtlich sein Haar. »Rache ja, doch danach, Conan, ein Leben voll Glück mit dir. Wenn die neidischen Götter es gestatten.«
     

4. Tochter der Freien
    4
     
    TOCHTER DER FREIEN
     
     
    Wo der Styx von seinen unbekannten Quellen im Norden auf seiner langen Reise zum Westlichen Ozean eine scharfe Biegung westwärts macht, befindet sich die Nordostecke des stygischen Reiches. Südlich davon erhebt sich das immer steiler anwachsende Hochland, bis es schließlich zu dem primitiven aber doch mächtigen Keshan abfällt. Diese Hügel und Berge bilden die Provinz Taia.
    Shuat von Stygien, der die Streitkräfte des Statthalters gegen die aufständischen Eingeborenen befehligte, führte eine Abteilung den Helu hoch. Dieser Nebenfluß braust schäumend durch sein Tal ostwärts, bis er in den Styx mündet und einen Landstreifen bewässert, der fruchtbarer als der Rest des Gebietes ist. Hier lebten die Taianer in kleinen Bauerndörfern, während sie anderswo hauptsächlich als Hirten durch das Land streiften; hier war das Zentrum des Handels und der Zivilisation oder zumindest war es hier gewesen. Jetzt hob sich hinter seinem Rücken der Rauch von den Strohdächern der Lehmhütten dem Himmel entgegen, die Dattelpalmen- und Orangenhaine waren gefällt, Aasgeier kreisten über den herumliegenden Leichen,

Weitere Kostenlose Bücher