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Conan-Saga 08 - Conan der Pirat

Conan-Saga 08 - Conan der Pirat

Titel: Conan-Saga 08 - Conan der Pirat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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ohrenbetäubendem Hufgedröhn und Trommelwirbel stürmten Schwadronen von gerüsteten Lanzenträgern auf den Platz und ritten Freund und Feind gleichermaßen nieder. Bombaata sah das hagere, triumphierende Gesicht Mazdaks unter dem blitzenden Bogen seines Säbels, der herabsauste und einen Kushiten in den Tod schickte.
    Auf den steinigen Weiden des Libnuns beobachteten die Hirten schaudernd das Inferno, und das Klirren von Klingen drang meilenweit den Fluß hoch, wo die Edelleute in ihren Lustgärten erzitterten und erblaßten. Von gerüsteten Hyrkaniern, blutdürstigen Anaki und tobenden Asgaluniern eingeschlossen, kämpften die Kushiten tapfer bis zum letzten Mann.
    Der Mob erinnerte sich als erster an Akhirom. Die Menschenmeute drängte sich durch die unbewachten Tore in die Innenstadt und durch die mächtigen Bronzeportale in den Ostpalast. Die Bürger, denen inzwischen die Kleidung in Fetzen vom Leib hing, rannten brüllend die Korridore entlang, durch die goldene Tür in den riesigen Goldsaal, und zerrten die Vorhänge aus Goldstoff zur Seite, doch der goldene Thron dahinter war leer. Blutige Finger rissen auch die kostbaren Seidenbehänge von den Wänden. Prächtige Sardonyxtische wurden umgekippt, daß die goldenen Gefäße klirrend über den Boden rollten. Eunuchen in roten Gewändern ergriffen quiekend die Flucht und kreischten unter den rauhen Händen der Eindringlinge.
    Im Großen Smaragdsaal stand König Akhirom wie eine Statue auf einem mit dicken Pelzen bedeckten Podest. Seine weißen Hände zuckten. An der Tür kämpfte eine Handvoll Getreuer mit Säbeln gegen den immer dichter drängenden Mob. Ein Trupp Anaki bahnte sich einen Weg durch ihn und durchbrach die Sperre der schwarzen Sklaven. Als der Keil der dunkelhäutigen shemitischen Soldaten vorrückte, schien Akhirom zu sich zu kommen. Er rannte zu einer Tür an der hinteren Wand. Anaki und Pelishtier jagten ihn in einem buntgemischten Trupp. Ihnen folgte eine Abteilung Hyrkanier unter der Führung des blutbesudelten Mazdak.
    Akhirom rannte einen Korridor entlang, dann bog er seitwärts ab und hetzte eine Wendeltreppe empor, die zum Dach des Palasts führte. Sie endete dort jedoch nicht, sondern verlief weiter einen schlanken, vom Dach aufragenden Turm hoch, aus dem Akhiroms Vater, König Azumelek, die Sterne beobachtet hatte.
    Der wahnsinnige Monarch lief sie hoch, und ihm folgte die wütende Meute, bis die Treppe so schmal wurde, daß nur noch ein Mann auf den einzelnen Stufen Platz hatte. So wurde die Verfolgung notgedrungen langsamer.
    König Akhirom erreichte eine kleine, kreisrunde Plattform auf der Turmspitze, die von einer niedrigen Steinbrüstung umgeben war. Er schlug hastig die Steinplatte der Falltür zu und verriegelte sie. Dann lehnte er sich über die Brüstung. Menschen drängten sich dicht aneinander auf dem Dach unter ihm, und auch auf dem Hof starrte eine ungeheure Menschenmenge zu ihm hoch.
    »Sündige Sterbliche!« kreischte Akhirom. »Ihr wollt nicht glauben, daß ich ein Gott bin! Ich werde es euch jetzt beweisen. Ich bin nicht wie Würmer euresgleichen an die Erde gebunden, sondern vermag mich wie ein Vogel durch die Lüfte zu schwingen. Ihr werdet sehen, und dann werdet ihr euch vor mir niederwerfen und mich als den Gott verehren, der ich bin. Seht!«
    Akhirom stieg auf die Brüstung, spreizte die Beine, und stieß sich mit ausgebreiteten Armen ab. Sein Körper fiel in einer langen, steilen Parabel in die Tiefe. Er verfehlte den Rand des Daches und stürzte weiter. Der Wind pfiff durch seine flatternden Gewänder, bis er schließlich wie eine überreife Melone auf dem Pflaster des Hofes aufschlug.
    Nicht einmal die Vernichtung der Kushiten und der Tod Akhiroms brachten dem leidgeprüften Asgalun Ruhe. Neue Mobs durchstreiften die Straßen. Ein geheimnisvolles Gerücht hatte die Asgalunier aufgewiegelt. Es besagte, daß Amra, der Piratenanführer der schwarzen Korsaren, sich in der Stadt aufhalte und er die Ophitin Rufia bei sich habe. Das Gerücht verbreitete sich mit Windeseile, und jeder, der es weitererzählte, fügte ein wenig hinzu, bis es schließlich hieß, Amra habe Rufia als Spionin der Piraten nach Asgalun geschickt, und eine Piratenflotte an der Küste warte nur noch auf Amras Befehl, ins Land einzudringen und gegen die Stadt zu marschieren. Aber obgleich die Mobs die ganze Stadt durchkämmten, fanden sie keine Spur von Amra und seiner Gehilfin.
     
    Nördlich von Asgalun führte die schier endlose Straße nach

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