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Conan-Saga 07 - Conan der Rebell

Conan-Saga 07 - Conan der Rebell

Titel: Conan-Saga 07 - Conan der Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Seine Stimme klang scharf wie eine Schwertschneide: »Jehanan, verzweifelt nicht. Selbst wenn Euch vielleicht körperlich nicht zu helfen ist, wird die Rache Euch seelisch helfen, und später wird die kühle Seeluft und der weite Horizont Euch innere Ruhe und Frieden bringen. Doch zuerst brauchen wir einen Fluchtplan, und ehe wir ihn schmieden können, müssen wir unser Wissen austauschen.«
    Er wandte sich an Falco. »Beginnen wir mit Euch, junger Herr. Wie seid Ihr hierhergekommen, und was wißt Ihr über diesen Ort?«
    Der Ophit errötete. Er war es nicht gewohnt, herumkommandiert zu werden. Aber nachdem er den herumstapfenden, riesenhaften Barbaren näher betrachtet hatte, antwortete er respektvoll: »Wenn Ihr es für richtig haltet – gewiß. Doch dürfte ich vorschlagen, daß wir uns setzen und uns bei einem Glas Wein besprechen?«
    »Tut was Ihr wollt«, knirschte Conan, »aber sprecht.« Er brauchte keinen Wein, sein Grimm hatte dieselbe Wirkung. Ihm war, als höre er scharfe Klingen pfeifen und rasseln, und in seinem Mund war ein bitterer Geschmack.
    Falco füllte drei Gläser. Das erste bot er Daris an, die es nahm und sich damit sprungbereit auf einen Diwan setzte. Das zweite reichte er Jehanan. Der Shemit riß es ihm fast aus der Hand und goß es hinunter, während ihm noch die Tränen über die Wangen strömten. Das dritte behielt er und ließ sich damit neben der Taianerin nieder. Er nippte. »Köstlich«, murmelte er und lehnte sich zurück, um zu beginnen.
    »Auch mich ergreift die Tragödie, die ich eben erfuhr«, sagte er. »Aber um ehrlich zu sein, mein Herr, ich glaube nicht, daß eine Flucht möglich ist, und bin mir auch nicht sicher, ob sie erstrebenswert ist. Vielleicht sollte ich ganz am Anfang beginnen.
    Ich bin ein jüngerer Sohn des Barons von Kirjahan, und so lag meine Hoffnung, zu Ehren zu kommen, fern von zu Hause und im Dienst des Königs. Vor etwa einem Jahr trug sein Geheimdienst Informationen zusammen, die zum Nachdenken anregten: die Berichte von Reisenden, daß die Armee hier vergrößert wurde; merkwürdige Rechnungen über Ausfuhr nach Stygien und dergleichen. König Mentuphera ist für seinen Ehrgeiz und seine Machtgier bekannt. Wäre es möglich, daß er etwas gegen Ophir plante?
    Schließlich wurde Lord Zarus von Vendishan nach Luxur, der Hauptstadt des Königs, geschickt. Angeblich war – ist – er Sonderbeauftragter, der sich mit dem König über Verbesserungen in den Handelsbeziehungen unterhalten sollte und über eine Zusammenarbeit unserer beider Länder bei der Bekämpfung der Piratenplage. In Wirklichkeit soll er natürlich in Erfahrung bringen, was er nur kann. Ich gehörte als Sekretär zu seiner Begleitung.
    Obgleich es uns nicht erlaubt war, uns mehr als ein paar Meilen von der Stadt zu entfernen, es möglichst verhindert wurde, daß wir uns mit jemandem außerhalb des Palasts unterhielten, und wir ständig heimlich überwacht wurden, stießen wir im Laufe mehrerer Monate doch auf genügend Hinweise, um zu befürchten, daß etwas Bedrohliches für Ophir im Gange war. Schließlich bot ich Zarus an, ins Auswärtige Amt einzusteigen, wo wir Beweise zu finden hofften. Ich hatte mich heimlich eingehend mit dem Gebäudeplan und der Routine der im Amt Beschäftigten, einschließlich der Wachen, befaßt. Lord Zarus warnte mich jedoch, daß er sich nicht hinter mich stellen könnte, falls ich gefaßt würde, und ich mit dem Schlimmsten rechnen müßte. Trotzdem ließ ich mich nicht davon abbringen.«
    Während er den Ophiten betrachtete, dachte Conan trotz der in ihm brodelnden Wut trocken, daß kein abenteuerlustiger Junge wirklich daran glaubte, daß er selbst sterben könnte. Aber jedenfalls war es eine Geisteshaltung, die dem Cimmerier gefiel.
    »Es gelang mir, eines Nachts unbemerkt in die Amtsräume zu gelangen«, fuhr Falco fort. »Im gedämpften Licht einer verdeckten Laterne las ich Akten mit Korrespondenz, die für nur sehr wenige Augen bestimmt war. Sie bewies, daß König Mentuphera sich heimlich mit mehreren Stadtstaaten in Shem verbündet hatte, genau wie mit jenen, die ihm tributpflichtig waren. Geplant ist eine gemeinsame Invasion und Eroberung Ophirs. Gelingt ihnen das, stehen sie an der Grenze nach Aquilonien, das von einem Schwächling falsch regiert wird und von Brüderkriegen zerrissen ist. Dieses Reich dürfte ihnen wie eine reife Frucht in den Schoß fallen. Dadurch wird Argos isoliert, und sie können sich seiner später in Ruhe annehmen. Ja, weit

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