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Conan-Saga 07 - Conan der Rebell

Conan-Saga 07 - Conan der Rebell

Titel: Conan-Saga 07 - Conan der Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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wird das Machtgebiet Mentupheras sich ausdehnen – und Set wird triumphieren.«
    Er biß sich auf die Unterlippe, doch dann bemühte er sich hastig, wieder wie ein Mann von Welt mit grenzenlosem Selbstvertrauen zu wirken. »Bedauerlicherweise wurde ich ertappt. Vielleicht hatte jemand durch einen dummen Zufall den Schein meiner Laterne bemerkt, oder der Vertraute eines Zauberers berichtete ihm von meinem Unternehmen – ich weiß es nicht. Ich zog mein Rapier, tötete einen Wächter ...« Gewiß der erste, dessen Blut seine Klinge gefärbt hat, dachte Conan. »... und verwundete noch ein paar, doch sie waren weit in der Überzahl und überwältigten mich.«
    Er starrte zu einem Fenster hinaus. Seine Stimme wurde leiser. »Was folgte, war geradezu gespenstisch. Ich wurde nicht geköpft oder gefoltert oder dergleichen. Statt dessen brachte man mich auf Geheimwegen zu einem Kai, wo ein Boot, dessen Besatzung Priester waren, mich an Bord nahm. Dieses Boot wurde jedoch nicht durch Ruder oder Segel betrieben, sondern durch dämonische Feuer und mit Schwingen, die ganz dicht über das Wasser streiften. Dadurch erreichten wir Khemi in zwei Nächten und einem Tag. Ich hörte, es sei das einzige Fahrzeug dieser Art und dereinst im alten Acheron durch inzwischen längst vergessene Zauberkünste erbaut. Der Oberpriester sprach nur wenig mit mir, aber er gestand verwundert ein, daß Gefangene selten auf diese Weise befördert werden. Er versicherte mir, daß seine Regierung keine Beschwerde über meine Handlung einlegen, ja sie nicht einmal erwähnen würde. Mochte Lord Zarus sich darüber Gedanken machen, was passiert war.
    Nach Beendigung dieser ungewöhnlichen Reise brachte man mich hierher in dieses erstaunlich luxuriöse Gefängnis, wo ich mich nun einige Wochen aufhalte.«
    »Habt Ihr eine Ahnung, weshalb man Euch so zuvorkommend behandelt?«
    Falco nickte. Diesmal überzog eine Röte der Verlegenheit sein sympathisches Gesicht. »Ja, mein Herr, und das ist auch der Grund, weshalb ich in Frage stelle, daß Flucht so empfehlenswert wäre. Wir sollten vielleicht lieber darauf warten, daß wir schließlich freigelassen werden.«
    Conan blieb stehen, verschränkte die muskelschweren Arme und zog die Brauen zusammen. »Sprecht weiter.«
    Falco nahm einen tiefen Schluck und wich dem scharfen Blick des Cimmeriers aus. »Nun, ich – ich bekomme häufig Besuch. Die bezauberndste Dame ...«
    Jehanan hob ruckhaft den Kopf, und seine Züge spannten sich.
    Falco seufzte. »Ja, Lady Senufer ist ein Traum von Schönheit und – Liebe. Ich habe gewisse – uh – Erfahrung mit Frauen, doch nie hätte ich gedacht, es könnte eine wie sie geben. Sie ist der lebende Beweis, daß nicht alle Stygier verderbt sind und daß Frieden kein leeres Wort sein muß.«
    »Ihr braucht ihre Schönheit nicht zu beschreiben«, sagte Conan spöttisch. »Erzählt lieber, was sie beabsichtigt.«
    »Gut«, murmelte Falco. »Sie erklärte mir, daß es unter den Edlen eine starke Partei gibt, die für den Frieden ist. Sie sieht keinen Sinn in Expansion, sondern ist dafür, daß das Land zugänglicher gemacht wird, daß neue Ideen von außen die verstaubten im Land ablösen. Sie bemühen sich, den König umzustimmen, und sie haben tatsächlich beachtlichen Einfluß. Einer dieser Aristokraten erfuhr von meiner Verhaftung unmittelbar nachdem sie erfolgt war. Er sah in mir einen potentiellen Verbindungsmann. Seinen Parteifreunden gelang es zwar nicht, mich frei zu bekommen, wohl aber dafür zu sorgen, daß ich hier untergebracht würde. Senufer ist – nun, sie ist auf jede Weise bemerkenswert. Beim erstenmal kam sie nur hierher, um sich ein Bild von mir zu machen und ihren Eindruck weiterzuvermitteln, doch danach ...« Mit feuerrotem Kopf goß er den Rest Wein in seinem Glas hinunter.
    Jehanan hielt es nicht mehr aus. Er sprang auf die Füße und krächzte. »Glaubt ihr nicht! Sie ist gewiß genauso eine Teufelin, wie die, die mich besuchte. Ihr werdet es noch zu Eurem eigenen Leid erfahren, Junge.«
    »Was wollt Ihr damit sagen?« fragte Conan scharf.
    Langsam, während die Scham ihm immer wieder die Lippen kurz verschloß, zwang Jehanan sich dazu, von seiner Erfahrung zu erzählen: wie eine wunderschöne Verführerin, die sich Heterka genannt hatte, ihm die Lebensfreude wiedergeschenkt hatte, nur um sie ihm grausamst erneut zu entreißen.
    Conan fletschte die Zähne wie ein Wolf. Trotzdem beherrschte er sich so sehr, daß er Jehanans zitternde Hand nahm und ihn

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