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Conan-Saga 08 - Conan der Pirat

Conan-Saga 08 - Conan der Pirat

Titel: Conan-Saga 08 - Conan der Pirat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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Schreie verstummten. Der schwarze Körper glitt mit einem seltsam weichen, platschenden Geräusch auf den Boden. Die Wolkenform war verschwunden.
    Conan näherte sich vorsichtig. Imbalayos Leiche sah unglaublich bleich und schlaff aus, als hätte der Dämon ihr alles Blut und sämtliche Knochen geraubt und nur einen menschenförmigen Sack mit ein paar Innereien zurückgelassen. Der Cimmerier schauderte.
    Ein Schluchzen vom Diwan lenkte seine Aufmerksamkeit auf Rufia. Mit zwei langen Schritten war er bei ihr und durchschnitt ihre Bande. Sie setzte sich gerade weinend auf, als eine Stimme wütend brüllte:
    »Imbalayo, wo bei allen Höllen, bist du? Es ist höchste Zeit aufzubrechen! Ich sah dich hier hereinlaufen! Komm endlich!«
    Eine Gestalt in Kettenhemd und Helm stürzte in das Gemach. Es war Mazdak, der beim Anblick der beiden Leichen zurückfuhr und schrie: »Verdammter Wilder! Weshalb mußtest du Imbalayo ausgerechnet jetzt umbringen? Die ganze Stadt ist in Aufruhr. Die Anaki kämpfen gegen die Kushiten, die ohnehin schon die Hände voll zu tun hatten. Ich muß den Schwarzen zu Hilfe kommen. Was dich betrifft – ich schulde dir mein Leben, aber alles hat seine Grenzen. Verlaß die Stadt und laß dich nie mehr blicken!«
    Conan grinste. »Ich habe ihn nicht getötet. Nachdem er die Hexe umgebracht hat, kam einer von Zeritis Dämonen über ihn. Schau dir doch seine Leiche an, dann zweifelst du gewiß nicht an meinen Worten.« Als Mazdak sich über den Toten beugte, fügte Conan hinzu: »Hast du für deine alte Freundin Rufia denn nicht einmal ein Wort des Grußes?«
    Rufia hatte sich hinter Conans Rücken verborgen gehalten. Jetzt erst entdeckte Mazdak sie. Er zupfte an seinem Schnurrbart. »Gut, ich werde sie in mein Haus zurückbringen. Wir haben ...«
    Das ferne Brüllen des Mobs wurde lauter.
    »Nein«, murmelte der Hyrkanier abwesend. »Ich muß die Rebellion niederschlagen. Aber ich kann Rufia doch nicht nackt durch die Straßen laufen lassen ...«
    »Warum tust du dich nicht mit den Anaki zusammen, die genauso froh sein werden wie die Pelishtier, wenn sie diesen wahnsinnigen König los sind. Imbalayo und Othbaal sind tot. Du bist jetzt der einzige General in Asgalun. Führe die Rebellen und mach ein Ende mit dem verrückten Akhirom. Dann setz irgendeinen seiner schwächlichen Vettern oder Neffen auf den Thron, und du wirst der wahre Herrscher von Pelishtien sein!«
    Mazdak, der ihm nachdenklich zugehört hatte, lachte plötzlich dröhnend. »Eine gute Idee! Auf in den Kampf! Bring Rufia in mein Haus, und schließ dich danach den Hyrkaniern in der Schlacht an. Morgen werde ich über Pelishtien herrschen, und du kannst von mir verlangen, was du haben willst. Leb wohl einstweilen!«
    Mit flatterndem Umhang verließ der hyrkanische General den Raum. Conan drehte sich zu Rufia um. »Nimm dir etwas von der Hexe zum Anziehen, Mädchen!«
    »Wer seid Ihr? Ich hörte, wie Imbalayo Euch Amra nannte ...«
    »Erwähnt nie diesen Namen in Shem! Hörst du?! Ich bin Conan, eine Cimmerier.«
    »Conan? Jemand sprach über Euch, als ich kurz des Königs Favoritin war. Bringt mich nicht in Mazdaks Haus!«
    »Warum nicht? Er wird der wahre Herrscher von Pelishtien sein.«
    »Ich kenne dieses kalte Reptil viel zu gut. Laßt mich mit Euch kommen. Doch zuerst sollten wir uns aus diesem Haus mitnehmen, was wir brauchen können, und dann fliehen wir aus der Stadt. In diesem Durcheinander wird uns niemand aufhalten.«
    Conan grinste. »Du führst mich in Versuchung, Rufia. Aber im Augenblick ist es mir wichtiger, mich mit Mazdak gut zu stellen. Außerdem sagte ich ihm zu, dich zu seinem Haus zu bringen, und ich halte gern mein Wort. So, und jetzt zieh etwas an, sonst muß ich dich nackt mitnehmen!«
    »Na gut«, murmelte Rufia in einem Ton, der andeutete, daß sie noch nicht aufgegeben hatte.
    Ein gurgelnder Laut drang aus Zeritis Kehle. Die Härchen richteten sich auf Conans Nacken und seinen Armen auf, als er zusah, wie die Hexe sich trotz einer zweifellos tödlichen Wunde aufsetzte und schließlich ganz auf die Beine kam. Schwankend stand sie vor den beiden und betrachtete sie. Blut sickerte aus ihrer Wunde in der Brust und zwischen den Schulterblättern. Als sie sprach, würgte sie an dem hochsteigenden Blut.
    »Es gehört – mehr – als ein – Schwertstoß – dazu – eine Tochter – Sets – zu – töten.« Sie taumelte zur Tür. An der Schwelle blieb sie stehen, drehte sich um und keuchte. »Es dürfte – die

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