Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 07 - Conan der Rebell

Conan-Saga 07 - Conan der Rebell

Titel: Conan-Saga 07 - Conan der Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
Vom Netzwerk:
Worte, Nehekba«, sagte Tothapis tonlos. »Ihr und ich arbeiten nicht zum erstenmal zusammen, und Ihr kommt leicht in Versuchung, Eure Zunge durchgehen zu lassen.«
    »Ich bitte um Entschuldigung, Lord.« Ihrem Ton war jedoch nicht zu entnehmen, daß sie ihre Worte ernst meinte. »Ich dachte nur, wir sollten keine Zeit vergeuden, wenn es um eine Sache der Schlange geht.«
    Tothapis' Blick ruhte noch immer auf ihr, genau wie Ramwas'. Nehekba hatte ihr hohes Amt schon jung erreicht, indem sie sich bei den heimlichen Machtkämpfen in Khemi mit der richtigen Partei verbunden hatte, und im Umgang mit Gift, wie man munkelte, nicht kleinlich gewesen war. Sie hatte sich die Schönheit ihrer Jugend erhalten. Sie war schlank wie die meisten stygischen Edelfrauen, doch größer und von ungewöhnlicher Sinnlichkeit. Ihr Gesicht war ein feingeschnittenes Oval mit schmaler, gerader Nase, betörenden Lippen und großen, glänzenden bronzefarbenen Augen unter hohen geschwungenen Brauen. Ihre makellose Haut erinnerte an rauchigen Bernstein. Schnüre mit Fayenceperlen hielten ihr üppig bis zum Busen und den Schulterblättern fallendes pechschwarzes Haar zusammen. Sie trug ihre Priesterinnenkrone von der Form eines sich öffnenden Lotus und ein schleierfeines Gewand. Auch sie hatte ihre schwere Robe im Vestibül gelassen. Die glitzernden Fingerringe und der feine Brustschild hatten nur Schmuckwert. Ihr Amulett war ein winziger Spiegel an einem Silberkettchen um den Hals.
    »Nun gut«, sagte Tothapis. »Ich werde erzählen, welche Gunst unser Herr der Nacht mir zuteil werden ließ.«
    Sein Bericht war geradeheraus, ohne Ausschmückungen, er verheimlichte höchstens, daß er Angst empfunden hatte – falls das der Fall gewesen war. »Mit dem Wind läßt sich nichts unternehmen«, schloß er, »ehe das Schiff viel näher ist. Und selbst dann nur wenig. Nach der gegenwärtigen Position der Galeere zu schließen, dürfte sie zwei Wochen benötigen, bis sie so weit nordwärts kommt. Da die Strömung gegen sie ist, muß sie sich weit seeinwärts halten, um schneller voranzukommen, also haben wir ausreichend Zeit für einen Plan und unsere Vorbereitungen.«
    »Was kann ein Piratenschiff sich hier versprechen, mein Lord?« fragte Ramwas nachdenklich. »Stygiens Seehandel ist von keiner großen Bedeutung für den Reichtum des Landes. Außerdem ist anzunehmen, daß unsere Kriegsschiffe mit dem Freibeuter fertig werden.«
    Tothapis starrte in die tiefen Schatten. »Er, den das Schiff bringt, ist auf unbekannte Weise eine Fackel, die das Schicksal in Brand setzen mag.«
    Der Offizier schauderte und machte das Zeichen Sets.
    »Wenn dem so ist«, gab Nehekba zu bedenken, »könnte möglicherweise gerade unser Einschreiten gegen ihn die Flamme zünden.«
    Tothapis nickte. »Das mag so sein. Doch wenn wir nichts tun, wird zweifellos etwas anderes sie zum Lodern bringen, und wir werden nicht nahe genug sein, sie im Styx zu löschen. Er-der-ist würde sich mir nicht grundlos offenbaren.«
    Er wandte sich an Ramwas. »Hört, weshalb ich Euch rufen ließ. Meine Zauberkünste verrieten mir Euren Namen und noch einiges, das es meinen Dienern ermöglichte, mehr über Euch zu erfahren, auch, daß Ihr bereits einmal mit Bêlit zu tun hattet und noch etwas in Eurem Besitz habt, was sie verlocken könnte. Für Bêlit würde Conan alles tun.« Verächtlich zog er die Mundwinkel hinab. »Ich sah, wie verfallen er ihr bereits ist. Die zweiwöchige Seereise hierher wird ihn noch mehr in ihren Bann schlagen.«
    Nehekba senkte die langen Wimpern. »Er scheint mir recht interessant zu sein. Könnt Ihr ihn nicht näher beschreiben, mein Lord?«
    »Und Bêlit ebenfalls, wenn ich Euch darum bitten darf«, fügte Ramwas hinzu.
    Tothapis erfüllte beider Wunsch. Als er geendet hatte, zupfte der Edelmann an seinem Kinn und sagte bedächtig: »Es kann kein Irrtum sein, sie ist nicht zu verwechseln. Sie war eine meiner Sklavinnen. Mit ihrem Bruder und anderen Stammesangehörigen nahmen wir sie bei einer Sklavenjagd vor etwa drei Jahren gefangen. Ich verkaufte die Neger und behielt die beiden Weißen, was ich jetzt noch bereue. Ein Satansbraten war sie, und schon bald gelang ihr die Flucht, die mich ein paar gute Diener kostete. Ihr Bruder ist nicht besser.«
    »Mein Zauber verriet mir auch ein wenig über ihn. Deshalb wies ich Euch an, ihn hierherbringen zu lassen«, sagte Tothapis. »Doch erzählt mir mehr.«
    Ramwas zuckte die Schultern. »Er ist ein Shemit mit Namen – hm

Weitere Kostenlose Bücher